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Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Titel: Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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irgendwo zwischen fünfzig und sechzig. »Wollen Sie zu mir?«
    Die Frau betrachtete ihn sorgfältig und ließ sich dabei so viel Zeit, dass es Paul vorkam, als würde er einem Eignungstest unterzogen, ob er die Antwort auf seine Frage überhaupt wert sei. »Wenn Sie Paul Flemming sind, der Fotograf, dann ja«, sagte die unerwartete Besucherin mit Reibeisenstimme.
    Mittlerweile hatte Paul das Gefühl, die Frau vage zu kennen, doch er wusste nicht woher. »Der bin ich«, bestätigte er seine Identität und bat den Gast herein.
    Die Frau trat zwei Schritte in den Flur und blieb mit erschrecktem Blick auf die Mokkabraune stehen. »Ich hoffe sehr, dass Sie solche Schweinereien nicht auch mit meiner Tochter veranstaltet haben.«
    »Entschuldigen Sie, werte Dame, aber hier handelt es sich um ästhetische Aktfotografie, mitnichten um eine Schweinerei«, sagte er ein wenig pikiert und begann zu ahnen, wen er vor sich hatte. Er musterte die Besucherin und suchte ihr Gesicht nach Ähnlichkeiten ab. »Ihre Tochter macht bei dem Kalender mit, richtig?«, äußerte er seine Vermutung.
    Die Frau nickte und streckte ihm eine Hand entgegen, deren raue und von Schwielen übersäte Haut von der harten Landarbeit kündeten. »Ja, ich bin die Mama von der Paula. Paula Leupold.« Als Paul nicht sofort schaltete, ergänzte sie leicht verschämt: »Miss Kresse.«
    »Ach ja, die Paula.« Nun hatte Paul letzte Gewissheit. »Ein nettes Mädel mit viel Talent und Spaß am Posing.«
    »Am was?« Erneut stand Misstrauen in den Augen der Frau. »Ist das was ...«
    Paul hob die Hand. »Nein, nein, das ist kein Schweinkram, Frau Leupold.« Da er seine Besucherin mit Worten allein wohl kaum würde überzeugen können, führte Paul sie zu seinem gläsernen Schreibtisch und bot ihr den Stuhl vor dem Computerbildschirm an. »Ich zeige Ihnen mal, wie prima Ihre Tochter das gemacht hat. Sie werden stolz auf sie sein und das Juni-Blatt gar nicht mehr umblättern wollen.«
    »Juli«, verbesserte ihn Frau Leupold, »Paula ist erst im Juli dran.«
    Paul entschuldigte sich der Form halber und präsentierte der argwöhnischen Frau eine Reihe von Bildern, die Miss Kresse in ansprechenden, aber keineswegs aufreizenden Posen inmitten eines Gewächshauses voller Kressesaat-Kulturen zeigte. Dabei fiel Paul die Familienähnlichkeit auf, sodass er sich fragte, ob die quirlige, süße Paula eines fernen Tages mit der gleichen bärbeißigen Grimasse herumlaufen würde wie ihre Mutter.
    »Sie sehen: Es besteht kein Grund zur Sorge«, sagte Paul.
    »Na ja, hmmm«, grummelte Frau Leupold. »Machen Sie das achte Foto nochmal groß. Ja, genau das! Schauen Sie mal da: Das Kleid ist nach oben gerutscht. Fehlt nicht viel, dann würde man ihre Unterhose sehen.«
    »Sieht man aber nicht«, entgegnete Paul bestimmt. »Außerdem kommt dieses Bild eh nicht in die engere Wahl. Vertrauen Sie mir einfach, Frau Leupold. Ich verstehe mein Handwerk.«
    Abermals betrachtete sie ihn abschätzig. »Nun, Sie sind ja auch nicht mehr der Jüngste. Haben wohl schon einige Jahre Erfahrung in dem Beruf, ja?«
    »Das kann man sagen.«
    »Mmmm. In Ordnung. Ich will mal nicht so sein. Sie können die Fotos für den Kalender nehmen. Meinen Segen haben Sie, Herr Flemming.«
    »Danke für Ihr Vertrauen«, sagte Paul mit echter Erleichterung. Denn im ungünstigsten Fall hätte er die Juli-Fotos mit einem anderen Modell noch einmal anfertigen müssen, womöglich auf eigene Kosten.
    Frau Leupold erhob sich von Pauls Schreibtischstuhl, doch nur, um sich im nächsten Moment wieder zu setzen. »Sind die Fotos von ihr eigentlich auch hier drin?«
    »Fotos von ihr? Von wem?«, fragte Paul irritiert.
    »Von Frieda.« Frau Leupold sah ihn wissbegierig an. »Sie haben sie doch ganz bestimmt fotografiert in dem Sonnenblumenfeld, ja? Zeigen Sie mir die Bilder?«
    Pauls Haltung versteifte sich. »Nein. Auf gar keinen Fall. Ich würde niemals mit Fotos einer Toten hausieren gehen, ganz bestimmt nicht. Und außerdem habe ich gar keine gemacht.«
    Die Enttäuschung stand Frau Leupold ins Gesicht geschrieben. »Schade. Sehr schade. Wissen Sie: Ich kannte Frieda nämlich gut. Von Kindesbeinen an.«
    »So?«, fragte Paul und konnte nicht umhin, die Besucherin nach ihrer Meinung zu fragen: »Dann sind Sie sicher ebenso überrascht vom Ausgang der Ermittlungen: Dass ausgerechnet ihr eigener Stiefvater es getan haben soll - kaum zu fassen, oder?«
    Frau Leupold wirkte nicht im Mindesten bewegt. »Der Wilhelm ist ein harter

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