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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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zeigte seinen Ausweis und sprach in ein
Mikrofon in der Scheibe. Er sagte, wir hätten einen Termin bei
Agent Breem.
Eine Agentin lächelte uns freundlich zu und betätigte einen
Summer. Wir traten ein. »Gehen Sie nach links und dann immer
geradeaus«, sagte sie. »Agent Breem erwartet Sie bereits. Wir
alle haben Sie erwartet. Wir hatten eigentlich gehofft, dass Sie
die Superkinder mitbringen würden.«
    Wir folgten den Anweisungen der Agentin, und unsere Schritte
hallten hohl auf den Linoleumfliesen eines langen Korridors.
Meine Nervosität stieg von Sekunde zu Sekunde. Ich schätze,
das ist einfach so, wenn man das FBI besucht. Ich hatte schon
früher schlechte Erfahrungen mit dieser Behörde gemacht. Kit
ironischerweise ebenfalls. Hauptsächlich sind es gute Leute,
aber irgendwo unterwegs ist etwas schief gelaufen.
Wahrscheinlich unausweichlich, wenn man einen Boss wie
Edgar J. Hoover hat. Von da an ging’s bergab.
    Zu beiden Seiten des Korridors gab es Großraumbüros, und in
den meisten wimmelte es von Agenten, viele mit Schlips und
Kragen, andere in Jeans und T-Shirts. Eine überraschend bunt
zusammengewürfelte Truppe. Längst nicht so steif, wie ich mir
das vorgestellt hatte.
    Am Ende des Ganges erwartete uns ein schlaksiger blonder
Agent in einem blauen Anzug. Agent Warshaw von gestern
Abend.
    Arschloch. Mistkerl. Unsensibler Blödmann. Und ja, genau
das dachte ich von ihm.
»Dr. O’Neill, Brennan, hallo. Kommen Sie bitte rein.«
»Wie könnten wir eine so nette Einladung ausschlagen?«,
antwortete ich.
»Was habe ich ihr getan?«, wandte sich Agent Warshaw an
Kit, doch der zuckte bloß die Schultern.
Zuerst das unausweichliche Angebot von Kaffee, das Kit und
ich unisono ablehnten, gefolgt von einem dümmlichen
Kommentar über unsere Herfahrt, das Wetter und die
Washington Redskins. Nur um anschließend festzustellen, dass
wir schließlich alle auf der gleichen Seite standen.
Ich kaufte ihnen diesen Blödsinn nicht ab. Wir standen nicht
auf der gleichen Seite. Eine alte Comicfigur namens Pogo hat
einmal gesagt: »Wir haben den Feind getroffen, und das sind
wir.« Es traf ziemlich genau meine Empfindungen bezüglich des
FBI.
»Wo steckt Breem?«, fragte Kit, während Warshaw eine
Wandkarte von Maryland entrollte.
»Er hat gesagt, dass er hinzukommt, sobald er kann«,
antwortete Warshaw und tat Kits Frage damit als erledigt ab.
»Und jetzt erzählen Sie mir bitte, was genau Sie vom FBI
erwarten.«
»Sie wissen bereits, was wir erwarten. Hilfe. Informationen.
Max weiß etwas, das ziemlich unheimlich klingt. Es hat mit
einem gesetzwidrigen Forschungsprojekt zu tun«, erklärte Kit.
»Illegalen Experimenten, die irgendwo in Maryland
durchgeführt werden. Der genaue Ort ist nicht bekannt, der
Name ebenfalls nicht. Menschen werden möglicherweise jetzt in
diesem Augenblick getötet, während wir versuchen, dieses
Labor ausfindig zu machen. Es ist mehr oder weniger dasselbe
wie damals in Colorado mit dieser ›Schule‹. Aber das wissen Sie
bereits alles. Es steht in meinem Bericht. Das Problem ist –
niemand glaubt mir oder Max«, beendete Kit seine Worte, und
die Anspannung in seiner Stimme wurde deutlich spürbar.
»Sie sind hier, oder nicht?«, entgegnete Warshaw. »Und wir
helfen Ihnen.«
»Aber nur, weil ich noch ein klein wenig Einfluss in
Washington besitze. Ein ganz klein wenig. Aber niemand nimmt
diese Geschichte sonderlich ernst.«
»Also schön, fassen wir kurz zusammen, damit ich sehe, ob
ich richtig verstanden habe«, entgegnete Warshaw.
»Irgendjemand führt illegale sogenannte Biotech-Experimente
durch, und er möchte Max so unbedingt zum Schweigen
bringen, dass er bereit ist, alle Kinder zu ermorden, um dieses
Ziel zu erreichen.«
»Irgendetwas in der Art«, räumte Kit ein. »Aber eigentlich
glaube ich eher, dass sie versuchen, die Kinder zu fangen und zu
entführen. Mord ist vielleicht nur der letzte Ausweg. Die Kinder
sind wertvoll, aber ich habe keine Ahnung, warum diese Leute
sie so unbedingt in die Finger kriegen wollen. Es macht mich
verrückt!«
»Nun hören Sie aber auf«, sagte Warshaw abschätzig. »Hören
Sie sich doch mal selbst zu! Sie haben keine wirklichen
Beweise, keine Dokumentation, einfach gar nichts außer den
halbgaren Verdächtigungen einer Zwölfjährigen, die aller
Wahrscheinlichkeit nach unter hohem Stress steht.«
»Ich neige dazu, Agent Warshaw zuzustimmen«, sagte Agent
Breem, der in diesem Augenblick das Büro

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