Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland
gehen. Da bin ich mir sicher.«
Marlen räumte ab, gleich darauf servierte Jan-Patrick das Dessert: geeistes Holundersorbet. Paul ließ sich ein zweites Kellerbier bringen, dann verkündete er nicht ohne Stolz: »Ich bin fast fertig. Die meisten Umzugskartons sind gepackt.«
Katinka sah ihn glücklich an. »Fein. Unser neues Hauptquartier ist quasi einzugsbereit. Heute sind die Maler fertig geworden. Ich war vorhin kurz drüben und habe den Blick auf die Pegnitz genossen.«
»Klingt gut«, sagte Paul. »Und von der Kleinweidenmühle aus sind es ja auch nur ein paar Minuten bis in die Altstadt. Kaum ein Unterschied zu jetzt.«
Katinka schmunzelte und stupste Paul an den Unterarm. »Tu doch nicht so, als ob dir der Abschied vom Weinmarkt plötzlich leicht fällt. Meinst du, ich weiß nicht, was du da für ein Opfer bringst?«
»Opfer? Jetzt übertreibst du.«
»Nein, nein, ich übertreibe nicht. Dein Loft am Weinmarkt ist dir ans Herz gewachsen, und dich gewaltsam umzusiedeln wäre das Letzte, was ich wollte.«
»Kati, doch, du übertreibst maßlos! Ich habe mich mit dem Gedanken an den Umzug längst angefreundet.«
»Na, wenn das so ist, kann ich dir ja getrost den Namen deines Nachmieters für den Weinmarkt nennen.«
Paul stockte der Atem. »Nachmieter? - Gibt es denn schon einen?«
Katinka nickte mit vielsagender Miene. »Ja.« Sie legte eine Pause ein, bevor sie ihr Wissen mit ihm teilte: »Sein Name lautet Flemming, Paul Flemming.«
»Aber ... wie? Das verstehe ich nicht.«
Katinka griff nach Pauls Händen. »Ich war so frei, mich mit deinem Vermieter in Verbindung zu setzen. Er ist mit einer Verlängerung des Vertrags einverstanden. Allerdings sollten wir die Wohnnutzung in eine gewerbliche umwandeln: Das Loft bleibt als Fotoatelier erhalten. Als dein Arbeitsplatz!«
Paul musste die Worte erst auf sich wirken lassen, bevor er seine Frau anstrahlte: »Das ist ja ... - grandios! Eine tolle Idee. Aber können wir uns das leisten?«
»Ich glaube schon«, meinte Katinka amüsiert. »Notfalls müssen Hertha und Hermann dein Taschengeld erhöhen.«
»Sehr witzig. Ich bin selbst bereit, für diesen Luxus Überstunden zu schieben.«
Katinka hob ihr Glas: »Also dann: Zum Wohl! Auf die neue Wohnung und das alte Atelier!« Im Säuselton fügte sie hinzu: »Von mir aus darfst du deine Mokkabraune im Flur hängen lassen. - Obwohl ich ein wenig eifersüchtig bin, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass du mit ihr einige Geheimnisse teilst, von denen ich nichts weiß.«
Mag sein, dachte Paul glücklich und zufrieden.
Danksagung
Für wertvolle Tipps und Anregungen danke ich Dr. Uwe Meier, Astrid Seichter, Ralf Lang, Kerstin Hasewinkel, Susanna und Sabine Gräwe, Peter und Dietlind Beinßen, Dr. Hanna Stegbauer sowie Anna Engel fürs »Leiche- Mimen« im Sonnenblumenfeld.
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