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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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hätte für drei Busse gereicht.
Nordeschenko klemmte sich das Päckchen unter den Arm und
verließ den Laden. Er freute sich auf sein Zuhause. Er hatte ein
paar Geschenke für seinen Sohn gekauft: einen iPod und ein
neues Computerprogramm, von dem er wusste, dass es ihm
gefallen würde. Und Ohrringe für seine Frau aus dem Diamond
District in New York.
Seine Arbeit war erledigt, und es hätte nicht besser laufen
können.
Die Nachricht über sein Schweizer Konto hatte er bereits
erhalten. Mehr als zwei Millionen Dollar. Ein paar Zahlungen
musste er noch tätigen, aber was übrig blieb, hatte er sich redlich
verdient. Eine Weile würde er gut damit zurechtkommen.
»Was war denn das?«, fragte der Fahrer und blickte Richtung
Foley Square, als Nordeschenko wieder einstieg.
»Ich weiß nicht. Irgendeine Explosion. Vielleicht eine Benzinleitung.« Der Geruch von Benzin und Kordit hing in der Luft.
Sirenen waren zu hören. Zwei Polizeiwagen mit Blaulicht
rasten Richtung Gericht an ihnen vorbei.
»Da ist was passiert!«, rief der Fahrer und schaltete das Radio
ein. »Das ist nicht gut.«
Nordeschenko blickte nach hinten, wo sich schwarzer Rauch
über die Gebäude erhob.
Er legte das Geschenk für seinen Sohn in seinen Reisekoffer.
Zweimal klingelte sein Handy – Reichardt und Nezzi waren in
Sicherheit.
»Fahren wir«, forderte er den Fahrer auf. »Wir hören uns das
unterwegs an. Ich muss mein Flugzeug erreichen.«
Sehr langsam öffnete sie die Augen.
Sie spürte keinen Schmerz. Sie war nur benebelt, als wäre die
Welt um sie herum nicht echt. Sie war hier, aber dann auch
wieder nicht. Ein bleischweres Gewicht schien gegen ihren
Brustkorb zu drücken. Wo war sie? Was war passiert? Überall
aus ihrem Körper ragten Schläuche. Sie versuchte, sich zu
bewegen, aber es ging nicht.
Nichts. Keine Macht über ihren Körper. War sie gelähmt? Wie
war das passiert?
Dann bekam Andie Panik. Irgendetwas Schweres, Sperriges
blockierte ihre Kehle. Ließ sie würgen. Hinderte sie am Sprechen.
Eine Krankenschwester trat ein. Schon deren Gesichtsausdruck sagte ihr: Es ist etwas Schreckliches passiert. Aber was?
»Andie, versuchen Sie nicht zu reden. In Ihrem Hals steckt ein
Schlauch, der Sie beim Atmen unterstützt. Sie sind im Bellevue
Hospital. Sie wurden operiert, und Sie werden wieder gesund.«
Andie zwang sich zu einem Nicken, während sie ihren Blick
durchs Zimmer zucken ließ. Durchs Krankenhauszimmer.
Dann war alles wieder da.
Der Bus der Geschworenen. Sie hatte im Bus gesessen. Neben
dem Bus hatte ein grauer Transporter gehalten …
In dem Moment setzte die Panik ein. Ihr Blick schoss zur
Krankenschwester. Was ist dann passiert? Wieder versuchte sie
zu sprechen, konnte aber nur husten und würgen. Irgendwie
fanden ihre Finger die Hand der Krankenschwester, die sie so
fest hielt, wie sie konnte.
Mein Sohn … Wo ist Jarrod?
»Bitte.« Die Krankenschwester erwiderte den Druck von
Andies Hand. »Versuchen Sie, ganz ruhig zu bleiben.«
Sie wusste, dass etwas Schreckliches passiert war, etwas
Unglaubliches. Sie versuchte, Jarrods Namen zu sagen, doch ihr
fehlte die Luft. Bitte, bitte, mein Sohn.
Aber irgendetwas zwang Andie, die Augen zu schließen,
etwas, gegen das sie sich nicht wehren konnte.
Als sie ihre Augen erneut öffnete, stand jemand anderes am
Bett. Sie blinzelte benommen. FBI. Der Typ mit dem netten
Lächeln.
Aber jetzt lächelte er nicht. Eigentlich sah er ganz furchtbar
aus.
Erinnerungsfetzen kamen zurück. Der Bus hatte an einer roten
Ampel gehalten. Dann der Transporter. Die beiden Männer, die
fortgerannt waren. Sie hatte ihre Arme ausgestreckt und Jarrod
fest an sich gezogen.
Jarrod?
Ihr Blick wanderte wieder zu dem Mann vom FBI. Sie versuchte, laut den Namen ihres Sohnes zu brüllen. Bitte, verstehen
Sie mich denn nicht? Können Sie es nicht in meinen Augen
lesen?
Er blickte sie nur an und schüttelte den Kopf. »Es tut mir
leid.«
Es tut ihm leid?, wiederholte sie in Gedanken. Sie brauchte
einen Moment, um seine Worte zu verstehen. Was sagt er da?
Wegen was tut es ihm leid?
Sie spürte, wie er seine Finger sanft auf ihre Hand legte. Dann
drückte er leicht zu. Die Berührung sagte alles.
Und plötzlich war alles wieder da. Ihre Panik, als die beiden
Männer fortgerannt waren. Die furchtbare Explosion. Dann war
sie nach hinten geschleudert worden. Sie erinnerte sich, immer
wieder Jarrods Namen gerufen zu haben.
Ihr Körper zuckte.
Sie spürte, dass etwas Heißes an ihrer

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