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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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den Griff. Selbstbeherrschung, das war der Trick. Er konnte seine Gesichtsmuskeln und vor allem seine Augen meisterhaft beherrschen. Er hatte für den heutigen Tag seine Augenfarbe verändert, sein helles Haar grau gefärbt und seine Gesichtsform verwandelt. Er sah weich aus, aufgeschwemmt, so harmlos wie ein durchschnittlicher Vertreter auf Reisen.
    Er zeigte einen Führerschein vor und eine Kreditkarte von American Express, ausgestellt auf den Namen von Neu Stuart aus Wilmington, Delaware. Er hatte außerdem eine Visa-Karte und einen Ausweis mit Foto vom Sports Club in Wilmington bei sich. An seinem Aussehen war nichts Auffälliges.
    Die Detectives prüften gerade seine Ausweise, als Soneji außerhalb des Wagens Alex Cross bemerkte. Der Höhepunkt des Tages!
    Cross kam auf ihn zu, betrachtete durch die Fenster die Passagiere. Cross sah immer noch ziemlich gut aus. Er war einsneunzig, gut gebaut, bewegte sich wie ein Sportler und sah jünger aus als einundvierzig.
    Herrgott, welch ein Irrsinn! Was für ein gottverfluchter Trip! Ich bin hier, Cross. Wenn Sie wollten, könnten Sie mich anfassen. Schauen Sie zu mir herein, schauen Sie mich an, Cross! Ich befehle Ihnen, mich jetzt anzuschauen!
    Die ungeheure Wut und Raserei, in die er innerlich geriet, war gefährlich. Er konnte warten, bis Alex Cross direkt auf seiner Höhe war, dann aufspringen und ihm ein halbes Dutzend Schüsse ins Gesicht jagen. Sechs Kopfschüsse. Jeden der sechs Schüsse hatte Cross voll verdient für das, was er ihm angetan hatte. Er hatte sein Leben ruiniert – nein, Alex Cross hatte ihn vernichtet. Cross war der Grund für alles, was jetzt geschah. Cross hatte die Morde im Bahnhof auf dem Gewissen. Alles war seine Schuld.
    Cross! War das jetzt das Ende? War das hier das große Finale? Wie war das möglich?
    Cross sah im Gehen so allmächtig aus, so über alles erhaben. Das mußte man ihm lassen. Er war einige Zentimeter größer als die anderen Cops und hatte eine glatte braune Haut. Süßer – so nannte ihn sein Freund Sampson.
    Nun, er hatte eine Überraschung für den Süßen. Eine große, unerwartete Überraschung. Einen Knüller im Zeitalter der Überraschungen: Wenn Sie mich schnappen, Dr. Cross, dann schnappen Sie sich selbst! Verstehen Sie das? Keine Bange – Sie werden es bald verstehen.
    »Danke, Mr. Stuart«, sagte der Detective, als er Soneji die Kreditkarte und den Führerschein aus Delaware zurückgab.
    Soneji nickte und bedachte den Detective mit einem dünnen Lächeln, dann ging sein Blick schnell wieder zum Fenster.
    Alex Cross war hier. Machen Sie nicht so ein bescheidenes Gesicht, Cross. So großartig sind Sie nun auch wieder nicht.
    Er wollte jetzt anfangen zu schießen. Er brannte darauf. Hitzewellen durchliefen ihn. Er konnte seinen Qegner jetzt gleich erledigen. Daran gab es keinen Zweifel. Er haßte dieses Gesicht, diesen Gang, alles an dem Detective mit dem Doktortitel.
    Alex Cross verlangsamte den Schritt. Dann sah er Soneji direkt an. Er war anderthalb Meter von ihm entfernt.
    Gary Soneji sah langsam zu Cross auf, ließ seinen Blick dann ganz natürlich zu den beiden Detectives wandern und schließlich wieder zurück zu Cross.
    Hallo, Süßer.
    Cross erkannte ihn nicht. Wie auch? Der Detective sah ihm direkt ins Gesicht, dann ging er weiter. Er ging den Bahnsteig entlang, wurde wieder schneller.
    Cross drehte ihm den Rücken zu, der ein fast unwiderstehlich einladendes Ziel abgab. Ein Detective weiter vorn rief ihm etwas zu, winkte ihm, er solle herkommen. Gary Soneji war begeistert von dem Gedanken, Cross in den Rücken zu schießen. Ein feiger Mord, das war am besten, denn das verabscheuten die Leute am meisten.
    Doch schließlich entspannte sich Soneji wieder. Cross hatte ihn nicht erkannt. So gut war er. Er war der Beste, mit dem er es je zu tun gehabt hat. Und er würde es auch beweisen. Er würde gewinnen.
    Er würde Alex Cross und seine Familie ermorden, und niemand konnte verhindern, daß es geschah.
13.
    Es war halb sechs Uhr abends, bevor ich auch nur daran denken konnte, die Union Station zu verlassen. Ich saß den ganzen Tag lang dort fest, sprach mit Zeugen, Ballistikern und dem Gerichtsmediziner, zeichnete grobe Skizzen vom Tatort. Etwa von vier Uhr an lief Sampson ungeduldig auf und ab. Ich merkte, daß er von hier weg wollte, aber er war an meine Gründlichkeit gewöhnt.
    Das FBI war eingetroffen, und ich hatte einen Anruf von Kyle Craig bekommen, der in Quantico geblieben war und an dem Fall Mr.

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