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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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würde ihn einiges kosten. Wie sollte er diese jetzt bezahlen, wenn die Credit-Überweisung, mit der er gerechnet hatte, ungerechtfertigterweise zurückgehalten wurde? Die Durchführung dieses Auftrags hätte ihn beinahe das Leben gekostet. Zählte das denn gar nichts? Glaubten sie wirklich, er wäre so dumm und inkompetent gewesen, sein Leben aufs Spiel zu setzen und sich beinahe umbringen zu lassen, indem er den falschen Mann jagte, oder dass er diese Sache nicht angemessen erledigen konnte?
    Das Universum war wahrlich unfair, und Halvorsen hasste es mit einer Leidenschaft, die nur wenige aufbringen konnten.
    Im Inneren von Tlicks Tlounge war es dunkel und warm, zwei Vorzüge, die die menschlichen Bewohner von Tlossene zu schätzen wussten. Zwar konnte man einen Großteil der Dinge, die Einrichtungen wie Tlicks bereitstellten, auch innerhalb seiner eigenen Behausung bekommen, doch seit Anbeginn der menschlichen Zivilisation hatten sich die Menschen an Orten versammelt, an denen sie außerdem die Gesellschaft von anderen genießen konnten. Diesen Hang nach Geselligkeit teilten auch viele andere empfindungsfähige Wesen. Während einige Etablissements aufsuchten, in denen nur die Angehörigen ihrer eigenen Spezies gern gesehene Gäste waren, zählten andere eher zu den Generalisten, die sich für bestimmte Geschäfte interessierten und eher Ambiente, gute Preise und besondere Angebote anstatt eine speziesexklusive Atmosphäre bevorzugten.
    So sah sich Halvorsen gezwungen, mit einigen nicht von Gestalt stammenden Wesen um einen Platz in dem überfüllten, runden Hauptraum zu wetteifern. Die in ihm verwurzelte Fremdenfeindlichkeit sorgte zusammen mit den zuletzt erhaltenen erzürnenden Nachrichten dafür, dass sein Blutdruck stieg. Viele der anwesenden Nichtmenschen mochte er einfach nicht. Hass hingegen war eine stärkere Emotion, die er sich für die einheimischen Tlel vorbehielt. Zu dem Pulk gehörten keine Thranx. Thranx mochte er – Thranx und Menschen. Käfer und Affen. Doch der ganze Rest konnte seiner Meinung nach in ein riesiges schwarzes Loch in der Mitte der Galaxis gesaugt werden und dort auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Er würde nicht einen von ihnen vermissen.
    Wie konnte der Namensgeber Tlick nur zulassen, dass sich hier Einheimische aufhielten? Es war schon schlimm genug, dass er ihnen ständig auf der Straße begegnen musste, aber im Freien konnte man ihrem Gestank wenigstens aus dem Weg gehen. In einem geschlossenen und gut geheizten Raum wie dem von Tlick hatte man jedoch keine Chance, ihrem Mief zu entrinnen.
    Den Tresen, den er jetzt ansteuerte, hätte auch ein Mensch aus der mehrere tausend Jahre zurückliegenden Vergangenheit wiedererkannt, doch der Anblick der dahinter arbeitenden Automaten hätte ihn dann vermutlich in die Flucht geschlagen. Seine Bestellung traf in einem gekühlten Glas ein, das die Form einer Pyramide besaß. Während die rot-orangenen Lichter innerhalb der durchsichtigen Substanz tanzten, saugte er die Flüssigkeit durch einen druckaktivierten Siphon auf und starrte den ihn umgebenden Pulk mürrisch an.
    Er nahm weder die Musik, die hier gespielt wurde, noch die anderen Umgebungsgeräusche wirklich wahr. Seiner Meinung nach füllte Musik bloß Synapsen, die sich besser mit der Lösung von Problemen beschäftigten. Der Lärm heizte seinen Zorn nur weiter an und konnte seine Stimmung nicht im Geringsten heben.
    Er leerte die Pyramide, ließ sie erneut auffüllen und trank auch den zweiten Inhalt aus. Die mächtige Mischung aus Alkohol, lokal hergestellten Enthemmern und importierten Stimulanzien bewirkte jedoch schnell, dass er sich besser fühlte. Viel besser. Als der Automat, der seine Bestellungen annahm, vorschlug, er solle es lieber etwas langsamer angehen lassen, und ihm einen besänftigenden Kurzen anbot, winkte er bloß ab. Na, dann wollten die Irren, die sich weigerten, ihn zu bezahlen, eben mehr Beweise. Er würde sie finden, und falls ihm das nicht gelang, würde er sie eben fälschen. Wenn er, Norin Halvorsen, nicht das Geld bekommen konnte, das ihm ein Haufen fischgesichtiger, steifknochiger, außerweltlerischer Spinner schuldete, konnte er auch gleich einpacken und irgendwo einen nichtssagenden Laden aufmachen. Norin Halvorsen, Ladenbesitzer.
    »Sehr unwahrscheinlich«, knurrte er leise. »Da geh ich vorher lieber drauf.«
    Was ihn nervte, war die Tatsache, dass jemand anderes bereits tot war und er nicht die ausgesetzte Belohnung dafür erhielt. Der

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