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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auskennen. Wir haben zusammen viele erfolgreiche und nützliche Vorhaben realisiert.«
    Flinx’ Argumentation war aber noch nicht abgeschlossen:
    »Dennoch ist es nicht üblich bei uransässigen Völkern, dass sie bereitwillig Land an Außenweltler verkaufen. Und es kommt noch viel seltener vor, dass damit gleich die Bürgerschaft einhergeht.«
    Die Fütterfortsätze unter Zlezelrenns Kinn kräuselten sich als Reaktion auf seine Worte. »Die Tlel haben genug Land für alle.«
    Wie lange werden sie diese Einstellung noch beibehalten?, fragte sich Flinx. Es war natürlich richtig, dass Gestalt/Silvoun – zumindest bis auf Weiteres – nicht von Menschen überrannt wurde, doch Konflikte, die auf Eigentumsansprüchen beruhten, waren auf vielen hoch entwickelten Welten keine Seltenheit. Aber warum sollte ihn das eigentlich belasten? Was hatte er damit zu tun? Höchstwahrscheinlich war er lange tot, bis es zu solchen Auseinandersetzungen kam, oder zumindest ein alter Mann, der sich auf einer anderen Welt in einem anderen System viele Parsecs entfernt aufhielt. Doch dass er über diese Frage nachdachte, ließ erkennen, dass ihn dieses Thema interessierte, wie er schon immer an solchen Themen interessiert war. Mutter Mastiff hingegen hätte ihn wohl eher dazu gedrängt, sich hastig etwas Land zu kaufen.
    Nun, er war aber nicht hier, weil ihn die Möglichkeiten reizten, die der hiesige Immobilienmarkt zu bieten hatte, rief er sich ernst in Erinnerung. Am folgenden Tag wollte er versuchen, einen Transport zurück ins ferne Tlossene zu arrangieren. Es sah ganz danach aus, als müsse er seine Reise mit dem Ziel, den geheimnisvollen Anayabi zu besuchen, von vorn planen.
     
    In der halb vertikalen Schlafposition, die ihre Art nicht nur bevorzugte, sondern die absolut unerlässlich für sie war, lag Vlashraa in festem Schlummer, als sie auf einmal geweckt wurde. Im Schein der Lampe, die er hielt, erkannte sie, dass es Zlezelrenn war, der sie aufgeschreckt hatte. Mit einem einfachen Sprachbefehl aktivierte sie die Beleuchtung in ihrem Zimmer. Verwundert stellte sie fest, dass er von mehreren anderen, darunter auch Heiler Fluadann, begleitet wurde. Sie verließ ihre Schlafplattform und gesellte sich zu ihren nächtlichen Besuchern. Das Flattern ihres Fliis sagte ihr sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Es geht um den Gast«, antwortete einer der anderen auf ihre Frage, während sie sich rasch eine Leggings und ihren durchsichtigen Arbeitsponcho überwarf. »Er wirft sich wild im Schlaf herum und schreit laut auf.«
    »Das ist nicht gerade typisch für schlafende Menschen.« Obwohl er noch nicht sehr vielen anderen Spezies begegnet war, wusste Fluadann genug, um zu erkennen, ob sich einer der felllosen Zweifüßer ungewöhnlich verhielt oder nicht. »Der Gast ist offensichtlich in beachtlicher Not.«
    Vlashraa war jetzt hellwach. »Warum wecken wir ihn nicht einfach?«
    »Das würden wir ja«, erwiderte Zlezelrenn, »aber die fliegende Kreatur lässt uns nicht in seine Nähe. Und wenn wir Krach machen, um ihn zu wecken, könnte das eher Schlimmes als etwas Gutes bewirken.« Er streckte einen Arm aus, sodass mehrere seiner Zilien den Kontakt zu ihrem Kopf herstellen konnten. »Sobald sich alle, die etwas über die Menschen, und insbesondere über diesen einen, wissen, versammelt haben, werden wir versuchen zu entscheiden, wie wir am besten vorgehen.«
    »Es sei denn«, verkündete Heiler Fluadann hoffnungsvoll, »dass der Schlummer des Gastes bis dahin ruhiger geworden ist.«
    Doch das war er nicht. Mit eng um den Körper geschlungenem Poncho, um den kalten Nachtwind abzuwehren, wanderte Vlashraa zusammen mit den anderen durch die Dunkelheit, bis sie die Behausung in der großen Klippe erreicht hatten, in der ihr Gast einquartiert worden war. Sie spürte sein gestörtes Flii schon, bevor sie den steilen Weg emporstieg, hörte sein Stöhnen und seine Schreie bereits, als sie seinen Schlafbereich noch gar nicht betreten hatte, und sah sofort nach Erreichen der Kammer, wie er sich herumwarf und auf der Schlafplattform hin und her rollte. Doch dann wurde ihr die Sicht von der entschlossenen schwebenden Gestalt der fliegenden Kreatur versperrt. Der Minidrache flatterte zwischen dem verzweifelten Schlafenden und dem einzigen, dreieckigen Eingang des Zimmers herum, in dem sich Vlashraa und die anderen versammelt hatten, und er ließ keinen Zweifel an seinen Absichten aufkommen. Solange er in der Luft bleiben konnte, würde sich

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