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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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reingelegt. Ist das nicht wunderbar? So was gibt es nur in L. A.«
    Raymond Cosgrove hämmerte mit dem kräftigen Handrücken gegen das Armaturenbrett. »Ach du grüne Scheiße! Sie geht weg. Geh zurück zu ihm, Schätzchen! Sag ihm, du hast nur Spaß gemacht!«
    Wir hatten ihn gehabt, waren jedenfalls nahe daran gewesen. Bei dem Gedanken, daß er entkam, wurde mir körperlich schlecht. Wir mußten ihn bei etwas ertappen, sonst bekamen wir keinen Haftbefehl.
    Die Blonde überquerte die Melrose Avenue und schlüpfte in den schnittigen schwarzen Mercedes. Ihre Freundin hatte kurzes rotes Haar, und ihre silbernen Ohrreifen fingen die Abendsonne ein. Die Blonde lehnte sich hinüber und gab ihrem Schatz einen Kuß.
    Während Dr. Will Rudolph die beiden beobachtete, wirkte er nicht im geringsten erbost. Er stand auf dem Trottoir, die Hände in den Taschen der weißen Jacke, und sah gelassen und entspannt aus. Neutral. Als wäre nichts passiert. Sahen wir die Maske des Gentleman?
    Das Liebespaar im Kabrio winkte, als der Mercedes an ihm vorbeiflitzte, und er bedachte die beiden mit einem Lächeln, einem Achselzucken, einem gelassenen Nicken.
    Wir hörten, wie er durch die Richtmikrofone zischte: »Ciao, Ladies. Ich hätte große Lust, euch in Stücke zu hacken und den Möwen am Venice Beach zu verfüttern. Und ich habe eure Autonummer, ihr blöden Fotzen.«
62. Kapitel
    Wir folgten Dr. Will Rudolph zu seiner luxuriösen Penthauswohnung im Beverly Comstock. Das FBI wußte, wo er wohnte. Auch diese Information hatten sie der Polizei von Los Angeles nicht gegeben. In unserem Auto waren die Anspannung und die Enttäuschung mit Händen zu greifen. Das FBI trieb mit der Polizei von Los Angeles ein gefährliches Spiel.
    Schließlich trennte ich mich gegen elf vom Überwachungsteam. Rudolph war seit über vier Stunden im Haus. Ein lautes, unidentifizierbares Summen in meinem Kopf wollte nicht weichen. Für mich galt noch Ostküstenzeit. Für mich war es zwei Uhr morgens, und ich brauchte bald etwas Schlaf.
    Die FBI-Agenten versprachen, sofort anzurufen, falls sich etwas tat oder falls Dr. Rudolph heute nacht wieder auf die Jagd ging. Die Szene in der Melrose Avenue mußte schlimm für ihn gewesen sein, und ich glaubte, er werde sich vielleicht bald auf die Suche nach einer anderen Frau machen. Falls er tatsächlich der Gentleman war.
    Ich wurde zum Holiday Inn an der Kreuzung zwischen dem Sunset Boulevard und dem Sepulveda Boulevard gefahren. Kate McTiernan wohnte auch dort. Das FBI hatte sie nach Kalifornien eingeflogen, weil Kate mehr über Casanova wußte als jeder, den sie auf den Fall angesetzt hatten. Sie war von einem der Widerlinge entführt worden und hatte es überlebt. Vielleicht konnte Kate den Mörder identifizieren, falls er und Casanova dieselbe Person waren. Sie hatte fast den ganzen Tag bei Befragungen im FBI-Büro in der Innenstadt von Los Angeles verbracht. Ihr Zimmer war ein paar Türen von meinem entfernt. Ich brauchte nur einmal zu klopfen, bis sich eine weißgetünchte Tür mit einer schwarzen 26 auf dem Klopfer öffnete.
    »Ich konnte nicht schlafen. Ich war auf und habe gewartet«, sagte sie. »Was ist passiert? Erzähl mir alles.«
    Ich nehme an, daß ich nach dem fehlgeschlagenen Einsatz nicht allerbester Laune war. »Leider ist gar nichts passiert«, teilte ich ihr das Fazit mit.
    Kate nickte, wartete auf mehr. Sie trug ein hellblaues Tanktop, Khakishorts und gelbe Gummisandalen. Sie war hellwach und aufgekratzt. Ich freute mich über ihren Anblick, selbst um halb drei an einem beschissenen Morgen.
    Schließlich ging ich in ihr Zimmer, und wir sprachen über die FBI-Überwachung in der Melrose Avenue. Ich erzählte Kate, daß wir Dr. Will Rudolph fast gefaßt hätten. Ich erinnerte mich an alles, was er gesagt hatte, an jede Geste. »Er klang wie ein Gentleman. Er hat sich auch wie ein Gentleman benommen… Bis die Blonde ihn wütend gemacht hat.«
    »Wie sieht er aus?« fragte Kate. Sie wollte unbedingt helfen. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Das FBI hatte sie nach Los Angeles eingeflogen und sie dann die meiste Zeit in ein Hotelzimmer gesteckt.
    »Ich weiß, wie dir zumute ist, Kate. Ich habe mit dem FBI gesprochen. Morgen kommst du mit. Du wirst ihn zu sehen bekommen, vermutlich morgen früh. Ich möchte dich nicht beeinflussen. Ist das okay?«
    Kate nickte, aber ich merkte, daß ihre Gefühle verletzt waren. Sie war eindeutig nicht glücklich darüber, in welchem Maß sie bis jetzt an dem Fall

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