Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Wohnräumen im zweiten Stock verbunden war. Es war ein Lieblingsaufenthaltsraum Reagans gewesen. Draußen vor den Fenstern leuchteten hell die Lichter Washingtons. Ich hatte das Gefühl, ein Kapitel aus Alle Männer des Präsidenten zu erleben.
    »Guten Abend, Alex. Sie wollten mich unbedingt sprechen«, sagte der Präsident. Seine Stimme klang ruhig und fröhlich. Selbstverständlich konnte ich seine wahren Gefühle nicht ergründen. Er trug Sportkleidung, khakifarbene Hose und ein blaues Hemd.
    »Ich bitte um Entschuldigung für diese Störung und dass ich so viel Aufregung verursacht habe«, sagte ich.
Der Präsident hob die Hand, um mich von weiteren Entschuldigungen abzuhalten. »Alex, Sie sind hier, weil wir wollten, dass Sie genau das tun, was Sie tun. Wir hatten nur nicht erwartet, dass ein Insider so viel Schneid aufbringen würde wie Sie. Also, was beunruhigt Sie? Wie kann ich Ihnen helfen?«
Ich entspannte mich ein wenig. Wie konnte der Präsident mir helfen? Das war eine Frage, die wohl die meisten von uns immer hatten hören wollen. »Ich habe den ganzen Tag über den Anruf und die McLean-Morde nachgedacht, Mr. Präsident. Ich glaube nicht, dass uns viel Zeit bleibt . Jack und Jill machen es uns überdeutlich. Sie sind ungeduldig, sehr gewalttätig und gehen immer größere Risiken ein. Außerdem haben sie das Bedürfnis, es uns jedes Mal kräftig unter die Nase zu reiben.«
»Schmeicheln die beiden damit nur ihrem Ego, Alex?«
»Möglicherweise, aber vielleicht wollen sie Ihre Macht schwächen . Mr. Präsident, ich wollte Sie allein sprechen, weil das, was ich zu sagen habe, absolut vertraulich ist. Wie Sie wissen, haben wir alle Mitarbeiter im Weißen Haus überprüft. Der Geheimdienst war sehr kooperativ. Ebenso Don Hamerman.«
Der Präsident lächelte. »Don? Darauf wette ich.« ; .
»Aber ein Wachhund bleibt ein Wachhund. Aufgrund unserer bisherigen Erkenntnisse lassen wir drei derzeitige Mitarbeiter durch den Geheimdienst observieren. Wir wollen sie lieber beobachten, als einen Rausschmiss zu riskieren. Insgesamt werden derzeit sechsundsiebzig Personen in und um Washington überwacht.«
»Der Geheimdienst hat immer schon mögliche Bedrohungen für den Präsidenten observiert«, sagte Thomas Byrnes.
»Jawohl, Sir. Wir treffen nur Sicherheitsvorkehrungen. Ich habe keine besonders großen Hoffnungen, dass einer der drei Mitarbeiter, die wir observieren lassen, etwas mit der Sache zu tun hat. Alle drei sind Männer. Irgendwie hatte ich gehofft, auf eine Jill zu stoßen. Aber das war nicht der Fall.«
Die Miene des Präsidenten verdüsterte sich. »Ich hätte Jill gern getroffen und mich mit ihr unterhalten. Ja, das hätte ich gern getan.«
Ich nickte. Jetzt kam der wirklich schwierige Teil unserer Unterhaltung. »Ich muss ein heikles Thema anschneiden, Sir. Wir müssen über einige Menschen in Ihrer Umgebung sprechen. Leute, die Ihnen sehr nahe stehen .«
Thomas Byrnes rutschte vor auf die Stuhlkante. Ich sah, dass ihm dieses Thema ganz und gar nicht gefiel.
»Mr. Präsident, wir haben Grund zu der Annahme, dass jemand mit Zugang zum Weißen Haus – oder jemand, der hier Macht und Einfluss besitzt – in die Sache verwickelt ist. Jack und Jill jedenfalls gelangen mühelos an die höchsten Stellen. Die Personen in Ihrer unmittelbaren Umgebung müssen überprüft werden – und zwar sehr sorgfältig.«
Plötzlich waren wir beide sehr still. Ich konnte mir Don Hamerman draußen vor der Tür vorstellen, wie er an seiner Seidenkrawatte kaute.
Schließlich brach ich das peinliche Schweigen.
»Ich weiß, dass wir über Dinge sprechen, die Ihnen unangenehm sind«, sagte ich.
Der Präsident seufzte. »Deshalb sind Sie hier. Ja, deshalb sind Sie hier.«
»Danke«, sagte ich. »Sir, Sie haben keinen Grund, mir in dieser Sache nicht zu trauen. Wie Sie selbst gesagt haben, bin ich ein Außenseiter. Ich habe nichts zu gewinnen.«
Thomas Byrnes seufzte zum zweiten Mal. Ich spürte, dass ich zu ihm vorgedrungen war – zumindest in diesem Moment. »Ich traue den meisten dieser Leute. Ich würde ihnen mein Leben anvertrauen. Don Hamerman ist einer davon – meine Bulldogge, wie Sie ganz richtig vermuten. Wem traue ich nicht? Nun ja, bei Sullivan zum Beispiel fühle ich mich nicht ganz wohl oder bei Thompson vom Stab. Ich bin mir nicht einmal bei Bowen vom FBI sicher. Und an der Wall Street habe ich mir ernst zu nehmende Feinde geschaffen. Ihr Einfluss in Washingtons inneren Kreisen ist sehr weit reichend und kaum

Weitere Kostenlose Bücher