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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hast du schon von uns gehört?«
    Jack zog eine Beretta mit Schalldämpfer hervor und zielte zwischen die blauen Augen des Schauspielers, in denen sich fassungsloses Erstaunen spiegelte. Dann feuerte er. Es passte in Jack und Jills Muster. Menschen in herausragender Stellung. Berühmte Menschen. Ermordet wie bei einer Exekution. Dann ein bisschen Perversion und anschließend ein Gedicht.
    Jack und Jill kamen zum Capitol Hill, um zu töten, zu töten, zu töten.
29.
    Ein spezielles und besonders faszinierendes Detail bei den Morden machte mir besonders zu schaffen und bereitete mir höllische Kopfschmerzen. Auch jetzt wieder, als ich auf die viel befahrene Pennsylvania Avenue einbog und in zweiter Reihe vor dem Willard Hotel parkte – dem letzten chaotischen Mordschauplatz.
    Ich dachte über dieses beunruhigende Detail nach, während ich das Foyer betrat und zu Michael Robinsons Suite hinauffuhr.
    Ich dachte immer noch darüber nach, als der Aufzug beinahe lautlos bis zur sechsten Etage glitt, wo ein halbes Dutzend Beamte in Uniform standen. Die Absperrstreifen zierten den Korridor wie eine geschmacklose Weihnachtsdekoration.
    Bei den ersten beiden Morden gab es kaum Beweise für Emotionen, für innere Beteiligung, dachte ich. Besonders beim zweiten Mord. Die Morde waren kaltblütig und professionell ausgeführt worden. Das Arrangement der Leichen schien von Künstlerhänden zu stammen. Die Perversionen am Tatort waren zu nüchtern, zu durchdacht, als dass es wirkliche Perversionen hätten sein können. Genau das Gegenteil zu den Morden an der Sojourner Truth Scbool: Sie waren gewalttätige Explosionen aufgestauter reiner Wut.
    Noch hatte ich die Bedeutung dieser Beobachtung nicht voll begriffen – und auch kein anderer, mit dem ich über die Mordfälle gesprochen hatte. Nicht bei der Washingtoner Polizei, nicht beim FBI-Büro in Quantico. Wenn ich als Detective eine Grundregel bei vorsätzlichem, geplantem Mord hätte nennen sollen, hätte ich gesagt: Ein solcher Mord wird fast immer aus Leidenschaft begangen. Für gewöhnlich handelte es sich um Liebe oder Hass in extremer Form. Oder um Habgier... aber bei den Jack-und-Jill-Morden schienen diese Motive zu fehlen. Das machte mir zu schaffen.
    Warum Michael Robinson?, fragte ich mich, als ich zu dem Hotelzimmer ging, in dem der Schauspieler ermordet worden war. Was in Gottes Namen tun diese beiden Psychopathen hier in Washington? Was für ein krankhaftes, grausames Spiel treiben sie ... und warum gieren sie nach Millionen von Zuschauern, die ihr sensationelles blutiges Vergnügen teilen sollten?
    Wieder traf ich auf Kyle Craig. Der hoch gewachsene FBIAgent unterhielt sich vor der Suite mit mir. Die normalerweise abgebrühten Polizisten um uns herum schienen leicht geschockt zu sein. Viele waren offenbar todtraurige Fans von Michael Robinson.
    »Der Gerichtsmediziner meint, Robinson sei schon seit ungefähr sieben Stunden eine berühmte Leiche. Demnach muss der Mord gegen Mitternacht verübt worden sein«, teilte Kyle mir mit, um mich ins Bild zu setzen. »Zwei Schüsse in den Kopf, Alex. Aus geringer Entfernung, wie bei den anderen. Schau dir die Tätowierung selbst an. Wer auch geschossen hat, ist ein vollkommen herzloser Scheißkerl.«
    Ich pflichtete Kyle voll und ganz bei.
    Herzlos.
Leidenschaftslos.
Ohne Wut.
    »Wie wurde Michael Robinson gefunden?«
    »Das ist noch ein Knüller, Alex. Ein neuer Trick. Sie haben es der Zeitung telefonisch gemeldet. Sie haben der Washington Post mitgeteilt, wo man den Müll heute Morgen abholen könne.«
    »Ist das ein Zitat?«, fragte ich Kyle.
    »Den genauen Wortlaut kenne ich nicht, aber ›Müll abholen‹ war dabei«, antwortete Kyle.
    Ich war an jeder flapsigen oder zynischen Bemerkung interessiert, die Jack und Jill bei der Beschreibung der Morde benutzten. Offensichtlich hatten sie Spaß an Wortspielereien. Sie waren Künstler . Ich fragte mich, ob sie jetzt draußen auf der Pennsylvania Avenue waren und uns wieder einmal beobachteten oder filmten, wie wir uns vor und im Willard gegenseitig auf die Füße traten. Ich fragte mich, ob die beiden einen zweiten Film drehten, um ihn nach ihrer gewohnten Methode unter die Leute zu bringen. Draußen wurde alles observiert. Wenn Jack und Jill da waren, würden wir sie schnappen.
    Ich betrat das Wohnzimmer der Suite. Erleichtert stellte ich fest, dass der Chief of Detectives Pittman nirgends zu sehen war. Aber der Schauspieler Michael Robinson war da. Wie man sagt, war er für

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