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Paxson, Diana L.

Titel: Paxson, Diana L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber von Erin
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mich, und ich keuchte. Ich konnte seine Härte spüren, aber er grinste nur, als ich versuchte, mich an ihn zu pressen. Da wollte ich zurückweichen, doch er hielt mich, quälte mich mit Lippen und Händen.
    »Bitte mich darum! Gib zu – du willst mich so sehr wie jede läufige Hündin den Rüden!«
    Ich starrte ihn mit einer Mischung aus Haß und Verlangen an, begriff, daß er mich erneut selbst des Scheins der Anständigkeit beraubte. Es genügte nicht, daß mein Körper mich verraten hatte – er forderte auch noch die Aufgabe meines Willens…
    Ich beschwor Kraft herauf, um ihm zu widerstehen, doch das Feuer, das in meinem Fleisch brannte, war überwältigend. Keihirdyn lachte und stieß mich im Wasser vor sich auf die Knie, so daß ich nur seine Männlichkeit sehen konnte.
    »Küß ihn, Branwen – küß ihn, bis er für dich bereit ist, und sag ihm, was du von ihm möchtest!«
    Und ich tat es, tat alles, bis er mich im seichten Teich auf den Rücken drückte und mich nahm, halb im, halb aus dem Wasser im bleichen Licht dieses schrecklichen Morgens.
    In den folgenden Tagen begriff ich, daß meine Einwilligung nur der letzte Beweis für Keihirdyns Sieg war.
    Esseilte und Drustan waren in ihrer Liebe immer vorsichtig gewesen, hatten sich einander bis nach Einbruch der Dunkelheit versagt. Jede Nacht zog Keihirdyn mich auf sein Lager und nahm mich immer wieder, so daß ich am Morgen mit schweren Augen meiner Arbeit nachging, und Esseilte bedachte mich mit wissendem Lächeln. Doch sie hatte keine Ahnung, was ich wirklich empfand, und ich versuchte auch nicht, es ihr zu erklären. Mir schien, daß Teil dieses Wahnsinns, von dem ich jetzt besessen war, nur die Folge all dieser Nächte war, da ich vor der Tür ihres Gemachs gelegen und mich bemüht hatte, meine Ohren zu verschließen. Wäre ich noch Jungfrau gewesen, hätte ich vielleicht lauschen können, ohne zu verstehen, aber ich hatte gegen meine eigene Erregung ankämpfen müssen, und nun entquoll meinen Lippen, gegen meinen Willen, jedes Stöhnen und jeder Aufschrei, den ich je gehört hatte.
    Ich haßte Keihirdyn, weil er meine Schwäche aufgedeckt hatte. Doch mich selbst haßte ich noch mehr.
    Keihirdyn verfolgte mich auch tagsüber. Trotz seiner Jugend hatte er bereits viele Abenteuer mit Frauen hinter sich. Jedesmal, wenn er mich auf eine neue Weise nahm, erzählte er mir, wer sie ihm beigebracht hatte, auch wie und wann – im Stroh des Stalles, wo die Pferde zufrieden kauend über uns standen; an der Wand lehnend; von hinten, wobei ich kniete; oder auf seinem Schoß auf einer Bank vor dem Feuer sitzend. Er war ein Meister der Demütigung. Er quälte meinen Geist, bis ich aufbegehrte, dann erregte er meinen Körper, daß ich nach seiner Berührung flehte.
    Egal, wie ich es zu vermeiden suchte, verriet mein Körper mich, sobald er ihn berührte, und ich fing an, mich ihm rasch hinzugeben, damit wir fertig waren, ehe uns jemand überraschen könnte.
    Lugnasad kam, und die Luft hallte von den Liedern der Erntehelfer wider und dem Sausen der scharfen Klingen, die in die Halme schnitten. Ich brachte den Leuten Most auf die Felder und sah wie gebannt den blitzenden Sicheln zu, als die Reihe der Mägde sich durch das Feld bewegten. Man brauchte nicht zu denken, wenn man das tat. Es gehörte nur die Kraft dazu, das Büschel zu nehmen, die kräftigen Halme zu durchschneiden, sie geschickt zu werfen, daß sie gleichmäßig fielen und den nachfolgenden Garbenbindern die Arbeit erleichterten, dann die nächste Handvoll und immer so weiter.
    Keihirdyn wartete im Schatten der Bäume auf mich. Ich wußte, daß er mich auf dem Rückweg durch das Wäldchen abfangen und zwischen den Bäumen nehmen würde. Ein Bild entstand in mir: Ich sah meine Hand nach seinem Glied greifen, das Blitzen einer Sichel, und rotes Blut aufspritzen, als ich es zur Seite warf. Doch selbst bei diesem Gedanken verspürte ich Erregung, und ich wußte nicht, ob sie aufstieg, weil ich ihn vernichten wollte, oder weil ich kaum erwarten konnte, was er mit mir tun würde.
    Manchmal versuchte ich mich zu erinnern, wie es mit March gewesen war, als ich die Schlehdornkönigin war. Doch das war eine andere gewesen, in einem anderen Leben, in einem Traum. In jenem Leben hatte ich Esseilte ihrer fleischlichen Begierden wegen verachtet. Doch jetzt wußte ich, daß auch sie in der Falle dieses sich verzehrenden weiblichen Körpers gefangen war, der so schrecklich hilflos männlichem Begehren ausgeliefert

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