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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ausgeklügelten Instrumente an, einen planetenweiten Scan nach dem neu eingetroffenen Besucher durchzuführen. Selbst wenn man berücksichtigte, dass dieser Flinx-Lynx keinen ernsthaften Versuch gemacht hatte, sein Äußeres zu tarnen, verlief die Suche doch erstaunlich schnell. Dazu kam, dass sich sein Ziel bis zum vorangegangenen Tag noch in Tlossene aufgehalten hatte. Ich bin ihm vielleicht sogar auf der Straße begegnet, überlegte Halvorsen und erhob sich von seinem Stuhl. Das Hotel, in dem der Gast abgestiegen war, lag – wenn man ein öffentliches Transportmittel benutzte – nur einen Katzensprung entfernt. Falls sie dort irgendwelche Informationen über die Absichten oder Gewohnheiten eines Gastes hatten, der vor Kurzem erst ausgecheckt hatte, so würde das in der Tat ein sehr kurzer Auftrag werden. Schnell und sauber – so mochte Halvorsen es, worin sich sein professionelles Leben doch stark von seinem Privatleben unterschied.
    Die Hotelverwaltung dachte natürlich nicht im Traum daran, unautorisiert persönliche Informationen über einen ihrer gegenwärtigen oder vergangenen Gäste preiszugeben. Der menschliche Angestellte, mit dem sich Halvorsen unterhielt, erwähnte allerdings im Verlauf der Unterhaltung mit der pummeligen und gedrungenen, aber dennoch höflichen Gestalt, die ihn ausfragte, beiläufig die Nummer des Zimmers, in dem der fragliche Gast gewohnt hatte. Diese Information war durchaus als harmlos zu bezeichnen. Der lächelnde Halvorsen bedauerte zwar, nicht das erhalten zu haben, wonach er suchte, bedankte sich aber dennoch. Gleichzeitig stellte er sich in Gedanken vor, wie er den gutaussehenden und kaum verachtenswerten jungen Angestellten verprügelte, bis an seinem roten, rauen und schreienden Körper nicht ein einziger Hautfetzen mehr übrig war. Wie immer behielt er seinen Zorn für sich, verließ die Rezeption und setzte sich in einen der dicken, anpassbaren Sessel, die die Lobby bevölkerten.
    Indem er vorgab, sich eine hiesige 3-D-Soap anzusehen, nutzte er stattdessen sein Kommunikationsgerät, um Zugriff auf die Dateien des Hotels zu nehmen. Derart voreingestellt, entsprechende Treffer sofort zu melden, reagierte das Gerät nach wenigen Sekunden und generierte eine Sybakte, die Halvorsen rasch überflog. Jedes Detail bezüglich des Aufenthalts dieses speziellen Gastes, von den Mahlzeiten, die er sich aufs Zimmer bestellt hatte, bis hin zu den Kommunikationsanfragen, die ihm über das Hotel zugestellt worden waren, und wie oft er die Möglichkeit seines Hotelzimmers, seine Kleidung reinigen zu lassen, genutzt hatte – Halvorsen standen einfach alle Informationen zur Verfügung.
    Von besonderem Interesse waren die zahlreichen Kontakte zu mehreren Mietagenturen. Der erfinderische Halvorsen dachte sich rasch eine Verbindung zu dem abgereisten Gast »Skua Mastiff« aus und nahm nacheinander zu jedem dieser Unternehmen Kontakt auf, indem er behauptete, etwas sehr Wichtiges zu besitzen, das sein guter Freund Mr. Mastiff im Hotel vergessen habe. Offensichtlich weniger daran interessiert, die Privatsphäre zu schützen, sondern eher darauf bedacht, ihren Ruf als hilfreiche Agentur zu untermauern, teilten ihm alle Firmen mit, dass sie dem fraglichen jungen Besucher nichts vermietet hätten – bis auf eine, die zugab, eine Geschäftsbeziehung mit ihm eingegangen zu sein.
    Halvorsen suchte die Agentur persönlich auf und vertrödelte einige Zeit, bis seine neugierigen Instrumente still und heimlich die benötigten Informationen aus den Systemen des Unternehmens geladen hatten. Jeder Skimmer auf Gestalt besaß einen integrierten Peilsender, der in seine Instrumententafel eingebaut war, unabhängig davon, ob er sich in Privat-, Unternehmens- oder Regierungsbesitz befand. Im Allgemeinen wurden diese Geräte auf der Erde, Hivehom oder anderen hochentwickelten Welten des Commonwealth eingesetzt, aber gerade auf wilderen, weniger dicht bevölkerten Welten wie Gestalt waren sie von besonderer Bedeutung. Sie ermöglichten die Lokalisierung jedes Fahrzeugs, die sie über mehrere Quellen per Satellitenrelais vornehmen konnten, und das unabhängig von der Tageszeit, den Wetterbedingungen oder der jeweiligen Geländeform, außerdem wurde die Position ständig aktualisiert.
    Das wird schon fast zu einfach, dachte er zufrieden. Die fragliche Tlel-Gemeinde befand sich weniger als eine Tagesreise von Tlossene entfernt. Sie war bedeutend kleiner als die beiden Hauptstädte von Gestalt und würde dem

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