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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Gefängnis war, ist vor meinen Augen verschwunden.«
    Kate McTiernan schüttelte langsam den Kopf mit dem langen, braunen Haar. Ihre Augen weiteten sich staunend. Sie war selbst verblüfft über ihre Geschichte. »Daran kann ich mich erinnern. Wie war das möglich? Wie konnte ein Haus einfach verschwinden?«
    Ich merkte, daß sie die unmittelbare, entsetzliche Vergangenheit wieder durchlebte. Ich blieb bei ihr. Ich war der erste, der die Geschichte ihrer Flucht hörte, der erste, der unsere Zeugin sprechen hörte.
51. Kapitel
    Casanova war immer noch verstört und ungeheuer erregt über den Verlust von Dr. Kate McTiernan. Er war unruhig und seit Stunden hellwach. Er wälzte sich im Bett herum. Das war nicht gut. Das war gefährlich. Er hatte seinen ersten Fehler gemacht.
    Dann flüsterte jemand in der Dunkelheit. »Was ist mit dir? Bist du okay?«
    Die Frauenstimme erschreckte ihn zunächst. Er war Casanova gewesen. Jetzt wechselte er nahtlos in seine zweite Rolle über, die des guten Ehemannes.
    Er streckte die Hand aus und streichelte sanft die nackte Schulter seiner Frau. »Ich bin okay. Kein Problem. Ich kann heute nacht nur nicht richtig schlafen.«
    »Ich hab’s gemerkt. War nicht zu überhören. Das Springteufelchen schlägt wieder einmal zu.« In ihrer schläfrigen Stimme schwang ein Lächeln mit. Sie war ein guter Mensch, und sie liebte ihn.
    »Tut mir leid«, flüsterte Casanova und küßte seine Frau auf die Schulter. Er streichelte ihr Haar, während er an Kate McTiernan dachte. Kate hatte viel längeres braunes Haar. Er streichelte weiter das Haar seiner Frau, driftete aber wieder in seine quälenden Gedanken ab. Er hatte wirklich niemand, mit dem er reden konnte, nicht wahr? Nicht mehr. Auf keinen Fall hier in North Carolina, nirgends im ganzen hochgestochenen Universitätsgürtel.
    Schließlich stieg er aus dem Bett und trottete nach unten. Er schlurfte in sein Arbeitszimmer, machte die Tür leise zu und schloß sie ab.
    Er sah auf die Armbanduhr. Es war drei Uhr morgens. Dann war es in Los Angeles zwölf. Er rief an.
    In Wahrheit hatte Casanova jemand, mit dem er reden konnte. Einen einzigen Menschen auf der Welt.
    »Ich bin’s«, sagte er, als er die vertraute Stimme hörte. »Ich komme mir heute nacht ein bißchen verrückt vor. Da habe ich natürlich an dich gedacht.«
    »Willst du unterstellen, daß ich ein schamloses, halb wahnsinniges Leben führe?« fragte der Gentleman mit einem Glucksen.
    »Das versteht sich von selbst.« Casanova fühlte sich schon besser. Da war jemand, mit dem er reden, mit dem er seine Geheimnisse teilen konnte. »Ich habe mir gestern wieder eine geholt. Laß dir von Anna Miller erzählen. Sie ist exquisit, mein Freund.«
52. Kapitel
    Casanova hatte wieder zugeschlagen.
    Eine weitere Studentin, eine intelligente, schöne Frau namens Anna Miller war aus einer Gartenwohnung entfuhrt worden, die sie sich in der Nähe der University of North Carolina in Raleigh mit ihrem Freund, einem Anwalt, teilte. Der Freund war im Bett der beiden ermordet worden, was bei Casanova etwas Neues war. Er hatte nichts Schriftliches und keinerlei Spuren am Tatort hinterlassen. Nach einem Fehler zeigte er uns, daß er wieder perfekt war.
    Ich verbrachte mehrere Stunden mit Kate McTiernan im Krankenhaus der University of North Carolina. Wir kamen gut miteinander aus; ich hatte das Gefühl, daß wir Freunde wurden. Sie wollte mir bei Casanovas Psychogramm helfen. Sie sagte mir alles, was sie über Casanova und die Frauen wußte, die seine Gefangenen waren.
    Soweit sie wußte, waren sechs Frauen als Geiseln gehalten worden, sie mitgezählt. Es war möglich, daß es mehr als sechs gewesen waren.
    Laut Kate war Casanova ein hervorragender Organisator. Er war in der Lage, im voraus zu planen und verblüffende Einzelheiten über seine Opfer zu sammeln.
    Er schien das Schreckenshaus selbst gebaut zu haben. Er hatte Installationen eingebaut, ein spezielles Schallsystem und eine Klimaanlage, offenbar für das Wohlbefinden seiner Gefangenen. Kate hatte das Haus jedoch nur in betäubtem Zustand gesehen und konnte es nicht besonders gut beschreiben. Casanova war machtbesessen, rasend eifersüchtig und extrem besitzergreifend. Er war sexuell aktiv und in einer Nacht zu mehreren Erektionen fähig. Er war besessen von Sex und dem männlichen Sexualtrieb.
    Auf seine Weise konnte er aufmerksam sein. Er konnte auch »romantisch« sein, das hatte er selbst gesagt. Er schmuste und küßte gern und redete

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