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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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Nicky! Aber wer auch immer sie getötet hat, ich würde ihn auf
die Lippen küssen.«
»Schaffen Sie ihn hier raus«, rief Richterin Seiderman von
ihrer Bank aus in dem Versuch, wieder die Kontrolle über den
Gerichtssaal zu bekommen. »Mr. Cavello, Sie haben Ihr Recht
verwirkt, diesem Prozess beizuwohnen.
Sie haben das Gericht missachtet. Sie werden aus diesem
Gerichtssaal ausgeschlossen. Die Geschworenen werden sofort
ins Geschworenenzimmer zurückgehen. Gerichtsdiener!«
Das Chaos im Gerichtssaal nahm kein Ende. Die Geschworenen machten einen völlig verwirrten Eindruck. Einige Vertreter
der Presse rannten bereits nach draußen, um ihre Redaktionen
anzurufen.
»Schafft mich ruhig hier aus! Verbannt mich!« Cavello drehte
seinen Kopf zur Richterin. »Auf diesen Scheiß hier kann ich
sowieso verzichten!«, bellte er quer durch den Gerichtssaal. »Ihr
Gericht ist ein Witz!«
Blut lief aus Cavellos Mund. Sein zuvor sauber gekämmtes
Haar war wild zerzaust. Die Wachen zogen ihn hoch und
versuchten, ihn durch die Seitentür zu zerren. Mit einem Bein
war er schon durch die Tür, als er wild entschlossen seinen Kopf
noch einmal herumriss. Was ich sah, konnte ich kaum glauben.
Dieses Schwein lächelte.
Die Geschworenen waren immer noch völlig durch den Wind.
Schockiert. Niemand konnte sich erinnern, je etwas wie Cavellos Ausbruch miterlebt zu haben.
»Das Arschloch hat es uns leicht gemacht.« Hector schüttelte
den Kopf. Alle schienen zuzustimmen.
Vielleicht wurde ihm einfach nur klar, wie aussichtslos sein
Fall ist. Da ist er übergeschnappt, dachte Andie.
Die Geschworenen verließen das Gericht früher als geplant,
und Andie hoffte, Jarrod würde unten bereits auf sie warten. Als
sie zum Fahrstuhl geführt wurden, stand der blaue Bus schon
bereit.
In der Eingangshalle hielt Andie nach ihrem Sohn Ausschau.
Und da stand Jarrod! In seinem Basketballerhemd, das den
Namen Stephon Marbury trug. Die Nummer 3. Sobald er sie
erblickte, rannte er auf sie zu und sprang in ihre Arme.
»Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz!« Es war herrlich,
sein glückliches Gesicht zu sehen und ihn zu umarmen und zu
küssen. Cavello und das, was im Gerichtssaal passiert war,
zählte nicht mehr.
»Was ist denn los, Mom?«
Andie drückte ihn doppelt so fest wie nötig. »Keine Sorge,
Kleiner.«
Der Bus stand gleich vor dem Eingang auf der Straße. Andie
und Jarrod stiegen als Erste ein und gingen bis zu einem der
hinteren Sitze durch. Hector und Rosella, die sich manchmal auf
Spanisch miteinander unterhielten, setzten sich in die Reihe
davor, O’Flynn mit einer zusammengerollten Sports Illustrated in der Hand in die Reihe hinter ihnen.
»Erzähl was von der Schule«, forderte Andie ihn auf.
»Nö.« Er zeigte ein breites Grinsen. »Ich habe Geburtstag,
Mom. Heute keine Schule, okay?«
»Ja, okay.«
Man wollte sie so schnell wie möglich vom Gerichtsgebäude
fortschaffen, was Andie ganz recht war. Ein Marshal stieg ein,
zählte die Geschworenen ab, war aber verwirrt, weil scheinbar
einer zu viel im Bus saß. Mit einem Schlag auf die Karosserie
und einem »Okay« schickte er den Bus auf den Weg. Der Fahrer
startete den Motor.
Andie drehte sich zum Gerichtsgebäude um. Vor dem Eingang
stand Pellisante, der Typ vom FBI. Diese Sache mit Jarrods
Geburtstagsfeier war seine Idee gewesen.
Danke. Andie winkte ihm zu. Ein anerkennendes Winken, mit
nur einem Finger.
Er winkte zurück.
Zwei Polizeiautos fuhren dem Bus auf der Worth Street voraus. Die Fahrt würde durch den Holland Tunnel führen und bis
zum Motel fünfundzwanzig Minuten dauern. Ein paar der
Geschworenen wandten sich zu Andie um, die sich fragte, wann
sie wohl endlich das Geburtstagsständchen für ihren hübschen
Jungen anstimmen würden.
»Hey, Jarrod.« O’Flynn beugte sich vor und betrachtete das
Stephon-Marbury-Hemd. »Du stehst wohl auf die Knicks?«
»Ja, steh ich drauf. Aber Halo mag ich noch lieber.«
» Halo? « Es war ein ziemlich bekanntes Videospiel. Ziemlich
gewalttätig mit anschaulichen Kämpfen. O’Flynn grinste Andie
zu. »Deine Mama lässt dich also Halo spielen, hm?«
»Seine Mama sicher nicht«, erwiderte Andie. »Aber seine
Tante. Die knöpfe ich mir allerdings ein andermal vor.«
Ein paar der Geschworenen lachten.
Der Bus bog in die Church Street und blieb an einer roten
Ampel stehen.
Andie blickte aus dem Fenster, dachte über die Party nach und
darüber, was Jarrod für Augen machen würde, wenn er merkte,
dass

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