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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Sojourner-Truth-Killer lief frei herum. Ich hatte vorhergesagt, dass er durchdrehen würde, aber ich empfand keine Genugtuung, Recht gehabt zu haben. Vielleicht gab es eine Chance, die Explosion zu verhindern.
    Möglicherweise war es kein Zufall, dass er am selben Tag durchdrehte wie Jack und Jill. Er wollte doch besser sein als sie, nicht wahr? Er wollte wichtig sein, berühmt, im hellsten Rampenlicht stehen. Er konnte es nicht ertragen, ein Niemand zu sein.
    Ich bemühte mich, während des kurzen Fluges im Militärjet an etwas anderes zu denken. Ich fühlte mich hundeelend. Ich überflog die neuesten Zeitungen. Von den Titelseiten schrien mir die Berichte über Präsident Byrnes und die Schüsse in New York entgegen. Der Präsident befand sich in sehr kritischem Zustand im New York University Hospital an der Dreiunddreißigsten Straße Ost in Manhattan. Den Meldungen zufolge waren Jack und Jill tot. Die Ärzte des University Hospitals wussten nicht, ob der Präsident die Nacht überleben würde.
    Ich war wie betäubt, desorientiert, überlastet und an der rutschigen Schwelle zu einem Schocktrauma. Jetzt wurde es noch schlimmer. Ich war keineswegs sicher, dass ich damit fertig würde, aber mir blieb keine Wahl.
    Der Mörder hatte verlangt, mich zu sehen. Er behauptete, dass ich sein Detective sei und dass er während der letzten Tage mehrmals bei mir zu Hause angerufen habe.
    Ein Polizeidienstwagen sollte mich auf der Andrews Air Force Base abholen und nach Mitchellville bringen, wo Danny Boudreaux Christine Johnson als Geisel genommen hatte. Bis jetzt hatte Boudreaux zwei kleine Kinder, seinen Klassenkameraden Sumner Moore und seine Pflegeeltern ermordet. Es war eine außerordentlich blutige Verbrechensserie. Der Fall verdiente mehr Männer und Mittel, als er von der Washingtoner Polizei erhalten hatte.
    Wie versprochen wartete der Wagen am Flugplatz. Jemand hatte Material über Daniel Boudreaux für mich zusammengestellt. Der Junge befand sich in psychiatrischer Behandlung, seit er sieben war. Er litt unter schweren Depressionen. Offenbar hatte er bereits mit sieben Jahren grässliche Folterungen an Tieren vorgenommen. Daniel Boudreaux’ leibliche Mutter war gestorben, als er noch ein Säugling war. Der Vater war Staatspolizist in Virginia gewesen. Auch ein Cop, überlegte ich. Wahrscheinlich fand im Kopf des Jungen eine Art Übertragung statt.
    Sobald wir vom John Hanson Highway abbogen, erkannte ich die Summer Street wieder. Ein Detective aus der Prince Georges County saß mit mir im Fond. Er hieß Henry Fornier und versuchte, mich auf den letzten Stand der Dinge zu bringen, was die Geiselnahme betraf, soweit das unter diesen chaotischen Umständen möglich war.
    »Soweit wir wissen, Dr. Cross, wurde auf George Johnson geschossen. Wahrscheinlich liegt er tot im Haus. Der Junge hat weder ärztliche Versorgung zugelassen noch erlaubt, dass wir die Leiche herausschaffen«, berichtete mir Officer Fornier. »Der Junge ist ein ganz schlimmer Finger. Das können Sie mir glauben. Ein wahrer Sonnenschein.«
    »Boudreaux wurde wegen seiner Wutanfälle, die mit Depressionen wechselten, mit Depakote behandelt. Ich wette, er nimmt das Mittel jetzt nicht mehr«, sagte ich. Ich dachte laut nach und bereitete mich auf alles vor, was mich in Kürze an dieser so friedlich aussehenden Straße erwartete.
    Es spielte keine Rolle, dass Boudreaux ein Junge von dreizehn Jahren war. Er hatte bereits fünfmal gemordet. Nur das zählte: Er hatte getötet. Wieder so ein Scheusal. Ein sehr junges, Furcht einflößendes Scheusal.
    Ich sah Sampson. Er war einen halben Kopf größer als die Polizisten, die vor dem Haus der Johnsons postiert waren. Ich bemühte mich, mir alles genau einzuprägen. Es war jede Menge Polizei da, aber auch Soldaten in Tarnzeug und Antiterrorausrüstung. Überall auf der Straße parkten Autos und Bereitschaftswagen mit Regierungsnummernschildern.
    Ich ging sofort zu Sampson. Er wusste, was ich hören musste, und er wusste, wie er mit mir reden konnte. »Hallo, Kleiner«, begrüßte er mich mit einem Anflug seines gewohnten ironischen Lächelns. »Ich freue mich, dass du’s noch zur Party geschafft hast.«
    »Ja, ich freue mich auch, dich zu sehen«, sagte ich. »Ein Freund von dir will dich spechen. Er will nur mit Dr. Cross reden. Du hast verdammt merkwürdige Freunde, das muss ich schon sagen.«
    »Ja, stimmt«, erwiderte ich. Sampson war einer dieser Freunde. »Halten die Kollegen das Feuer zurück, weil er ein

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