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Pauline Reage - Geschichte der O

Pauline Reage - Geschichte der O

Titel: Pauline Reage - Geschichte der O Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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Armreifen zu finden. Sie waren folgendermaßen gearbeitet: aus mehreren Lederschichten jede Schicht sehr dunn, das Ganze nicht mehr als einen Finger dick, mit einem Schnappverschluß, der automatisch einklickte wie ein Vorhängeschloß, wenn man ihn zumachte, und nur mit einem kleinen Schlussel wieder zu öffnen war.
    An der dem Verschluß genau gegenuberliegenden Stelle, in der Mitte der Lederschichten und beinah ohne Spiel, war ein Metallring angebracht, der es erlaubte, das Armband irgendwo zu befestigen, wenn man das wollte, denn es schloß, wenn es auch gerade so viel Spielraum gab, um keine Verletzung zu bewirken, zu eng am Gelenk an, und das Halsband zu eng um den Hals, als daß man einen noch so dünnen Riemen hätte durchziehen können. Man befestigte nun Halsband und Armreifen an Hals und Gelenken, dann befahl der Mann ihr, aufzustehen.
    Er setzte sich auf Ihren Platz auf den Pelzpuff und zog sie zwischen seine Knie, ließ die behandschuhte Hand zwischen Ihre Schenkel und über ihre Brüste gleiten und erklärte ihr, daß sie noch an diesem Abend vorgeführt werden solle, nach dem Essen, das sie allein einnehmen werde.
    Sie nahm es wirklich allein ein, noch immer nackt, in einer Art Kabine, in die eine unsichtbare Hand ihr die Speisen durch einen Schalter zuschob.
    Nach dem Essen kamen die beiden Frauen und holten sie ab.
    Im Boudoir schlossen sie gemeinsam die beiden Ringe ihrer Armreifen hinter ihrem Rücken zusammen, legten ihr einen langen Umhang um die Schultern, der an ihrem Halsband befestigt wurde und der sie ganz bedeckte, sich jedoch beim Gehen öffnete; sie konnte ihn ja nicht zusammenhalten, weil ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren.
    Sie durchschritten ein Vorzimmer, zwei Salons, und kamen in die Bibliothek, wo vier Männer beim Kaffee saßen. Sie trugen die gleichen wallenden Gewänder, wie der erste, aber keine Masken.
    Doch O hatte nicht Zeit, ihre Gesichter zu sehen und festzustellen, ob ihr Geliebter unter ihnen sei ( er war unter ihnen ), denn einer der vier richtete den Strahl einer Lampe auf sie, die sie blendete. Alle Anwesenden verhielten sich regungslos, die beiden Frauen rechts und links von ihr und die Männer vor ihr, die sie musterten.
    Dann erlosch die Lampe; die Frauen entfernten sich.
    Man hatte O aufs neue die Augen verbunden.
    Nun mußte sie näherkommen, sie schwankte ein bißchen und spürte, daß sie vor dem Kaminfeuer stand, an dem die vier Männer saßen: sie fühlte die Hitze, sie hörte die Scheite leise in der Stille knistern. Sie stand mit dem Gesicht zum Feuer. Zwei Hände hoben ihren Umhang hoch, zwei weitere glitten an ihren Hüften entlang, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß die Armreifen festgemacht waren: sie trugen keine Handschuhe und eine von ihnen drang von beiden Seiten zugleich in sie ein, so abrupt, daß sie aufschrie.
    Ein Mann lachte. Ein anderer sagte: »Drehen Sie sich um, damit man die Brüste und den Leib sieht.« Sie mußte sich umdrehen, und die Hitze des Feuers schlug jetzt an ihre Lenden. Eine Hand ergriff eine ihrer Brüste, ein Mund packte die Spitze der anderen.
    Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und taumelte nach rückwärts, sie wurde aufgefangen, von welchem Arm? während jemand ihre Beine öffnete und dann die Lippen auseinanderzog; Haare strichen über die Innenseite ihrer Schenkel. Sie hörte jemanden sagen, man müsse sie niederknien lassen.
    Was auch geschah. Das Knien tat ihr sehr weh, zumal man ihr verbot, die Knie zu schließen und ihre Hände so auf den Rücken gebunden waren, daß sie sich vorbeugen mußte.
    Nun erlaubte man ihr, sich zurücksinken zu lassen, bis sie fast auf den Fersen saß, wie es die Nonnen tun.
    »Sie haben sie nie angebunden?«
    »Nein, nie.«
    »Auch nicht gepeitscht?«
    »Auch das nie. Sie wissen ja…« Diese Antworten kamen von ihrem Geliebten. »Ich weiß«, sagte die andere Stimme, »wenn man sie nur gelegentlich anbindet, wenn man sie nur ein bißchen peitscht, könnte sie Geschmack daran finden, und das wäre falsch. Man muß über den Punkt hinaus gehen, wo es ihr Spaß macht, man muß sie zum Weinen bringen.«
    Einer der Männer befahl O jetzt, aufzustehen, er wollte gerade ihre Hände losbinden, zweifellos, damit man sie an einen Pfosten oder eine Mauer fesseln könnte, als ein anderer protestierte, er wolle sie zuerst nehmen und zwar sofort - so daß man sie wieder niederknien ließ, aber diesmal mußte sie, noch immer mit den Händen auf dem Rücken, den Oberkörper auf den

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