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Paxson, Diana L.

Titel: Paxson, Diana L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber von Erin
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eigenartig unbeschwerter Laut in der drückenden Stimmung, die hier herrschte. Ich wand mich innerlich. Ich hatte das Strohseil und alles, was es bedeutete, für Keihirdyn gedacht gehabt.
    Ich sah, wie Keihirdyn sich gegen die Wand drückte, als wünschte er sich, sie würde ihn verschlingen. Esseiltes Gesicht war weißer als das Linnenband, das ihr Haar zusammenhielt. Aber Drustan lächelte. Warum? Da erkannte ich die Antwort: Weil es ihm gleichgültig ist…
    Möglicherweise wurde sie auch Esseilte bewußt, denn sie berührte Drustans Arm und flüsterte etwas. Sein Blick ruhte noch auf dem König, doch er legte den Kopf schief, um ihr zuzuhören.
    »Ah, meine Liebste, auch wenn du schwören würdest, daß du mich nie wiedersehen willst, kann ich mir nicht vorstellen, daß er dir jetzt noch glaubte. Ich fürchte, nicht einmal ich würde dir glauben; denn solange wir beide leben, wird uns das Band um uns zusammenziehen, vielleicht sogar noch danach…«
    Esseilte lehnte sich gegen die rauhe Steinwand zurück. Die Hände preßte sie an ihre Brust, als wäre ihr Herz ein verängstigtes Vögelchen, das sie dort im Käfig hielt. Einen Moment schien ihr Blick sich nach innen zu richten, dann holte sie tief Atem und sah zu ihm hoch.
    »Wenn du mich rufst, werde ich einen Weg finden, zu dir zu kommen…«
    Drustan wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem König zu und hob wie fragend die Brauen.
    »Dann stimmte es also…«, sagte der König schließlich. »All diese Anschuldigungen von Anfang an. Das ganze Theater, das ihr mir vorgespielt habt. Alles Lüge…« Seine Stimme hallte wie eine Glocke mit Mißtönen tiefen Schmerzes. Es war die Stimme eines Königs, der den Richtspruch fällt. Drustan erzitterte, als wolle er etwas sagen, doch der König fuhr fort.
    »Den Widerstand meiner Gegner verstehe ich, selbst Verrat und Betrug von Männern, die lauernd abwarten, bis sie wissen, in welche Richtung der Baum fallen wird. Der Feind greift meinen Körper an, der Verräter meine Herrschaft, doch weder der eine noch der andere vermag mich in der Seele zu treffen. Doch dir, Drustan, öffnete ich mein Herz. Du standest mir näher als ein Bruder, ich liebte dich wie – ein Kind. Ich hatte keine Geheimnisse vor dir, Drustan! Wie hätte ich glauben können, daß du in einer solchen Lüge leben würdest?« Seine Stimme zitterte nun, und er mußte schlucken, ehe er fortfahren konnte.
    »Und Ihr, Esseilte. Unsere Vermählung war eine Verbindung zweier Herrscherhäuser, und dafür hättet Ihr mir zumindest den Anschein von Treue geschuldet. Doch als wir zusammenkamen, wurden wir vor den Alten Mächten vereint. Da habt Ihr geschworen, meine Königin sowohl im Geist wie vor den Augen der Menschen zu sein und Euer Leben diesem Land zu weihen. Wenn Ihr treu gewesen wärt, hätten wir gemeinsam Artus' Reich neu erstehen lassen können… Für diesen Verrat werdet Ihr Euch vor höheren Mächten verantworten müssen!«
    Esseiltes Augen weiteten sich, und zum erstenmal sah sie mich an. Einen Herzschlag lang begegnete ich ihrem staunenden Blick, dann peitschte Schmerz hinter meinen Augen auf mich ein, und ich verbarg das Gesicht in den Händen.
    »In den vergangenen zwei Jahren sah ich den Tod rings um mich«, hörte ich den König sagen. »Ich habe getötet, bis mein Arm ermüdete, habe Grauenvolles gesehen, und ich habe schreckliches Geschick über Menschen gebracht, deren einziges Verbrechen war, daß sie sich gegen meine Herrschaft stellten. Ihr beide habt mich in tiefster Seele verletzt. Warum sollte ich euch verschonen?«
    »March! Ihr müßt mir zuhören!« rief Drustan. Ich glaube, er wollte es ihm sagen. Er wollte ihm die ganze verworrene Geschichte erzählen, und endlich würde March es verstehen.
    »Genug! Ich habe dir zu lange zugehört!« donnerte der König.
    Etwas Ähnliches hatte ich an diesem Abend bereits zu ihm gesagt… Was hätte Drustan mir erklärt, wenn ich ihm die Gelegenheit gegeben hätte?
    »Ruft die Männer herein, daß sie ihn festnehmen«, sagte Maglos finster. »Und laßt die Fürsten über ihn zu Gericht sitzen.«
    »Das hätte ich vor einem Jahr tun sollen«, knurrte March. »Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir befinden uns im Krieg. Aber er soll seine Rechtsprechung haben…« Er wandte sich wieder Drustan zu. »Die für einen Krieger, mit der Schwertschneide.«
    »So sei es.« Drustan hob salutierend seine Klinge. »Wer ist Euer Recke?«
    »Du warst mein Streiter«, antwortete der König grimmig. »Ich werde

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