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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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körperlich eindrucksvolle Studenten zu sehen. Es gab reichlich Magnolienbäume, vor allem am Chapel Drive, und sie standen in voller Blüte. Durch die gepflegten, auffällig ordentlichen Parkflächen war der Campus für das Auge eine solche Genugtuung wie kaum ein anderer in den Vereinigten Staaten.
    Casanova empfand die duftende Luft als berauschend, als er zwischen einem hohen Tor aus grauem Stein hindurch auf den Westcampus der Universität schlenderte. Es war kurz nach sieben. Er war nur aus einem einzigen Grund gekommen – zum Jagen. Der ganze Vorgang war erregend und unwiderstehlich. Wenn er erst einmal damit angefangen hatte, konnte er nicht aufhören. Das war das Vorspiel. In jeder Hinsicht wunderschön. Ich bin wie ein Killerhai mit menschlichem Verstand und sogar mit einem Herzen, dachte Casanova im Gehen. Ich bin ein Raubtier ohne seinesgleichen, ein denkendes Raubtier. Er glaubte, daß Männer die Jagd liebten, sogar dafür lebten, obwohl es die meisten nicht zugeben wollten. Die Augen eines Mannes hörten nie damit auf, nach schönen, sinnlichen Frauen zu suchen oder nach Männern und Jungen mit sexueller Ausstrahlung. Wie erst an einem erstklassigen Ort wie dem Campus der Duke University, dem Campus der University of North Carolina auf dem Chapel Hill, dem der Carolina State University in Raleigh oder auf dem Campus vieler anderer Universitäten, die er im ganzen Südosten besucht hatte.
    Schau sie dir bloß an! Die eine Spur hochmütigen Studentinnen an der Duke University gehörten zu den schönsten und »modernsten« amerikanischen Frauen. Noch in schmutzigen abgeschnittenen Jeans, in lächerlichen löchrigen Levis 501 oder ausgebeulten Latzhosen waren sie einen Blick wert. Es lohnte sich, sie zu beobachten, sie gelegentlich zu fotografieren, sich endlosen Phantasien über sie hinzugeben.
    Nichts könnte schöner sein, dachte Casanova und pfiff ein paar Takte des alten Lieds über den Müßiggang in Carolina.
    Er trank lässig eine eiskalte Coca-Cola, während er den Studenten beim Spielen zuschaute. Er spielte selbst ein Geschicklichkeitsspiel – genau gesagt, waren es mehrere komplizierte Spiele gleichzeitig. Die Spiele waren sein Leben geworden. Die Tatsache, daß er einen respektablen Beruf, ein zweites Leben hatte, spielte keine Rolle mehr.
    Er musterte jede vorübergehende Frau, die auch nur eine entlegene Möglichkeit für seine Sammlung zu sein schien. Er betrachtete wohlgeformte junge Studentinnen, ältere Professorinnen und weibliche Besucher in den TShirts der Blue Devils der Universität, die für Außenstehende Vorschrift zu sein schienen. Er leckte sich vor Vorfreude die Lippen. Da war ein Prachtexemplar… Eine große, schlanke, erlesene Schwarze lehnte im Edens Squad an einer schönen alten Eiche. Die Frau las den Chronicle der Duke University, auf ein Drittel zusammengefaltet. Er war begeistert vom glatten Glanz ihrer braunen Haut, ihrem kunstvoll geflochtenen Haar. Aber er ging weiter.
    Ja, Männer sind von Natur aus Jäger, dachte er. Er war wieder in seiner eigenen Welt. Ach, wie vorsichtig waren »treue« Ehemänner mit ihren Blicken, wie verstohlen. Frischäugige Jungen von elf und zwölf wirkten ganz unschuldig und spielerisch. Großväter taten, als wären sie jenseits von Gut und Böse, waren in ihrer Zuneigung nur »süß«. Aber Casanova wußte, daß sie alle Beobachter waren, ständig auswählten, von der Pubertät bis zum Grab von der Jagd besessen waren.
    Es war eine biologische Notwendigkeit, oder? Dessen war er sich ganz sicher. Heutzutage verlangten die Frauen, daß die Männer das Ticken der weiblichen biologischen Uhr zur Kenntnis nahmen… nun ja, was bei den Männern tickte, war die biologische Uhr des Fickens. Und diese Uhr tickte ständig.
    Auch das war eine Tatsache der Natur. Wohin er auch ging, zu jeder Tages- oder Nachtzeit spürte er in sich den pulsierenden Takt: Tick-fick. Tick-fick.
    Tick-fick!
    Tick-fick!
    Eine schöne honigblonde Studentin saß mit gekreuzten Beinen auf dem Rasen vor ihm. Sie las ein Taschenbuch, Karl Jaspers’ Existenzphilosophie. Die Rockgruppe Smashing Pumpkin trug aus einem tragbaren CD-Player mantraähnliche Riffs dazu bei. Casanova lächelte vor sich hin.
    Tick-fick!
    Seine Jagd war unerbittlich. Er war der Priapus der neunziger Jahre. Der Unterschied zwischen ihm und so vielen Männern von heute ohne Mumm bestand darin, daß er seinen natürlichen Impulsen folgte.
    Er suchte unerbittlich nach einer großen Schönheit – und

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