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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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es den Einheimischen, die dieses Fahrzeug nutzten, etwas bequemer zu machen. Da es keine weiteren Menschen oder Tlel gab, die in dem Augenblick, als er die Transportplattform betrat, von der Ladezone ins Zentrum gebracht werden wollten, hatte er das Fahrzeug ganz für sich allein.
    Nahezu augenblicklich summte der Wagen eine Straße entlang, die nahtlos aneinandergereihte kuppeförmige Tlel-Häuser und -Geschäfte in hellen Farben voneinander teilte. Als wollten sie ihre Anwesenheit in der Gemeinde bestätigen, gingen einige Menschen draußen spazieren, aber anders als in dem weitaus größeren und kosmopolitischeren Tlossene sah er keine Hinweise auf die Präsenz irgendeiner anderen Commonwealth-Spezies. Sluuvaneh schien offenbar selbst für Tolianer viel zu unbedeutend zu sein.
    Er fuhr mehrere Minuten lang durch die Stadt, bis ihm auffiel, dass keine der Straßen oder Gassen ganz gerade oder in scharfem Winkel angelegt war. Angesichts der Kuppelhäuser und der geschwungenen Straßen schienen die Tlel etwas gegen gerade Linien zu haben. Das führte ihn zu der Überlegung, ob sie wohl eine bessere Meinung von ihm hätten, wenn er sich gebückt vorwärtsbewegen würde. Pips Erscheinungsbild schien hingegen nichts als Bewunderung bei ihnen hervorzurufen. Tödlich oder nicht, so bestand sie doch nur aus Kurven.
    Die Informationen, die er in Tlossene erhalten hatte, führten ihn zum Tlel-Äquivalent der hiesigen Handelskammer. Es war fast wie ein Schock, als er hier Tlel, gekleidet in ihre oftmals durchsichtige oder durchscheinende äußere Kleidung und ihre farbenfrohen Leggings, dieselbe Art von Geräten bedienen sah, die man auf dem Mond oder der Erde antreffen konnte. Während einige Spezies von Menschen oder Thranx entwickelte Geräte umbauen ließen, um sie an ihre individuelle Anatomie anzupassen, schienen die Greif-Zilien an den Enden der langen Tlel-Arme keine Schwierigkeiten zu haben, die Steuerungsmechanismen an den Geräten zu bedienen, die eigentlich für die dickeren, plumperen menschlichen Finger oder die chitinösen Thranx-Fortsätze gedacht waren.
    Als er weiter in das Gebäude hineinging, wurde ihm bewusst, dass er dringend eine Dusche brauchte. Aber da die Tlel nun mal keinen Geruchssinn besaßen, würde sein menschlicher Körpergeruch auch niemanden außer ihn selbst stören. Aber wenn es nicht sein Geruch war, eilte ihm dann vielleicht das elektrische Feld seines Körpers voraus? Wie weit erstreckte es sich vor seiner Epidermis, und auf welche Distanz konnte ein Tlel es entdecken? Wie unterschieden sie zwischen den Feldern einer lebendigen Kreatur und beispielsweise jenen einer batteriebetriebenen Kommunikationseinheit? Verwirrte es sie ebenso, wenn sich elektronische Geräte in einem Raum befanden, wie die Geruchsorgane der Menschen überwältigt wurden, wenn man einen Liter Parfüm in einem Zimmer ausgoss? Konnte ein Sinn einem anderen überlegen sein, damit man damit seine unmittelbare Umgebung unter die Lupe nehmen und auswerten konnte?
    Ich sollte mich jetzt nicht mit derartigen Fragen belasten, sagte er sich ernst, wo es doch andere, weitaus dringendere Angelegenheiten gibt, um die ich mich kümmern muss.
    Es gab keine Barrieren, keine Zwischenwände innerhalb des Gebäudes. Wo die Menschen einzelne Arbeitsbereiche vorgezogen hätten, schien den Tlel eine uneingeschränkte Sicht lieber zu sein. Er schluckte schwer und stählte sich gegen den überwältigenden Gestank, dann tat er sein Bestes, um den geballten Geruch des Duos geschäftiger Tlel zu ignorieren, dem er sich näherte. Sobald sie ihn bemerkt hatten, trug er sein Anliegen vor. Er sprach Terranglo, langsam und deutlich, und war bereit, auf seinen Übersetzer zurückzugreifen, falls man ihn nicht verstehen sollte.
    »Mein Name ist Philip Ly … Skua Mastiff. Ich bin ein Forscher von einer anderen Welt und auf dem Weg in die Nordlande. Ich habe einen Skimmer und Vorräte, und ich benötige eine Eskorte.« Er blickte die beiden horizontalen Augenbänder an, die, wie er annahm, in seine Richtung sahen. Allerdings hatte er eher das Gefühl, in ein Paar dunkel getönter Spiegel als in Augen zu blicken. Es ließ sich jedoch nicht leugnen, dass ihre Besitzer sich seiner Anwesenheit bewusst waren und ihm zuhörten. Das wurde durch ihre Emotionen bestätigt.
    Schon bald war klar, dass er seinen Übersetzer nicht benötigte. Einer der beiden Beamten kam auf ihn zu. Sowohl die hohen, engen Ohren, die sich aus dem hinteren Teil des scheibenartigen

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