Patterson James
du, was ich dazu sage?«
»Was?« Monica lächelte. »Dass du mich auch mit niemandem
teilen willst?«
»Das hier sage ich.«
Plötzlich presste er seinen Daumen tief in ihre Kehle. Unter
dem Schock und dem unerträglichen Schmerz verkrampfte sich
ihr ganzer Körper.
Karl zog sie vom Bett, während ihre Augen immer weiter
hervorquollen. Halt, hör auf, du tust mir weh, wollte sie sagen,
brachte aber nur seltsame Laute heraus.
Sie versuchte, sich von ihm zu befreien, doch sein Griff war
unnachgiebig. Warum tust du das?
»Weißt du, was ich dir sage, Monica?« Er schob sein langes,
blondes Haar zurück. »Ich freue mich, dass es dir gefallen hat,
Monica. Was unseren Spaß und unsere Spielchen angeht. Aber
jetzt liegt es an dir, etwas für mich zu tun. Etwas Ernsthafteres.
Etwas … Erfreulicheres.«
»Du arbeitest für das Bundesgericht?«
Er presste immer noch seine Finger fest in ihre Kehle, so dass
sie kaum Luft bekam.
»Ja«, brachte sie schließlich heraus.
»Gute Antwort.« Karl nickte und lockerte seinen Griff ein
wenig. »Du bist doch schon eine ganze Weile dort, oder? Ich
wette, du kennst dort jeden. All die anderen fetten Kühe? Das
gesamte Sicherheitspersonal?« Als seine Finger wieder fester
zudrückten, riss Monica die Augen weit auf. Tränen liefen an
ihren Wangen hinab. »Du kennst sie doch, Monica?«
Ihre Lungen drohten zu platzen, doch sie nickte. Ja, sie kannte
sie. Einer von ihnen, Pablo, foppte sie immer, weil sie auf Mike
Piazza und die Mets stand. Genauso wie er.
»Braves Mädchen.« Karl gestattete ihr, kurz Luft zu holen.
»Die Leute scheinen dir zu vertrauen, oder nicht, Monica? Du
fehlst nie. Du kümmerst dich um deine Mutter in deinem kleinen
Haus in Queens. Es muss einsam sein, jeden Abend nach Hause
zu kommen, Happahappa für sie zu machen, ihre Sauerstoffflasche zu überprüfen. Mit dieser armen Frau zum Arzt zu gehen.«
Was redete er da? Woher wusste er das alles?
Mit seiner freien Hand griff er in die Schublade des Nachttischs und zog etwas heraus. Was war das?
Ein Foto! Er wedelte damit vor Monicas Augen herum. Monicas Panik stieg ins Unerträgliche. Es war ihre Mutter! Vor ihrem
Haus in Queens. Monica half ihr mit dem Laufgestell die Stufen
hinunter. Was war hier los?
»Emphysem?« Karl nickte mitfühlend. »Arme Frau, kann
kaum mehr atmen. Was für eine Schande, wenn sie niemanden
mehr hat, der sich um sie kümmert.« Wieder presste er seinen
Daumen in ihre Kehle.
»Was willst du von mir?«, stöhnte Monica, die das Gefühl
hatte, ihr Brustkorb würde gleich platzen.
»Du arbeitest im Gericht.« Seine blauen Augen funkelten. »Ich
habe was, das dort hinein muss. Eine leichte Aufgabe für dich.
Wie heißt es so schön? Ein Kinderspiel.«
Plötzlich war Monica klar, um was es ging. Was für eine
Idiotin sie doch gewesen war zu glauben, er wäre an ihr interessiert. »Ich kann nicht. Da sind Wachleute.«
»Natürlich sind da Wachleute.« Lächelnd drückte er wieder
zu. »Deswegen musst du das ja tun.«
Andie sah einfach hinreißend aus, als sie die Tür öffnete. Sie
trug einen roten Pullover mit Reißverschluss und verblichene
Jeans. Ihr Haar hielt sie mit einer Spange zusammen, doch ein
paar Locken umspielten ihre Wangen. Ihre Augen strahlten –
und schienen zu sagen: schön, dich zu sehen. Mir ging es nicht
anders.
»Riecht wie in meiner Erinnerung«, stellte ich fest, als mich
eine Duftwolke aus Meeresfrüchten mit Tomaten und Safran
erreichte. Die Paella würde mich wirklich in den siebten
Himmel befördern.
»Zumindest erwische ich Sie nicht dabei, wie Sie draußen
herumschnüffeln«, sagte Andie mit einem Lächeln.
»Wie wär’s mit überwachen? Das hört sich ein bisschen besser
an«, erwiderte ich und hielt ihr einen spanischen Rioja hin.
»Sie überwachen mich? Warum?«
»Hm, wahrscheinlich bin ich hier, um genau darüber mit Ihnen
zu reden.«
»Dann mal los.« Andie grinste und ließ die Wimpern klimpern.
Ich glaube, ich stand einfach nur da und erinnerte mich, wie
sie während der Verhandlung auf der Geschworenenbank
ausgesehen hatte. Oder mit diesem verrückten T-Shirt während
der Auswahl der Geschworenen. Unsere Blicke hatten sich
damals ein paar Mal gekreuzt. Ich dachte, wir hätten es beide
gemerkt. Mindestens ein- oder zweimal hatten wir uns von der
Seite her angeschielt.
»Ich habe die Vorspeise im Backofen. Fühlen Sie sich ganz
wie zu Hause.«
Ich betrat das kleine, hübsch eingerichtete Wohnzimmer,
während Andie in
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