Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Halvorsen hatte noch nie von der fraglichen Person gehört und ebenso wenig von der Gruppe, die ihren Tod wollte. Doch seine Unwissenheit in Bezug auf diese beiden Aspekte, dass ihm absolut nichts über sie bekannt war, störte ihn überhaupt nicht.
    Was er kannte, waren Zahlen. Jene, die vom Orden von Null in Aussicht gestellt wurde, war beeindruckend, elektronisch hinterlegt und wartete nur noch auf denjenigen, der den Beweis für den Tod des unbekannten Mr. Lynx vorlegte. Die genaue Natur des Individuums, auf das er gerade auf diese verschlagene Weise gestoßen war – sein Charakter sowie seine Moral, seine Familie und Träume, seine persönliche Rechtschaffenheit und sein individueller Wert –, interessierte Norin Halvorsen überhaupt nicht. Der fragliche Gentleman mochte ein Heiliger, ein Sünder oder ein Vertreter der restlichen 99 Prozent der Menschheit sein, deren Einstellung irgendwo dazwischen lag. Das machte für ihn nicht den geringsten Unterschied.
    Der Großteil dieser automatischen Berichte bot dem eifrigen Leser nichts weiter als einen interessanten Lesestoff sowie hin und wieder unerwartete Unterhaltung an. Nur äußerst selten war darin etwas derart Substanzielles zu finden wie in diesem, der sich auf den Bürger Lynx konzentrierte. Halvorsen setzte sich etwas gerader hin und studierte das schwebende Bild, das die Einheit auf seinem Schreibtisch automatisch vor ihm in die Luft projiziert hatte. Dies könnte möglicherweise eine dieser seltenen Gelegenheiten sein.
    Weil seine teure, gut gewartete, ständig aktualisierte, selbst angefertigte Programmierung unerwarteterweise einen Treffer gefunden hatte.
    Jemanden, der vor Kurzem auf Gestalt eingetroffen war, das Individuum, das seine Instrumente über dem Tisch in der Luft abgebildet hatten, mit dem Namen Skua Mastiff. Diese Person passte perfekt auf die Details und die Bilder, die in der illegalen Anfrage vorhanden gewesen waren. Die direkte visuelle Rekonstruktion war ein perfektes Äquivalent. Größe, Körperbau, Haar- und Augenfarbe, Hautfärbung – außer, dass er einen Decknamen verwendete, hatte sich dieser Flinx keine Mühe gegeben, sich irgendwie zu verkleiden. Die Anwesenheit eines seltenen geflügelten alaspinischen Haustiers – das in der Sybakte ebenfalls gut zu sehen war, die Halvorsen mithilfe seiner Instrumente durch einen ungesetzlichen Zugriff von der Raumhafen-Einwanderungsstelle gestohlen hatte, indem er sich illegal in bestimmte, vorgeblich sichere Teile des planetaren Netzes von Gestalt einhackte – sorgte dafür, dass er die Identifikation einwandfrei bestätigen konnte und sich sicher war, das große Los gezogen zu haben.
    Dass diese Person eine solide Gleichgültigkeit in Bezug auf ihr Erscheinungsbild an den Tag legte, obwohl es mehrere andere ihrer Art zu geben schien, die ihren Tod wollten, ließ mehrere Möglichkeiten zu, von denen jede einzelne bei dem Profi Halvorsen dafür sorgte, dass die Warnflagge geschwenkt wurde. Dieser Flinx hatte möglicherweise gar keine Ahnung, dass eine hohe Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt worden war. Oder es war ihm bekannt, aber er fühlte sich auf einer Welt wie Gestalt einfach sicher. Oder aber er wusste davon, war sich aber derart sicher, sich selbst verteidigen zu können, dass eine physische Tarnung eine Sicherheitsmaßnahme darstellte, auf die er durchaus verzichten konnte. Halvorsen hob sein Kommunikationsgerät auf, in das die Informationen vom Schreibtisch automatisch eingespeist worden waren, und war sehr zuversichtlich, dass seine Fähigkeiten ausreichten, um sich die ausgeschriebene Bezahlung zu verdienen. Im Verlauf seiner niederträchtigen Karriere hatte er sich schon öfter erfolgreich mit gesuchten Familien, Gruppen und Teams auseinandergesetzt. Ein Individuum, wie selbstsicher oder gut ausgebildet es auch sein mochte und als wie tödlich sich die unerwähnt gebliebenen Fähigkeiten seines exotischen Haustiers auch erweisen würden, jagte ihm nur wenig Angst ein.
    Träge fragte er sich, wer dieser Flinx war, was er getan oder wen er verärgert hatte, dass man derart stark an seinem Tod interessiert war. Doch Halvorsen vergeudete nicht mal eine oder zwei Minuten mit derartigen Überlegungen. Der einzige Grund, den er brauchte, um seine periodisch auftretenden mörderischen Aktivitäten zu rechtfertigen, war die Anzahl der Nullen, die der ersten Zahl der jeweiligen Entlohnungssumme für diesen Job folgten.
    Nach dem Mittagessen wies er seine exklusiven und äußerst

Weitere Kostenlose Bücher