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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wegen dem, was dir passiert ist. Ich bin auf Casanova versessener, als ich es auf Gary Soneji war. Ich will beide Ungeheuer fangen.«
    »Als ich ein kleines Mädchen war«, flüsterte Kate, »und richtig sprechen lernte, war ich um die vier Monate alt.« Sie lächelte über die Übertreibung. »Nein, ich war fast zwei Jahre alt. Wenn ich fror und in die Arme genommen werden wollte, sagte ich immer: ›kalt mich‹. Das hieß:›Halt mich, mir ist kalt.‹ Freunde dürfen das. Kalt mich, Alex.«
    »Freunde sollten das tun«, flüsterte ich zurück.
    Wir schmiegten uns auf der Decke aneinander und küßten uns wieder, bis wir schließlich einschliefen. Gnädiger Schlaf.
    Ich wachte zuerst auf. Auf der Hotelzimmeruhr war es 5.11 Uhr.
    »Bist du wach, Kate?« flüsterte ich.
    »Mmm, mmm. Jetzt bin ich wach.«
    »Wir fahren zurück in die Wohnung des Gentleman«, sagte ich.
    Ich rief vorher an und sprach mit dem zuständigen FBIAgenten.
    Ich sagte ihm, wo er suchen sollte, nach was er suchen sollte.
75. Kapitel
    Dr. Will Rudolphs einst ordentliche, makellose Penthauswohnung existierte als solche nicht mehr. Das Vierzimmerpenthaus sah aus wie ein hochtechnologisches Kriminallabor. Es war kurz nach sechs, als Kate und ich dorthin zurückkamen. Meine Ahnung machte mich munter.
    »Hast du vom Gentleman geträumt?« wollte Kate wissen. »Deine Ahnung geträumt?«
    »Ich habe Informationen verarbeitet. Jetzt habe ich alles gespeichert.«
    Etwa ein halbes Dutzend Spurensicherer vom FBI und Polizisten von der Mordkommission waren noch da. Ein mitgebrachtes Radio spielte den neuesten Song von Pearl Jam. Der Leadsänger schien schreckliche Schmerzen zu haben. Dr. Rudolphs Mitsubishi-Fernseher mit Großbildschirm lief, aber mit abgedrehtem Ton. Ein Spurensicherer aß ein Eiersandwich aus fettigem Papier.
    Ich machte mich auf die Suche nach einem Agenten namens Phil Becton, der beim FBI für die Psychogramme von Verdächtigen zuständig war. Der große Fachmann. Er war aus Seattle herbeordert worden, um alle erhältlichen Informationen über Rudolph zu sammeln und sie dann mit Daten über andere Psychopathen zu vergleichen. Ein Psychogrammexperte ist bei einer Ermittlung dieser Art von unschätzbarem Wert, wenn er etwas taugt. Von Kyle Craig hatte ich gehört, Becton sei »unheimlich gut«.
    Er war Soziologieprofessor an der Stanford University gewesen, bevor er zum FBI ging.
    »Sind Sie auch ganz wach? Bereit für das hier?« fragte Becton, als ich ihn im Schlafzimmer fand. Er war mindestens einsneunzig, und dazu kam noch ein drahtiger roter Haarschopf von acht Zentimetern. Überall im Schlafzimmer waren Plastikbeutel und gelbe Umschläge für Beweismaterial verstreut. Becton hatte eine Brille auf und eine zweite an einer Kette um den Hals gehängt.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich wach bin«, sagte ich zu Becton. »Das ist Dr. Kate McTiernan.«
    »Enchante. « Becton schüttelte Kate die Hand und musterte gleichzeitig ihr Gesicht. Er sah in ihr Daten. Er hatte etwas Merkwürdiges an sich, genau richtig für seinen Job.
    »Sehen Sie«, sagte er und zeigte durch das Schlafzimmer. Das FBI hatte den Kleiderschrank des Gentleman schon auseinandergenommen. »Sie lagen goldrichtig. Wir haben hinter Dr. Rudolphs schmalem Kleiderschrank eine Geheimwand gefunden. Da ist etwa ein halber Meter zusätzlicher Platz.«
    Der Schrank für seine Anzüge war einfach zu schmal gewesen. Darauf war ich in der seltsamen Phase am Rand des Schlafs gekommen. Der Schrank mußte sein Versteck sein. Er war ein Schrein, aber nicht für seine teuren Anzüge.
    »Dort hat er seine Andenken aufbewahrt?« riet ich.
    »Sie haben’s erfaßt. Dort steht ein kleines, hüfthohes Tiefkühlgerät. Dort hat er die Körperteile, die er gesammelt hat, aufbewahrt.«
    Becton zeigte auf die versiegelten Behälter. »Sunny Ozawas Füße. Finger. Zwei Ohren mit verschiedenen Ohrringen, von zwei verschiedenen Opfern.«
    »Was hat sonst noch zu seiner Sammlung gehört?« fragte ich Phil Becton. Ich hatte es nicht eilig, mir Füße, Ohren, Finger anzusehen. Seine Trophäen von den Morden an jungen Frauen in L. A.
    »Wie nicht anders zu vermuten, wenn man die Tatortberichte gelesen hat, sammelt er auch gern Unterwäsche. Getragene Höschen, BHs, Miederhöschen, ein Frauen-T-Shirt, auf dem ›Benommen und verwirrt‹ steht und das noch nach Parfüm riecht. Er bewahrt gern Fotos auf, ein paar kastanienbraune Locken. Er ist so ordentlich. Er hat jede Probe in einer eigenen

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