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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenn es auf bestimmte Fragen antworten sollte. Konnten die Tlel das von Natur aus tun? In diesem Fall wären sie die vermutlich ehrlichste Spezies des ganzen Commonwealth.
    Aus welchem Grund auch immer fummelte der Sprecher weiterhin an seinem (Flinx hatte sich inzwischen entschieden, dass beide männlich sein mussten) Gerät herum, bis es ein dreidimensionales Bild sowie ein einfaches, in Tlel-Schrift gehaltenes Dokument projizierte. Er drehte das Resultat so, dass der Besucher es gut erkennen konnte. Während Flinx die Projektion ansah, rotierte sie langsam über dem Instrument, sodass er eine 360-Grad-Ansicht der Person vor sich hatte. Vor sich sah er das Bild eines anders gekleideten Tlel.
    »Das ist Eskorte Bleshmaa, erfahren, aber nicht alt, und besitzt Kenntnisse über das Gebiet, das Sie aufsuchen wollen. Es fallen die Standardraten an sowie eine entsprechende Provision auf das allgemeine Konto der Stadt.«
    Flinx hatte sich noch nie zuvor einen fremden Begleiter nur anhand eines Bildes ausgewählt. Doch angesichts seines begrenzten Wissens über die tlelianischen Konventionen erschien ihm diese Methode so gut wie jede andere. Letzten Endes war er ohnehin auf die Hilfe und den Rat dieser beiden Beamten angewiesen. Wenn sie sich für diesen Bleshmaa aussprachen, dann sollte ihm das ausreichen. Und da er keine anderen Alternativen hatte, blieb ihm wohl auch keine andere Wahl.
    »In Ordnung. Ich nehme die Empfehlung an und danke Ihnen für Ihre Hilfe. Wann und wo kann ich mich mit diesem Gentleman treffen?«
    Weitere leichte Emotionen begleitet von dem schon zuvor ertönten amüsierten Gurgeln. »Bleshmaa ist kein Gentleman.«
    Einige Minuten später, als die Eskorte, die zugestimmt hatte, ihn zu begleiten, ihren Arbeitsplatz verlassen hatte und zu ihnen hinüberkam, bemerkte er, dass es tatsächlich einige feine Unterschiede zwischen den männlichen und weiblichen Tlel gab. Im Gegensatz zu den Menschen waren die Geschlechtsunterschiede nicht so auffällig, aber hatte man sie erst einmal verstanden, so konnte man die Tlel auch leicht auseinanderhalten.
    Gekleidet in die inzwischen schon vertraute durchsichtige Weste und die kunstvoll verzierten Leggings, war Bleshmaas Hals kürzer als der aller männlichen Tlel, die Flinx bisher kennengelernt hatte. Ein geringer Unterschied, aber einer, der seines Wissens unter den Einheimischen allgegenwärtig und immer gleich war. Der Schädel seiner Eskorte war ebenso flach und scheibenförmig wie der ihrer männlichen Gegenstücke, aber nicht ganz so breit. Sie trug keinen Schmuck, sondern hatte ihr Fell kosmetisch gefärbt, was auch die männlichen Tlel bevorzugten. Der untere Teil des Körpers schien sich außerdem zu den Beinen hin zu verbreitern.
    »Ich bin Bleshmaa.« Wie eine Ladeschaufel am Ende eines kleinen Krans bewegte sich ein mit Zilien besetztes Gliedmaß auf ihn zu. Eine Hand voll Würmer umgab auf einmal seine ausgestreckten Finger, um die Nachahmung eines primatenhaften Handschlags perfekt zu machen. Die Geste kam nicht unerwartet. Er wusste, dass die Menschen schon seit langer Zeit hier lebten. Die Zilien zogen sich leicht zusammen. Es war, als würde er die Hand einer warmblütigen Qualle schütteln. Als es vorbei war, zuckten die Fortsätze nicht einfach zurück, sondern glitten vielmehr von seinen Fingern.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Er zögerte und fügte dann hilfsbereit hinzu: »Sie können mich Flinx nennen. Das ist ein alter Spitzname.«
    »Claladag«, erwiderte sie. »Wie ein Titel.«
    »Nein, kein Titel«, korrigierte er sie. »Etwas weniger …« Er zuckte mit den Achseln. Die Definition war nicht weiter wichtig. »Ja, wie ein Titel.« Dann sah er an sich herunter und deutete auf den grün schillernden, dreieckigen Kopf, der den Neuankömmling aufmerksam aus dem Inneren der teilweise geöffneten Jacke heraus ansah. »Das ist Pip.«
    Bleshmaas Augenband richtete sich auf den Minidrachen. »Für ihre Größe hat sie ein sehr starkes Flii «, meinte sie.
    Flii war der tlelianische Begriff für das elektrische Feld eines Individuums, das hatte er bereits bei seinen Erkundigungen vor seiner Ankunft hier erfahren. Ein weiteres Wort verfestigte sich in seinem langsamen, aber sich ständig erweiternden Vokabular. »Ich muss in den Norden reisen, um jemanden von meiner Art zu interviewen«, erklärte er ihr. »Wie schnell können Sie aufbrechen?«
    »Ich habe keinen Partner. Wir können sofort los.« Sie drehte sich zu den beiden geduldig

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