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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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großgewachsenen Rothaarigen nur wenige Möglichkeiten bieten, sich zu verstecken, selbst wenn ihm bewusst wurde, dass er sich unauffällig verhalten musste. Halvorsen war zwar meist daran gelegen, nicht zu trödeln, wenn es ums Geschäft ging, aber in diesem besonderen Fall schien es keinen Grund für allzu große Eile zu geben. Außerdem musste er das unvorhersehbare Wetter auf Gestalt berücksichtigen. Aus diesen und diversen anderen Gründen wollte er es vermeiden, des Nachts herumzufliegen.
    Er musste sich nicht sputen, sondern hatte jede Menge Zeit. Angesichts der Dinge, die dieser Flinx nach seiner Ankunft auf Gestalt getan hatte, schien er tatsächlich nicht im Entferntesten auf die Idee gekommen zu sein, dass irgendein Ansässiger mehr als nur ein flüchtiges Interesse an ihm haben könnte. Halvorsen konnte sich Zeit lassen, seine Ausrüstung überprüfen, ein üppiges Abendessen zu sich nehmen und gleich am nächsten Morgen losfliegen. Bis spätestens zum Abend des nächsten Tages würde er eindeutige, überzeugende Beweise dafür haben, dass ein Leichnam per Minusraum-Strahl zu der Gruppe, die sich Orden von Null nannte, unterwegs war. Er rechnete damit, dass die ausgeschriebene hohe Credit-Summe direkt danach auf seinem Konto landen würde.
    Das Geschäft ist immer am schönsten, dachte er leise summend, als er zu seinem wartenden Fahrzeug zurückging, wenn die Möglichkeit besteht, es ruhig und mit minimalem Aufsehen durchzuführen.
    Einige dunkle Wolken hatten sich zwischen die weniger bedrohlichen weißen Haufenwolken geschoben, die sich jeden Morgen rund um die gezackten Gipfel der hohen Berge im Norden versammelten, aber ansonsten schien der anbrechende Tag klar und sehr kalt zu werden. Perfekt für einen schnellen Direktflug nach Sluuvaneh, einige verstohlene Fragen und eine rasche Exekution. Halvorsen war völlig entspannt, als sein Skimmer von der Landeplattform auf seinem Gebäude abhob. Nachdem er ihn auf Autopilot gestellt hatte, beschleunigte er rasch gen Nordwesten in Richtung seines einprogrammierten Ziels, während sein Besitzer sich entspannte und die pornografischen Bilder ansah, die der zentrale Projektor seines Schiffes verführerisch vor ihm in das klimatisierte Innere projizierte. Wenn er nicht gerade auf die perversen Abbildungen starrte, die für ihn nicht mehr neu und größtenteils auch nicht länger stimulierend waren, verbrachte er seine Zeit damit, die hochglänzende schwarze Handfeuerwaffe zu überprüfen, zu reinigen und erneut zu überprüfen, die in dem offenen, auf seinem Schoß liegenden Kästchen ruhte.
    Dabei handelte es sich um einen bedrohlichen kleinen Apparat. Anders als viele moderne Handfeuerwaffen besaß sie keine Einstellung für »Betäuben« und keine lebenserhaltenden Lähmungsparameter. Sie war für eine einzige Aufgabe entwickelt worden, hatte allein den Zweck, die Lebensspanne von frei beweglichen Organismen zu beenden. Die Art der Disruptionsladung, die sie abfeuerte, erforderte nicht einmal, dass ein lebenswichtiger Körperbereich oder ein bestimmtes Organ getroffen werden mussten, damit sie ihren Zweck erfüllen konnte. Traf man damit eine Hand, einen Fuß oder sogar nur eine Fingerspitze, würde das Individuum ebenso schnell und sicher sterben, als wenn es direkt ins Herz getroffen worden wäre. Wenngleich Halvorsen ein sicherer Schütze war und mit einer Vielzahl an Waffen umgehen konnte, bevorzugte er doch diese glänzende schwarze Tötungsmaschine. Das perfekte Werkzeug für faule Attentäter, nannte er sie innerlich. Sie tötete ihr Opfer nicht nur augenblicklich, sondern war überdies auch nicht explosiv, sodass er hinterher nicht einmal eine Sauerei wegmachen musste.
    Auf der Landeplattform in Sluuvaneh standen etwa ein Dutzend Skimmer in verschiedenen Größen und von verschiedener Herkunft, doch dank der Informationen, die er von der Mietagentur erhalten hatte, fiel es Halvorsen nicht weiter schwer, das Schiff, das sein Opfer gemietet hatte, ausfindig zu machen. Er ließ die schwarze Waffe in das verborgene Holster in seiner Weste gleiten und dachte darüber nach, dass er bis zum Abendessen die Sache erledigt haben und wieder zu Hause in Tlossene sein könnte, wenn die Angelegenheit in diesem Tempo weiterging. Dann stieg er aus seinem Fahrzeug und schlenderte gemütlich über den aufgeheizten Asphalt in Richtung der beiden nahegelegenen Servicehangars. Die Informationen, die ihm auf seiner tragbaren Kommunikationseinheit zur Verfügung standen,

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