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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Blonden aus Nativity. Sie sind jetzt auf der Melrose Avenue.«
    Wir hatten die unglaubliche Begegnung durch das dekorative Schaufenster von Nativity mit Ferngläsern beobachtet. Das FBI hörte Dr. Will Rudolph und die Blonde in der schicken Boutique außerdem mit Richtmikrofonen ab.
    Es war eine reine FBI-Überwachung. Sie hatten der Polizei von Los Angeles nicht einmal einen Hinweis gegeben. Nada. Es war typisch für die Taktik des FBI, aber dieses Mal war ich dank Kyle Craig auf ihrer Seite. Das FBI hatte in Los Angeles mit Kate sprechen wollen. Kyle hatte dafür gesorgt, daß ich mitkommen konnte, nachdem ich ihn an unseren Handel erinnert hatte und daran, daß das hier unser wichtigster Durchbruch bei der Ermittlung gegen Casanova sein konnte.
    Es war kurz nach halb sechs; die Zeit des lauten, chaotischen Stoßverkehrs an einem zauberhaften, sonnigen kalifornischen Tag. Temperatur um die fünfundzwanzig Grad. Uns raste in unserem Auto der Puls. Endlich hatten wir eines der Ungeheuer umzingelt; jedenfalls hofften wir das. Dr. Will Rudolph wirkte auf mich wie ein moderner Vampir. Er hatte den Nachmittag damit verbracht, lässig durch die eleganten Läden zu schlendern: Ecru, Grau, Mark Fox. Sogar die jungen Mädchen, die müßig vor Johnny Rockets Hamburgerstand im Stil der fünfziger Jahre herumstanden, waren für ihn potentielle Opfer. Heute war er eindeutig auf der Jagd. Er beobachtete Frauen. Aber war er der Gentleman? Ich arbeitete in einem unauffälligen Kleinbus, der in einer Nebenstraße der Melrose Avenue parkte, mit zwei FBIAgenten zusammen. Unser Funkgerät war an die hochentwickelten Richtmikrofone in zwei der fünf anderen Autos angeschlossen, die den Mann überwachten, der für den Gentleman gehalten wurde. Gleich konnte die Vorstellung anfangen.
    Wir hörten, wie die Blonde sagte: »Ich glaube, ich habe auch etwas gefunden.« Sie erinnerte mich an die schönen Studentinnen, die Casanova im Süden entführt hatte. War es möglich, daß es ein und dasselbe Ungeheuer war? Ein Killer von Küste zu Küste? Vielleicht eine gespaltene Persönlichkeit?
    FBI-Experten hier an der Westküste glaubten, sie wüßten die Antwort. Ihrer Meinung nach war es der gleiche Widerling, der an beiden Küsten die sogenannten perfekten Verbrechen beging. Nie war ein Opfer am selben Tag entfuhrt oder ermordet worden. Unglücklicherweise gab es mindestens ein Dutzend Theorien über den Gentleman und Casanova, von denen ich wußte. Mich überzeugte immer noch keine von ihnen.
    »Wie lange sind Sie schon in Hollywood?« fragte die Blondine Rudolph. Ihre Stimme klang verlockend und sexy. Sie flirtete eindeutig mit ihm.
    »Lange genug, Sie kennenzulernen.« Bis jetzt sprach er leise und höflich. Seine rechte Hand lag leicht unter ihrem linken Ellbogen. Der Gentleman?
    Er sah nicht wie ein Killer aus, aber er ähnelte dem Casanova, den Kate McTiernan beschrieben hatte. Körperlich war er ein Prachtkerl, eindeutig attraktiv für Frauen, und er war Arzt. Er hatte blaue Augen – die Augenfarbe, die Kate hinter Casanovas Maske gesehen hatte.
    »Der Schleimscheißer sieht aus, als könnte er jede Frau haben, die er will«, sagte einer der FBI-Agenten zu mir. »Nicht für das, was er mit ihnen machen will«, sagte ich. »Da haben Sie auch wieder recht.«
    Der Agent, John Asaro, war ein eingebürgerter Mexikaner. Er wurde kahl, hatte aber zur Entschädigung einen buschigen Schnurrbart. Er war vermutlich Ende Vierzig. Der zweite Agent war Raymond Cosgrove. Beide waren gute Männer, FBI-Profis auf hohem Niveau. Bis jetzt paßte Kyle Craig gut auf mich auf. Ich konnte den Blick nicht von Rudolph und der Blonden wenden. Sie zeigte auf ein glänzendes, schwarzes Mercedes-Kabrio mit offenem, hellbraunem Verdeck. Im Hintergrund standen weitere teure Läden: I. a. Eyeworks, Gallay Melrose. Ein knalliges Ladenschild, zweieinhalb Meter hohe Cowboystiefel, rahmte das windzerzauste Haar der Blonden ein.
    Wir hörten zu, als sie sich auf der überfüllten Straße unterhielten. Die Richtmikrofone nahmen alles auf. Niemand im Überwachungsauto gab ein Geräusch von sich.
    »Das da drüben ist mein Auto, Sportsfreund. Die Rothaarige auf dem Beifahrersitz – das ist mein Schatz. Haben Sie wirklich geglaubt, Sie können mich einfach so abschleppen?«
    Die Blonde schnippte mit den Fingern, und ihre bunten Armreifen klapperten Rudolph ins Gesicht. »Zisch ab, Dr. Kildare.«
    John Asaro ächzte laut. »Herrje, sie läßt ihn abblitzen! Sie hat ihn

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