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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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misstraute dem Federal Bureau of
Investigation, insbesondere den Agenten Breem und Warshaw.
Hinten im Wagen gab es ein lautes, albernes Kichern, und ich
drehte den Kopf, um zu sehen, was die Kinder so amüsierte. Oz
hatte den Arm um Max gelegt. Was war das? Max und Oz?
Ich dachte noch immer über die veränderte Lage nach, als die
Limousine vor Kits Apartment anhielt.
Die Wohnung lag in einer ruhigen Wohngegend in der Nähe
von Dupont Circle, in relativer Nähe zum Weißen Haus, zu
mehreren bedeutenden Monumenten und diversen
Bundesbehörden. Kit erzählte uns, dass das kleine viktorianische
Wohnhaus früher einmal von einer einzigen Familie bewohnt
worden war.
Als er die schwere Haustür aufgeschlossen hatte, trampelten
wir drei Stockwerke hinauf bis in die oberste Etage. Kits
Wohnung.
»Es ist nichts Berühmtes, aber hier wohne ich«, sagte Kit, als
wir eintraten. Sein Apartment war rustikal eingerichtet.
Schwere, einfache Möbel, Perserteppiche, voll gestopfte
Bücherregale und ein Klavier. Sehr hübsch, wie ich zugeben
musste. Sehr heimelig. Sehr Kit.
»Passt mit euren Flügeln auf«, warnte ich die Kinder, die auf
potenziell destruktive Art und Weise durch sämtliche Zimmer
tobten.
»Achtet auf meine Sachen!«, rief Kit. »Habt Erbarmen,
Kinder! Da stecken viele Erinnerungen drin!«
Icarus interessierte sich für das Klavier. Er setzte sich vor das
Instrument und begann eine beschwingte Version von Fly Me to
the Moon, und wir lauschten andächtig. Der Junge war ein
geborener Mime, und seine stimmlichen Fähigkeiten waren
schlichtweg erstaunlich. Er klang ganz genau wie Frank Sinatra,
bewegte sich wie Sinatra, verzog das Gesicht wie Sinatra.
Ich ließ den Blick schweifen und bemerkte ein paar silberne
Bilderrahmen auf dem Klavier.
Einer zeigte einen Schnappschuss von einer schlanken,
hübschen blonden Frau mit zwei netten kleinen Jungen, die Kit
wie aus dem Gesicht geschnitten waren.
Andere Bilder zeigten Kit mit seinen Söhnen in den Armen,
beim Radfahren, beim Ballspielen. Kit hatte sie sehr genau beim
Großwerden beobachtet, erkannte ich, und in mir stieg eine
Woge aus Traurigkeit auf. Kit bemerkte meine Blicke.
»Wunderschön«, sagte ich leise. »Du hast eine wunderschöne
Wohnung.«
»Danke«, murmelte er. »Es war eine großartige Zeit, Frannie.
Wirklich, eine großartige Zeit. Aber so ist das Leben.«
Er nahm mich bei der Hand und führte mich in die Küche. Ich
spürte, dass Kit im Augenblick nicht über seine Familie reden
wollte. Ich konnte es ihm nicht verdenken.
Der Kühlschrank war gut gefüllt, und wir waren am
Verhungern. Kit nahm Brot und Cracker aus einem Schrank und
stellte sie auf den Eichentisch. Bald standen Käse und rohes
Gemüse und Aufschnitt daneben, zusammen mit den Resten
eines Grillhähnchens. Pip bekam das Geflügel, und mit dem
Rest machten die Kinder kurzen Prozess. Kit schenkte mir ein
Glas Pinot Grigio ein, und das war genau das, was ich jetzt
brauchte. Nach wenigen Schlucken stellte ich jedoch fest, dass
ich immer noch nicht entspannen konnte. Die Wirklichkeit holte
mich bereits wieder ein.
Ich besaß kein eigenes Zuhause mehr.
Ich hatte erst kurze Zeit zuvor einen sterbenden Mann
gesehen.
Zur gleichen Zeit hatte ich selbst dem Tod ins Auge gesehen
und war nur knapp davongekommen.
Ich fühlte mich verantwortlich für die Sicherheit der Kinder,
doch ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich diese
Sicherheit garantieren sollte.
Und ganz in der Nähe, in Maryland, ereigneten sich vielleicht
in diesem Augenblick grauenhafte, unaussprechliche Dinge.
Ich hatte nichts, absolut überhaupt nichts unter Kontrolle.
Ansonsten: keine Probleme.
Ich war so erschöpft, dass ich wahrscheinlich im Stehen hätte
einschlafen können. Deswegen sank mein Unterkiefer auch
verblüfft nach unten, als Icarus unvermittelt verkündete: »Ich
muss noch ein wenig überschüssige Energie verbrennen.«
»Wir auch!«, riefen die Zwillinge.
»Nein, hört auf!«, rief ich. Zu spät. Oz hatte bereits ein Fenster
geöffnet, und Icarus war auf das Sims geklettert.
Keine Chance, sie jetzt noch aufzuhalten. Mit ein paar »Bis
später«-Rufen schossen die Kinder eines nach dem anderen aus
dem Fenster. Ich bekam Wendy so eben noch am Hosenbund zu
packen. Sie drehte sich mit einem verletzten Blick in den Augen
und einem bemitleidenswerten Protestlaut zu mir um. »Frannie!
Bitte! Alle sind draußen! Es ist ein Nacht-Flug! Bitte, bitte,
Frannie! Ich muss raus! Wie

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