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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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heute nacht sind wir hier fertig. Gott verflucht noch mal, wir haben ihn verloren, wir haben beide verloren.«
74. Kapitel
    Wir verließen Will Rudolphs Penthauswohnung kurz nach zwei Uhr morgens. Nach unserer Zeit war es inzwischen nach fünf Uhr morgens. Ich schwankte. Kate ging es genauso. Wir waren beide am Ende.
    Schwäche, Erschöpfung, mögliche innere Verletzungen, es lief auf ein und dasselbe hinaus. Falls ich mich je derart miserabel gefühlt hatte, konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Als wir in das Holiday Inn am Sunset Boulevard kamen, brachen wir beide im ersten der beiden Zimmer zusammen.
    »Bist du in Ordnung? Du hörst dich nicht besonders gut an.« Es war keine große Überraschung, daß Kate wieder für den Medizinkonzern McTiernan Werbung machte. Ehrlich gesagt, sie war eine hervorragende Konzernsprecherin. Sie konnte die Stirn auf eine Weise in Falten legen, die nachdenklich aussah, weise und überaus professionell.
    »Ich liege nicht im Sterben, ich bin bloß todmüde«, gähnte ich und legte mich auf den Rand des bequemen Bettes. »Nur wieder mal ein anstrengender Tag im Büro.«
    »Du bist so verdammt stur, Alex. Stets der Machopolizist aus der Großstadt. Schon gut, ich untersuche dich selbst. Versuch nicht, mich daran zu hindern, sonst breche ich dir den Arm, und dazu bin ich durchaus in der Lage.«
    Kate zog ein Stethoskop und ein Blutdruckmeßgerät aus einer Reisetasche. Sie ließ weder »nein«, »auf keinen Fall« noch »ausgeschlossen« als Antwort gelten.
    Ich seufzte. »Ich will jetzt keine Untersuchung über mich ergehen lassen, und schon gar nicht hier«, sagte ich mit soviel Energie zu ihr, wie ich unter den Umständen aufbringen konnte. »Das habe ich alles schon erlebt.«
    Kate verdrehte die Augen und runzelte die Stirn. Dann lächelte sie. Nein, sie lachte sogar. Eine lächelnde Ärztin mit einem hübschen Sinn für Humor. Unglaublich. »Ziehen Sie das Hemd aus, Detective Cross«, sagte Kate zu mir. »Krönen Sie meinen Tag. Oder jedenfalls meine Nacht.«
    Ich wollte mir das Hemd über den Kopf ziehen. Halb ächzte ich, halb schrie ich. Schon das Ausziehen des Hemdes tat höllisch weh. Vielleicht war ich wirklich ernsthaft verletzt. »Ach, du bist einfach bestens drauf«, erklärte Dr. McTiernan mit einem boshaften Glucksen. »Kannst dir nicht einmal das Hemd ausziehen.«
    Sie beugte sich dicht über mich, ganz dicht, und hörte mit dem Stethoskop meinen Atem ab. Ich konnte ihren Atem ohne die Hilfe des Instruments hören. Mir gefiel ihr Herzschlag aus dieser Nähe.
    Kate machte an meinem Schulterblatt herum. Dann schwenkte sie meinen Arm hin und her, und das tat weh. Vielleicht war ich viel schlimmer angeschlagen, als ich glaubte. Wahrscheinlicher war, daß sie mich nicht besonders sanft untersuchte. Als nächstes stocherte sie an meinem Unterleib und an meinen Rippen herum. Ich sah Sterne, stieß aber nicht einmal einen protestierenden Piepslaut aus.
    »Hat das weh getan?« fragte sie. Die Ärztin zum Patienten. Distanziert, professionell.
    »Nein. Vielleicht. Ja, ein bißchen. Okay, ziemlich weh.
    Au! So schlimm war es nun auch wieder nicht. Au!« »Den menschlichen Körper hält man nicht dadurch in Form, daß man ihn von einem Zug überfahren läßt«, sagte sie. Sie faßte wieder nach meinen Rippen, dieses Mal sanfter.
    »Das war nicht geplant«, kam ich ihr mit der einzigen Defensive, die ich anzubieten hatte.
    »Was hast du geplant?«
    »In Big Sur ging mir der Gedanke durch den Kopf, daß
    er vielleicht weiß, wo Naomi ist, und ich konnte ihn nicht entkommen lassen. Mein Plan lief darauf hinaus, Naomi zu finden. Das ist immer noch mein Plan.«
    Kate tastete mit beiden Händen meinen Brustkorb ab. Sie übte Druck aus, aber nicht allzu stark. Sie fragte mich, ob mir das Atmen weh tue.
    »Ehrlich gesagt, dieser Teil gefällt mir ganz gut«, sagte ich. »Du hast so eine nette Art, mich zu berühren.«
    »Uff. Jetzt die Hose, Alex. Du kannst den Schlüpfer anbehalten, wenn du dich dann besser fühlst.« Die Müdigkeit kroch in ihre Worte.
    »Meinen Schlüpfer?« Ich grinste.
    »Deinen Tangaslip aus Gentlemen’ Quarterly. Was auch immer du heute anhast. Zeig mir die edlen Teile, Alex. Ich möchte gern ein bißchen Haut sehen.«
    »Du mußt dir die Schadenfreude nicht so anmerken lassen.« Plötzlich war ich hellwach. Doch es gefiel mir, wie Kate mich berührte. Ehrlich gesagt, es gefiel mir sehr. Funken anderer Art flogen zwischen uns.
    Ich zog die Hose aus. Bis zu

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