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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Und obwohl er sich verzweifelt zu erinnern versuchte, war er sich unsicher, in welche Richtung Bleshmaa gedeutet hatte. Da es ihm beim besten Willen nicht einfallen wollte, entschloss er sich, einfach dem Flusslauf zu folgen. Als er lostrabte, gab er sich große Mühe, nicht an Dinge wie eine heiße Mahlzeit, ein warmes Getränk oder überhaupt etwas, das Wärme abgab, zu denken.
    Noch vor Ende des Tages gelang es ihm, einem besonders anmutigen, sehr dünnen Baum aus dem Weg zu gehen. Als wäre er von einem Künstler, der es eilig hatte, ungestüm mit Farbe bespritzt worden, war dessen Stamm mit leuchtend gelben Flecken übersät. Anstatt einer Krone aus sich ausbreitenden Ästen entsprangen diesem Gewächs auf der gesamten Länge buschartige Bündel, aus denen fedrige Punkte mit sehr scharfen Spitzen ragten. Nachdem er diesen zu nahe gekommen war und sich mehrere davon aus der Kleidung ziehen musste, vermutete er allerdings, dass sie nicht giftig waren, sondern eher Parasiten glichen. Die Projektile enthielten die Samen des Baumes, die dieser in allem, was weich, organisch und beweglich war, ablegen wollte. Flinx fragte sich, ob ihn das Gewächs aufgrund der Wärme, die er ausstrahlte, entdeckt hatte oder weil es sein Flii spüren konnte. Es war schließlich eine weit bekannte Tatsache, dass Pflanzen ebenso wie gewisse Tierarten empfindlich auf elektrische Strömungen reagierten.
    In jedem Fall waren die klebrigen Samen relativ harmlos – solange ihn keiner davon im Gesicht traf.
    Während er dem Fluss folgte und kein bestimmtes Ziel im Auge hatte, versuchte er, weiter nach unten zu kommen, denn dort würde es zumindest wärmer werden. Vielleicht gelangte er nach einem längeren Abstieg sogar zu einem Dorf, wenn nicht gar direkt zurück ins ferne Sluuvaneh. Als er an diese Gemeinde dachte, fiel ihm sofort wieder die arme Bleshmaa ein, und er fragte sich, wie die Tlel wohl um ihre Toten trauerten.
    Die Wasserbeschaffung war kein Problem, aber wenn er nicht in einem oder zwei Tagen etwas zu essen fand, bekämen die Bewohner des Städtchens die Gelegenheit, eine Doppelbeerdigung durchzuführen.
    Als er einen mit Felsen, glasigen Büschen und schildkrötenfarbigen Setzlingen, die in seiner Hand wie Plastik zerbrachen, bedeckten Hang hinuntertaumelte, schoss ihm erneut durch den Kopf, dass sein auf die Wahrung der Privatsphäre bedachter Plan, den Peilsender des Skimmers zurückzulassen, keine so gute Idee gewesen war. Schlussendlich würde zwar jemand von der Mietagentur nervös werden und eine Suche nach dem verschwundenen Schiff in Auftrag geben, aber abgesehen davon, dass man herausfinden würde, dass er von Sluuvaneh weiter nach Norden reisen wollte, hätte man keinen Schimmer, wo man nach ihm suchen sollte. Auch wenn das Schiff nach seinem Sturz den Wasserfall hinunter, der ihn beinahe ebenfalls mitgerissen hätte, nicht völlig auseinandergebrochen war, so konnte sich Flinx doch ziemlich gut vorstellen, wie schlecht sich der ramponierte Skimmer von der Luft aus erkennen ließ. Es stand also fest, dass er nicht einfach hier herumsitzen konnte, um herauszufinden, ob man ihn suchte.
    Über eine mangelnde Privatsphäre konnte er sich jedenfalls nicht beklagen.
    Seine einzige reelle Chance lag bei seinem eigenen Schiff, der Teacher. Wenn sie nach einer festgelegten Zeitspanne nichts von ihm gehört hätte, ginge sie laut ihrer Programmierung davon aus, dass er in Schwierigkeiten steckte. Sein Shuttle würde von seinem Parkplatz in Tlossene abheben und sich auf die Suche nach ihm begeben. Dessen interne KI war so eingestellt worden, dass es unablässig weiterforschen würde, bis es Flinx’ persönliche Kommunikationseinheit entdeckt hätte.
    Die sich, falls sie überhaupt noch funktionierte, entweder zusammen mit den anderen Ausrüstungsgegenständen an seinem Gürtel irgendwo am Boden des Flusses verhakt hatte oder weiter den Fluss hinabgetrieben wurde. Das war ein weiterer Grund, weshalb er diesem Flusslauf weiter folgte. Sollte es seinem Shuttle gelingen, die untergetauchte Einheit zu orten, dann würde es reagieren, indem es eine Suchoperation startete, bei der es das Gerät als Mittelpunkt nahm, um von dort aus spiralförmig immer weiter nach außen zu fliegen.
    Doch eigentlich war das alles ziemlich unwahrscheinlich, da er vermutlich vorher durch den Hunger, die Elemente, einen Angriff oder einen Unfall ums Leben kommen würde. Die Teacher würde das Shuttle erst in einigen Tagen aktivieren. Aber da er sonst

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