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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Zähnen, bis mein Kinn steif war. Kate ließ Dr. Will Rudolph nicht aus den Augen. War er auch Casanova? Waren sie ein und dasselbe Ungeheuer? War es so?
    Wir beobachteten beide Rudolph, als er den Krankenhausparkplatz überquerte. Sein Schritt war lang, schnell, federnd. Heute hatte er keinerlei Sorgen. Schließlich verschwand er durch eine Nebentür aus grauem Metall im Krankenhaus.
    »Ein Arzt«, sagte Kate und wiegte den Kopf vor und zurück. »Das ist so unheimlich, Alex. Ich zittere innerlich am ganzen Leib.«
    Das statische Rauschen des Funkgeräts erschreckte uns, aber wir hörten John Asaros tiefe, kratzige Stimme. »Alex, habt ihr ihn gesehen? Genau gesehen? Was meint Ms. McTiernan? Wie lautet das Urteil über Dr. Spinner?«
    Ich warf über den Vordersitz hinweg einen Blick auf Kate. Jetzt sah man ihr an, daß sie einunddreißig war. Nicht mehr ganz so zuversichtlich und selbstsicher, ein bißchen grau im Gesicht. Die Hauptzeugin. Sie begriff den tödlichen Ernst des Augenblicks genau.
    »Ich glaube nicht, daß er Casanova ist«, sagte Kate schließlich. Sie schüttelte den Kopf. »Er ist körperlich ein anderer Typ. Er ist dünner… bewegt sich anders. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube nicht, daß er es ist, gottverflucht noch mal.« Sie klang ein bißchen enttäuscht.
    Kate schüttelte immer noch den Kopf. »Ich bin mir fast sicher, daß er nicht Casanova ist, Alex. Es muß zwei geben. Zwei Dr. Spinner.« Ihre blauen Augen waren eindringlich, als sie mich ansah.
    Es waren also zwei. Waren sie Konkurrenten? Was zum Teufel hatte ihr Spiel von Küste zu Küste zu bedeuten?
64. Kapitel
    Konversation, Überwachungskonversation; das war für mich ein vertrautes Terrain. In D. C. hatten Sampson und ich einen Spruch über Überwachung: Wir sind die Dummen, uns lassen sie brummen.
    »Wieviel könnte er mit einer erfolgreichen Arztpraxis in Beverly Hills verdienen? Grob geschätzt, Kate«, sagte ich zu meiner Partnerin. Wir beobachteten immer noch den Ärzteparkplatz am Cedars-Sinai. Wir hatten nichts zu tun, konnten nur Rudolphs schicken neuen BMW mustern, warten und reden wie alte Freunde auf einer Türschwelle in D. C.
    »Er berechnet vermutlich etwa hundertfünfzig pro Besuch. Er könnte zwischen fünf- und sechshunderttausend brutto im Jahr verdienen. Dazu kommen noch die Operationshonorare, Alex. Und das gilt für den Fall, daß er gewissenhaft abrechnet, und wir wissen, daß er kein Gewissen hat.«
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf und rieb mir das Kinn. »Ich muß wieder eine Privatpraxis eröffnen. Die Kleinen brauchen neue Schuhe.«
    Kate lächelte. »Sie fehlen dir, nicht wahr, Alex? Du sprichst viel über deine Kinder. Dämon und Jannie. Billardkugel und Klettverschluß.«
    Ich erwiderte das Lächeln. Inzwischen kannte Kate meine Spitznamen für die Kinder. »Ja, sie fehlen mir. Sie sind meine Babys, meine kleinen Kumpel.«
    Kate lachte. Ich brachte sie gern zum Lachen. Ich dachte an die bittersüßen Geschichten, die sie mir von ihren Schwestern erzählt hatte, vor allem von ihrer Zwillingsschwester Kristin. Lachen ist eine gute Medizin.
    Das schwarze BMW-Coupe stand da, glänzte strahlend und teuer in der kalifornischen Sonne. Überwachung nervt, dachte ich, ganz gleich, wo man sie machen muß. Sogar im sonnigen L. A. Kyle Craig hatte dafür gesorgt, daß ich hier in Los Angeles viele Freiheiten hatte. Auf jeden Fall viel mehr als im Süden. Er hatte auch Kate Freiheiten eingeräumt. Natürlich war auch für ihn etwas drin. Das alte quid pro quo. Kyle wollte, daß ich den Gentleman verhörte, wenn er erst einmal gefaßt war, und er erwartete, daß ich alles darüber berichtete. Ich hatte den Verdacht, daß Kyle hoffte, Casanova selbst zu schnappen.
    »Glaubst du wirklich, die beiden wetteifern miteinander?« fragte Kate nach einer Weile.
    »In psychologischer Hinsicht würde mir das einiges erklären«, sagte ich zu ihr. »Vielleicht empfinden sie das Bedürfnis, voreinander angeben zu müssen. Die Tagebücher des Gentleman könnten seine Methode sein, ihm zu sagen: Schau her, ich bin besser als du. Ich bin berühmter. Wie auch immer, ich bin mir darüber noch nicht im klaren. Daß sie ihre Abenteuer austauschen, hat vermutlich mehr mit Nervenkitzel als mit Vertraulichkeit zu tun. Sie lassen sich beide gern aufgeilen.«
    Kate sah mir in die Augen. »Alex, ist es nicht ein höllisch unheimliches Gefühl, an so etwas herumzurätseln?«
    Ich lächelte. »Deshalb möchte ich

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