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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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mir sein markantes Gesicht zu und zog eine Augenbraue hoch wie ein hinreißender schwuler James Bond.
    » Nun, du weißt schon…«, stammelte ich, » dass Leute wie du so lange nicht heiraten durften. Das muss doch sehr ärgerlich gewesen sein.«
    Er brach in lautes Gelächter aus. » Susie, ich würde David nicht heiraten, und wenn er der letzte Mann auf der Welt wäre«, entgegnete er und krümmte sich weiter vor Lachen. » Er ist zwar wundervoll, aber nicht mein Seelenverwandter. Ich liebe seinen Akzent. Er macht mich ganz wild, verstehst du, was ich meine?« Er zwinkerte mir zu und fuhr sich grinsend mit der Zunge über die Lippen.
    » Oh«, sagte ich. War froh, dass David nichts davon ahnte. Glaube nicht, dass er begeistert sein würde zu erfahren, dass die große Liebe seines Lebens ihn nur wegen seines niedlichen irischen Akzents benutzt. » Warst du denn nicht mit ihm in Hatton Garden, um euch Diamanten anzuschauen?«
    » Ja, stimmt.« Max verzog das Gesicht. » Ich habe gehofft, er würde den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und mir welche zu Weihnachten schenken. Aber dreimal darfst du raten– ich habe wieder eine dämliche CD-Sammlung gekriegt.«
    PS: Viele Stücke von Kylie laufen lassen, um David aufzuheitern. Schien nicht richtig zu klappen. Sollte vielleicht in eine CD von Barry Manilow investieren.
    PPS: Anruf von Mum und Dad. Habe das Gespräch sehr kurz gehalten. Bin fest entschlossen, ihnen nicht zu gestehen, dass Weihnachten eine beispiellose Katastrophe war.
    PPPS: Joe ist offenbar unglücklich über die taillierten bügelfreien Hemden aus Lycra, die ich ihm bei Marks & Spencer gekauft habe. Zugegeben, sie schmiegen sich unschön an seine Rettungsringe, doch er kann ja das Sakko anbehalten.

27. Dezember
    Haben uns ins Landhaus geflüchtet, um uns dem spannungsgeladenen Drama um Mrs H. zu entziehen. Louise ist nach Hause gegangen, aber wir haben Max mitgenommen. (Hatten keine andere Wahl, da Mrs H. ihn hartnäckig beschuldigt, David zur Sünde verführt und ihn somit der ewigen Verdammnis und den Höllenhunden ausgeliefert zu haben.) David blieb auf Joes Anweisung zurück, um das Verhältnis mit seiner Mutter zu kitten. » Ich habe keine Lust, mir den Rest des Jahres ihr Lamento zum Thema Gottlosigkeit und Unmoral anzuhören, David«, warnte er ihn. » Kläre die Sache ein für alle Mal. Es geht schon viel zu lange so. Du hättest ihr bereits vor Jahren reinen Wein einschenken sollen.«
    David seufzte tief und theatralisch auf, straffte die Schultern und verließ, ein entschlossenes Funkeln in den Augen, den Raum. Verstehe inzwischen, warum er unbedingt im West End auf der Bühne stehen will– er hat ein Händchen für dramatische Abgänge.
    Die Fahrt aufs Land verlief wegen des schauderhaften Wetters ziemlich angespannt. War außerdem besorgt, Angelica und James könnten Spuren ihrer geheimen Lustbarkeiten hinterlassen haben. Habe Joe nämlich noch immer nicht gebeichtet, dass sie das Haus als Liebesnest benutzt haben. Bin aus irgendeinem Grund nicht sicher, ob er damit einverstanden gewesen wäre.
    » Warum hast du uns nicht vor dem verdammten Schnee gewarnt?«, beschwerte sich Joe bei Max, der, eingezwängt zwischen Katie und Jack, auf der Rückbank saß. Der Hund kuschelte sich an seinen Mantel aus hundertprozentigem Kaschmir.
    » Woher hätte ich das denn wissen sollen?«, fragte Max sichtlich verdattert.
    » Du arbeitest doch beim Wetterdienst, oder?«, meinte ich. Habe dabei überlegt, ob David vielleicht einen Schauspieler angeheuert hat.
    » Ach so, natürlich«, erwiderte Max. » Ich bekomme den Wetterbericht nur zugefaxt. Der Sender beschäftigt mich wegen meines Aussehens, nicht weil ich mich mit dem Wetter auskenne.«
    » Du Glückspilz«, murmelte Joe, während ich die Heizung höher drehte.
    Bin vor allen anderen ins Haus gestürmt, um nach Spuren von Angelica und James zu suchen, aber zum Glück schien alles in Ordnung zu sein. (War offen gestanden ein bisschen enttäuscht. Hatte nämlich gehofft, einen vergessenen Tanga vorzufinden, der mir Einblicke in die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung vermittelt hätte.)
    Hatte ein vertrauliches Gespräch mit Max, als die Kinder im Bett waren und Joe über einem Sudoku brütete.
    » David sollte seiner Mutter, was seine Sexualität angeht, die Wahrheit sagen«, stellte er fest, als wir am knisternden Kaminfeuer saßen. » Welchen Sinn hat das Leben, wenn man in eigener Sache nicht ehrlich ist?« Mit diesen Worten tauchte er einen

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