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Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Titel: Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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saß regungslos hinterm Steuer und reagierte nicht auf die Rufe der Beamten. Schließlich stiegen zwei Polizisten von beiden Seiten zum Führerhaus hinauf, während die anderen mit ihren Waffen weiter auf Deuerlein zielten. Widerstandslos ließ sich der Bauer Handschellen anlegen und aus seiner Kanzel helfen.
    »Wer hat euch alarmiert?«, fragte Paul, nachdem Deuerlein abgeführt worden war. Denn er konnte sich seine Rettung in der buchstäblich letzten Sekunde nicht erklären.
    »Wir uns selbst«, sagte Jasmin. Auf ihren Wangen bildeten sich zwei kleine Grübchen, als sie Paul anlächelte. »Du hast verdammtes Glück gehabt, weißt du das? Wir sind hierhergekommen, um Herrn Deuerlein vorläufig festzunehmen. Wegen dringenden Mordverdachts an Frieda Bruns.«
    »Woher...«, Paul atmete mehrmals durch, um sich zu beruhigen. »Woher wusstet ihr es?«
    »Hat dir Katinka von dem Haar erzählt?«
    »Von dem Haar?« Paul dachte an seine Gespräche mit Katinka zurück und an dieses beiläufig erwähnte Detail. »Ja, aber das hatte doch keine Bedeutung, dachte ich.«
    »Von wegen!«, widersprach Jasmin. »Beim DNA-Vergleich gab es zwar keine Treffer in unserer Verbrecherkartei, aber das Labor ist auf eine ganz andere Parallele gestoßen. Das Erbgut dieses Haares - übrigens zweifelsfrei das eines Mannes - wies eklatante Übereinstimmungen mit Friedas DNA auf.«
    Pauls Unterkiefer klappte nach unten. Er war bass erstaunt, als er rekapitulierte: »Dann handelt es sich um ein Haar ihres leiblichen Vaters?« In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. »Aber wie seid ihr auf Deuerlein gekommen?«
    »Diese Vermutung haben wir Tobias Bruns zu verdanken. Er hegte einen solchen Verdacht schon seit einiger Zeit, hatte es aber nie auszusprechen gewagt, nicht zuletzt aus Furcht vor der Reaktion seines Vaters Wilhelm. Es war wohl so, dass seine Schwester oder besser Halbschwester kurz vor ihrem Tod gewisse Andeutungen gemacht hatte, die Tobias stutzig werden ließen. Zwar nannte sie ihm gegenüber bis zuletzt nie den Namen Deuerlein, weil sie ihren persönlichen Rachefeldzug offenbar ohne die Hilfe ihres großen Bruders durchziehen wollte. Aber Tobias ist ja ein pfiffiges Kerlchen und zog aus seinen Beobachtungen die richtigen Schlüsse. Nun, da es seinem eigenen Vater an den Kragen gehen sollte, entschloss er sich endlich dazu, uns von seiner Vermutung zu berichten. Wurde auch höchste Zeit!« Jasmin deutete auf den Streifenwagen, der soeben mit Deuerlein an Bord abfuhr. »Ein Gentest sollte uns letzte Gewissheit geben, doch nach dem, was hier gerade vorgefallen ist, spielt das Haar als Beweis wohl doch nur eine untergeordnete Rolle.«
    »Ja, aber warum um alles in der Welt hat sich Frieda ausgerechnet von Deuerlein ein Kind machen lassen?«, fragte Paul auf der Suche nach schlüssigen Erklärungen. »Sie muss ihn doch gehasst haben wie die Pest für all das, was er ihrer Familie angetan hatte. Und das vor dem Hintergrund, dass es sich bei ihm um ihren leiblichen Vater handelte.«
    »Wie wahr! Hier spielt der Zeitfaktor eine Rolle: Wenn ich richtig liege, hat sich Frieda auf eine Affäre mit Deuerlein eingelassen, noch bevor sie wusste, dass er ihr Vater war. Vielleicht hat ihr seine energische und entschlossene Art imponiert, vielleicht wollte sie als aufmüpfiges Kind auch Wilhelm Bruns provozieren. Fakt ist, dass sie mit ihren Sabotageakten gegen Deuerleins Gewächshäuser erst vor Kurzem begonnen hatte. Zu einem Zeitpunkt, als sie bereits schwanger war. Das arme Mädchen muss schrecklich verzweifelt gewesen sein.«
    »Wahnsinn!«, stieß Paul aus. »Trotz allem hat Frieda bis zuletzt große Stärke gezeigt. Ihr Wunsch, es Deuerlein heimzuzahlen, muss ihr ungeahnte Kräfte verliehen haben. Niemand aus ihrem Bekanntenkreis sollte ihre verzweifelte Lage erkennen. Sie hat es geschafft, allen etwas vorzuspielen und sich nichts anmerken zu lassen. Sogar bei dem Kalendershooting wollte sie noch mitmachen. Unfassbar.« Kaum hatte er ausgesprochen, merkte er, wie ihm flau wurde und ging in die Knie.
    »Soll ich besser dem Sani Bescheid geben?«, fragte Jasmin besorgt.
    Paul winkte ab. »Nee, lass mal, geht gleich wieder.« Selbstkritisch fügte er hinzu: »Ich fürchte nur, ich komme allmählich in das Alter, in dem man nicht mehr alle Stunts selbst machen sollte.«

25 
    Nach den hinter ihm liegenden Strapazen schmiss Paul seine ursprüngliche Menüplanung für den Abend kurzerhand um. Statt leichter Kost stand ihm der Sinn nach

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