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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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den
dicken Stamm der Eiche. »Es zapft deine Sinne an und weiß
daher, wo du bist und was du machst.«
O nein!, dachte ich entmutigt. Das war mir noch gar nicht in
den Sinn gekommen. Hieß das, dass ich überhaupt keine
Privatsphäre mehr hatte?
»Sogar aufm Klo?« Die Augen des Gasman wurden vor
Überraschung ganz groß. Auch Nudge hatte Mühe, ein Grinsen
zu unterdrücken, als ich dem Gasman einen wütenden Blick
zuwarf. Angel zog Celestes Gewand zurecht und glättete das
Fell.
Ich nahm die Kreditkarte heraus und betrachtete sie. Ich hatte
noch die, die wir dem Idioten in Kalifornien gestohlen hatten.
Jetzt verglich ich die beiden. Die neue schien genauso legitim zu
sein wie die alte. Ich steckte die alte Karte in einen tiefen Riss in
der Baumrinde, denn ich konnte sie ohnehin nicht mehr
benutzen.
»Wir müssen also das Passwort rauskriegen«, murmelte ich
und drehte die neue Karte in der Hand. Super. Das konnte ja
höchstens tausend Jahre dauern oder so.
Ich war völlig übermüdet. Außerdem hatte ich eine ziemlich
große Beule am Kopf, wo ich auf den Randstein geschlagen
war. Die konnte ich gut brauchen, da ich in letzter Zeit ja sonst
keine Probleme mit dem Kopf gehabt hatte!
Wortlos streckte ich meine linke Faust aus. Fang legte seine
darauf, dann Iggy und Nudge. Der Gasman beugte sich von
seinem Ast weit vor und erreichte uns gerade noch. Angel legte
ihre Faust auch oben drauf und dann noch Celestes Pfote. Ich
hörte, wie der Gasman seufzte. Nach dieser Zeremonie machten
wir es uns auf den dicken Ästen wieder gemütlich. Angel war
direkt über mir, ihr kleines Bein hing herunter. Ihr Fuß berührte
mein Knie. Ich sah, wie sie Celeste fest gegen den Baum
drückte. Einfach süß.
Die Abendluft war frisch. Mein letzter Gedanke war, wie
dankbar ich war, dass wir alle wieder zusammen und –
zumindest für eine weitere Nacht – sicher waren.
E

s ist verboten, im Central Park auf die Bäume zu
klettern! « , ertönte eine laute Stimme.
    Ich riss die Augen auf und schaute in Fangs dunkle. Wir
blickten nach unten.
Ein schwarzweißer Streifenwagen parkte mit flackernden
Lichtern unter uns. Hatte die Polizei in New York keine
größeren Verbrechen als Kinder, die in einem Baum im Central
Park schliefen?
»Wieso haben die gewusst, dass wir hier oben sind?«, fragte
der Gasman. »Wer schaut schon nach oben in die Bäume?«
Eine Polizistin in Uniform sprach zu uns durch einen
Lautsprecher. »Es ist verboten, im Central Park auf die Bäume
zu klettern«, wiederholte sie. »Bitte, kommt sofort runter.«
Ich stöhnte. Jetzt mussten wir mühsam hinunterklettern, statt
einfach zu springen und anmutig zu landen, wie wir als
Supermutanten es konnten.
»Okay, Leute«, sagte ich. »Klettern wir runter. Und bemüht
euch, normal auszusehen. Sobald wir unten sind, rennen wir
weg. Sollten wir getrennt werden, treffen wir uns an der
Kreuzung Fifty-fourth Street und Fifth Avenue wieder. Kapiert? «
Alle nickten. Fang kletterte als Erster runter. Iggy folgte,
tastete sich vorsichtig voran. Mann, für Kinder konnten sie
klettern wie Eichhörnchen.
Angel ging als Nächste, dann folgten Nudge, der Gasman und
ich als Letzte.
Ȇberall stehen Schilder, auf denen deutlich steht, dass das
Besteigen der Bäume verboten ist«, erklärte ein Polizist von
oben herab. Wir wichen langsam zurück.
»Seid ihr von daheim weggelaufen?«, fragte die Polizistin.
»Wir nehmen euch mit. Dann könnt ihr eure Eltern anrufen.«
Tja, Officer, da haben wir ein kleines Problem …
Ein zweiter Streifenwagen kam. Wieder stiegen zwei
Polizisten aus. Dann ertönte ein Walkie-Talkie. Die erste
Polizistin meldete sich.
»Jetzt!«, flüsterte ich. Wir sechs schwärmten aus und rannten
so schnell wir konnten weg.
»Celeste!«, hörte ich Angel rufen. Ich drehte mich um. Sie
wollte zurücklaufen, um ihren kleinen Bären zu holen. Zwei
Polizisten rannten auf sie zu.
» Nein! « , schrie ich und packte ihre Hand. Sie wehrte sich
gegen mich und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien.
Ich nahm sie auf den Arm und rannte mit ihr weiter. Dann warf
ich sie Fang zu, der auf uns gewartet hatte.
Ein schneller Blick zurück zeigte mir, dass die Polizistin den
Bären aufgehoben hatte und hinter uns herschaute. Hinter ihr
sprangen die Polizisten in die Streifenwagen. Ehe ich um eine
Ecke bog, sah ich einen hochgewachsenen, schlanken Polizisten
in seinen Wagen einsteigen. Mir stockte fast das Herz. Es war
Jeb. Oder nicht? Ich schüttelte

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