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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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dass wir sie beobachteten, aber sie wich unseren
Blicken aus. Wir fünf folgten ihr zur Kasse. Ich konnte es nicht
fassen. Die Frau schien etwas verstört zu sein, aber sie holte
ihren Geldbeutel heraus und bezahlte für Angels Bär. Angel
sprang vor Glück auf und nieder. Sie presste den Bären an die
Brust. Ich hörte, wie sie tausendmal »Danke« sagte.
Die Frau lächelte und schien immer noch leicht verwirrt zu
sein. Dann verließ sie das Geschäft.
Wir umringten unser jüngstes Familienmitglied.
»Was war das denn?«, fragte ich. »Warum hat diese Frau dir
den Bären gekauft? Das Ding kostet neunundvierzig Dollar!«
»Was hast du zu ihr gesagt?«, wollte Iggy wissen. »Niemand
kauft uns Sachen.«
»Nichts«, antwortete Angel und hielt den Bären fest an sich
gepresst. »Ich habe die Dame nur gebeten, mir den Bär zu
kaufen, weil ich ihn unbedingt haben wollte und nicht genug
Geld hatte.«
Ich scheuchte meinen Schwarm aus dem Geschäft, ehe Angel
jemanden bitten konnte, ihr die lebensgroße Giraffe zu kaufen.
Draußen schien hell die Sonne, und es war Zeit für den Lunch.
Und höchste Zeit, nach dem Institut zu suchen.
»Also, du hast einfach eine Fremde gebeten, dir das teure
Spielzeug zu kaufen, und sie hat es getan?«, fragte ich Angel.
Angel nickte und strich ihrem Bären das Fell um die Ohren
glatt. »Ja, ich habe nur bitte gesagt. Du weißt schon, mit meinen
Gedanken. « .

F
ang und ich wechselten einen vielsagenden Blick. Das war
unheimlich. Eigentlich sogar sehr unheimlich.
    »Wie meinst du das?«, fragte ich Angel. Okay, sie konnte bei
den meisten Menschen Gedanken lesen und deren Gefühle
spüren. Aber das war das erste Mal, dass sie einen Gedanken gesendet hatte.
    »Ich habe sie nur gebeten, mit meinen Gedanken«, erklärte
Angel und strich über die kleinen weißen Flügel des Bären.
»Und sie hat ja gesagt und den Bär für mich gekauft. Ich nenne
ihn Celeste.«
    »Angel, willst du damit sagen, dass du die Frau mit deinen
Gedanken manipuliert hast, dir den Bären zu kaufen?«, fragte
ich behutsam.
»Celeste«, sagte Angel. »Was ist ›manipuliert‹?«
    »Jemand dazu bringen, etwas zu tun«, erklärte ich ihr. »Es
klingt, als hättest du die Frau gezwungen, dir den Bären …«
»Celeste.«
»… Celeste zu kaufen, ob sie wollte oder nicht. Verstehst du,
was ich sagen will?«
Angel zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht. Dann
strahlte sie wieder. »Aber ich wollte Celeste unbedingt haben.
Mehr als alles andere auf der ganzen Welt.«
Als ob das die Sache richtig machen würde!
Ich wollte ihr gerade eine Belehrung fürs Leben erteilen, die
hier unbedingt angebracht schien, als ich Fangs Blick auffing.
Dieser sagte: Vergiss es! Ich nickte und schwieg. Später würde
er mir seine Gedanken erklären.
Und jetzt zurück zu unserer Mission. Wenn ich doch nur einen
winzigen Anhaltspunkt hätte, wie wir das Institut finden
konnten.
Wir kauften uns Falafel zum Lunch. Wir aßen im Gehen und
hielten Ausschau nach möglichen Gefahren. Angel hatte ihren
Bären – Celeste – in den Hosenbund gesteckt, damit sie beide
Hände freihatte.
Angel ist erst sechs, und sie ist – weiß Gott – nicht normal
aufgewachsen. Aber ich hatte gedacht, dass sie trotzdem den
Unterschied zwischen Recht und Unrecht kannte. Ich dachte, sie
wüsste, dass das Manipulieren der Frau, ihr Celeste zu kaufen,
falsch war. Aber sie hatte es dennoch getan.
Und darüber war ich bestürzt.
Dann zuckte ich zusammen und presste die Hände gegen die
Schläfen. Es ist doch nur ein Spielzeug, Max, sagte die seidene
Stimme. Kinder verdienen Spielzeug. Findest du nicht, dass du
auch ein Spielzeug verdienst?
»Ich bin zu alt für Spielzeug«, murmelte ich wütend. Fang
schaute mich verblüfft an.
»Wolltest du auch ein Spielzeug?«, fragte der Gasman.
Ich schüttelte den Kopf. Kümmert euch nicht um mich. Ich
spreche nur wieder zu meiner inneren Stimme. Aber wenigstens
tat mir diesmal mein Kopf nicht so weh.
Tut mir leid, dass es manchmal so wehtut, Max. Ich will dir
nicht wehtun. Ich will dir helfen.
Ich presste die Lippen zusammen, damit ich nicht antwortete.
Wenn ich Informationen wollte, schwieg die Stimme. Wenn ich
sie nicht hören wollte, quatschte sie los.
Sie war beinahe so irritierend wie Fang.

I
    ch verlor ernsthaft den Verstand. Wo immer wir hingingen,
erreichten mich geheimnisvolle Botschaften. Wenn es nicht
die Stimme in meinem Kopf war, dann war es ein
Fernsehschirm in einem

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