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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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Israel hergestellt. Für die israelische
Armee. Für besonderen Halt.
Ich hatte sie sogar selbst getragen, als ich dort gewesen war.
Cavellos Komplize musste Israeli sein. Endlich hatte ich etwas
in der Hand.
Der Frust, dass mir dieser schwarze Bronco entwischt war,
verblasste.
Der Morgen rückte näher. Ich trank noch eine Tasse starken
Kaffee, um mich wach zu halten, dann ging ich die Bücher mit
den Terrorverdächtigen vom Heimatschutz noch einmal durch.
Endlich hatte ich etwas, worauf ich mich konzentrieren konnte.
Die Nadel im Heuhaufen war etwas größer geworden. Die
meisten Fotos zeigten Männer aus dem Nahen Osten, aber diese
überblätterte ich. Ich suchte nach einem Europäer. Ich wusste
ungefähr, wie groß und schwer der Mann war.
Drei Uhr wurde zu halb vier. Dann vier. Es waren unzählige
Bücher, die ich durchsehen musste. Hunderte von Pakistanis,
baskischen Separatisten, al-Qaida-Sympathisanten und Mitgliedern der FALN oder IRA. Alle standen irgendwie unter
Terrorverdacht. Bei allen ging man davon aus, dass sie irgendwann das Land betreten hatten. Viele kannten sich mit
Sprengstoffen aus. Aus vier Uhr wurde fünf, und ohne dass ich
es merkte, begann es draußen zu dämmern.
An einem der Bilder blieb ich hängen. Vielleicht hatte ich es
vorher übersehen, schon zigmal überblättert.
Der Mann hatte kurzes, graubraunes Haar und slawische
Gesichtszüge. Ernste, graue Augen.
Russe – aber das war nicht das Einzige, das mich interessierte.
Er war Exmitglied der Spetsnaz-Brigade. Spezialeinheit der
Armee. Er war in Tschetschenien stationiert gewesen. 1997
hatte er sich unerlaubt von der Truppe entfernt. Lange Zeit blieb
er einfach verschwunden. Man ging davon aus, dass er zu den
Rebellen übergewechselt war.
    Remlikov, Kolya.
Ich zog die Akte heraus.
Er war in mehrere mafiaähnliche Morde in Russland und
    Europa verwickelt gewesen – an einem korrupten Polizeiinspektor in St. Petersburg, einem Verbrecher in Moskau, der als
Zeuge ausgesagt hatte. Er wurde auch gesucht, weil man ihm
wegen der in aller Öffentlichkeit durchgeführten Ermordung des
venezolanischen Ölministers vor einem Jahr in Paris ein paar
Fragen stellen wollte.
    Aber nicht sein zugegebenermaßen viel versprechender Lebenslauf war das, was mir wirklich den Atem stocken ließ. Auch
nicht der brütende Blick seiner dunklen Augen.
    Es war, dass er verwundet worden war, in Tschetschenien.
Sein rechtes Bein war von einem Granatsplitter getroffen
worden. Es hieß, er hinke immer noch.
    Ich dachte über diese Schuhe nach.
Ich hielt ein kleines Foto neben den Bildschirm.
Heiliger Strohsack! Es war weit hergeholt, aber es konnte sein.
Ich blickte zur Uhr – schon fünf durch. Hier würde nichts
passieren, aber auf einer anderen Seite des Globus war es Zeit
zum Mittagessen.
    Ich zog die Schreibtischschublade auf und blätterte die Stapel
von Visitenkarten durch, die ich mit Gummibändern zusammenhielt. Irgendwo hatte ich eine Nummer von der
Antiterrorabteilung des russischen Geheimdienstes. Diese hatte
ich verwendet, wenn ich mir einen Auftragsmörder ausliefern
lassen wollte, der für die russische Mafia gearbeitet hatte und
wieder nach Hause geflohen war. Hektisch durchsuchte ich die
Karten, bis ich die richtige gefunden hatte. Lt. Yuri Plakhov.
Inlandsgeheimdienst der russischen Föderation. Ich wählte die
dreizehnstellige Nummer, betete, dass er an seinem Schreibtisch
saß. Und mein Gebet wurde erhört.
    »Plakhov, vot. «
»Yuri, hallo. Vielleicht erinnern Sie sich an mich.« Ich stellte
mich vor und erklärte, wer ich war. Wie gut, dass ich diesen
Anruf nicht vom FBI aus tätigen musste.
    »Sicher erinnere ich mich an Sie, Inspector.« Yuri Plakhov
sprach fließend Englisch. »Wir haben doch Ihren Mafioso
aufgespürt, Federev, oder?«
    »Gutes Gedächtnis, Yuri«, beglückwünschte ich ihn. »Jetzt
hätte ich gerne, dass Sie jemand anderen in Ihren Akten aufspüren.« Ich nannte ihm den Namen.
    »Rem-li-kov?«, wiederholte er gedehnt. »Das sagt mir was.«
Er tippte den Namen ein. »Ist es bei Ihnen drüben nicht noch ein
bisschen früh, Inspector?«
    »Ja«, antwortete ich knapp. Ich hatte keine Lust zu plaudern.
»Hier ist er, Inspector. Remlikov, Kolya. Gesucht in Zusammenhang mit mehreren Morden in Russland und Europa.
Ziemlich dicke Akte. Unter anderem steht er im Verdacht, ein
ganzes Gebäude in Volgodonsk zum Einsturz gebracht zu
haben, in dem ein Regierungsbeamter wohnte.

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