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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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vor dem Fernseher beendet, als es an der Tür klingelte. Es war kurz vor neun, und sie erwarteten niemand. Aber manchmal schauten Nachbarn herein.
    CNN brachte soeben ein paar Aufnahmen aus dem New York University Hospital, wohin man den Präsidenten nach dem Attentat gebracht hatte. Auf dem Bildschirm erschien Alex Cross mit mehreren anderen Beamten, die bei der Schießerei am Tatort gewesen waren. Aber er sagte den Reportern nicht viel. Alex sah verstört und erschöpft aus, aber auch – nun ja, vornehm . Christine erwähnte George gegenüber nicht, dass sie Alex Cross kannte. Warum sie es nicht tat, wusste sie selbst nicht. Sie hatte George nicht von Alex’ spätem Besuch im Haus erzählt. George hatte ihn verschlafen, aber das war typisch für ihn.
    Ehe George von der Couch aufstehen konnte, klingelte es zum zweiten Mal. Dann ein drittes Mal. Wer immer da draußen war, er würde so schnell nicht aufhören.
    »Ich gehe schon, Chrissie«, sagte George. »Keine Ahnung, wer es um diese Zeit sein könnte. Du etwa?«
    »Nein, ich weiß es auch nicht.«
    »Schon gut, ich komme!«, rief George unwirsch. Christine musste unwillkürlich lächeln. George der Ungeduldige war wieder da.
    »Ich komme, verdammt noch mal. Kleinen Moment!«, sagte er und humpelte auf Socken zur Tür.
    Er blickte durch den Spion; dann drehte er sich zu Christine um. Seine Miene verdüsterte sich.
    »Irgendein weißer Junge«, sagte er und blickte sie fragend an.
95.
    Danny Boudreaux stand auf der glänzenden, weiß lackierten Veranda vor dem Haus der Lehrerin. Er trug einen viel zu großen olivfarbenen Armeeponcho, in dem er größer wirkte, als er tatsächlich war. Und irgendwie beeindruckender. Der Sojourner-Truth-Killer in Fleisch und Blut! Jetzt war er auf der Höhe seines Ruhmes. Doch seine Stimmung war gedrückt. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
    Er fühlte sich nicht gut. Er wurde traurig – sogar richtiggehend deprimiert. Der Motor begann zu stottern. Die Ärzte konnten nicht herausfinden, ob er bipolar oder verhaltensgestört war. Was zum Teufel sollte er machen, wenn nicht einmal diese Halbgötter in Weiß das wussten. Zugegeben, er war ein bisschen impulsiv, litt unter enormen Stimmungsschwankungen und war gesellschaftlich ein Außenseiter. Die Lunte brannte. Er stand kurz davor, in die Luft zu gehen. Na und? Wen kümmerte das schon?
    Die vorgeschriebene Dosis Depakote hatte er schon längere Zeit nicht mehr genommen. Einfach Nein sagen, stimmt’s? Er summte ständig »Mmm mm mmm« vor sich hin, den Song der Crash Test Dummys. Traurige, zornige Musik, die im Innern seines Kopfes erklang und einfach nicht verstummen wollte.
    Sein »Wahnsinnsknopf« schien zu klemmen – permanent . Er hatte eine Stinkwut auf Jack und Jill. Und auf Alex Cross. Und auf die Rektorin der Truth School. Eigentlich hatte er eine Sauwut auf praktisch jeden auf diesem Planeten. Jetzt war er sogar wütend auf sich selbst. Er war so ein gottverdammter Versager. Das war er immer gewesen und würde es immer bleiben.
    Ich bin ein Looser, Baby.
Warum tötest du mich nicht?
    Abrupt wurde er in eine Halbwirklichkeit versetzt, als ein schwarzer Typ in blauem Nadelstreifenhemd, Anzughose und hellgelben Hosenträgern die Tür öffnete. He, willkommen in Cyberstadt!
    Anfangs kapierte Danny Boudreaux nicht, wer zum Teufel der rundgesichtige schwarze Trottel war. Er hatte die arrogante Rektorin an der Tür erwartet, Mrs. Johnson, oder vielleicht sogar Alex Cross. Falls Cross nicht nach New York gefahren war. Er hatte Cross und die Rektorin bei drei verschiedenen Gelegenheiten zusammen gesehen. Er vermutete, dass zwischen den beiden etwas lief.
    Er hatte keine Ahnung, warum ihn der Gedanke so wütend machte, aber es war so. Cross war genau wie sein verdammter Alter. Auch so ein Scheißcop, der ihn verlassen hatte, ihn für dreckiger und minderwertiger als Hundescheiße hielt. Und jetzt vögelte Cross heimlich diese Lehrerin.
    Warte mal... Moment! Plötzlich durchfuhr Danny Boudreaux eine Erkenntnis. Ein Geistesblitz. Dieser selbstgerechte Nigger musste der Mann von der Lehrerin sein, richtig? Na klar, der Typ war ihr Alter.
    »Ja? Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte George Johnson den seltsam verstört aussehenden Jungen auf der Veranda. Er kannte den Zeitungsboten in der Gegend nicht; vielleicht war es dieser Junge. Aus irgendeinem seltsamen Grund erinnerte der Junge ihn an den aufrüttelnden Film Kids , den er sich mit Christine angeschaut hatte. Der Junge sah aus,

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