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Paxson, Diana L.

Titel: Paxson, Diana L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber von Erin
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meine Ehre jetzt selbst verteidigen müssen… Karasek, geht und sagt den Männern, sie sollen das Geviert bilden. Mevennus Maglos, zündet Fackeln an und bringt sie hinaus.«
    Karasek verzog das Gesicht, da bemerkte er Keihirdyn halb versteckt in der Ecke. Er packte ihn am Arm. »Ich will Euch im Auge behalten! Kommt mit!« Er trat ins Freie, und Maglos folgte ihm mit den Fackeln.
    March bedeutete Drustan, ihnen nachzugehen, und streckte die Hand nach Esseilte aus.
    »Auch Ihr werdet mitkommen, Tiernissa, damit Ihr seht, was Ihr angerichtet habt!«
    Aber das war doch ich! schrie eine innere Stimme in mir verzweifelt. Ich habe dich in diese Lage gebracht!
    Dunkelheit wogte über mich. Der Schmerz in meinem Kopf war, als hieben nun Schmiedehämmer auf ihn ein. Ich wollte brüllen, doch nur ein schwaches Wimmern kam hervor.
    In meiner Wut, es Keihirdyn heimzuzahlen, hatte ich Drustan verraten, dem ich nichts schuldete, doch indem ich ihn verriet, hatte ich auch Esseilte getroffen, mit der mein Leben verbunden war. Und wie ich nun erkannte, hatte ich obendrein auch March verraten, dem ich den tiefsten Schwur überhaupt geleistet hatte.
    Das Klirren von Stahl auf Stahl brachte mich wieder zurück. Ich zwang mich, mich aufzurichten, dann griff ich nach einem Fleischmesser und stolperte zur Tür. Der Regen hatte nachgelassen und nieselte nur noch, wodurch die Fackeln zischten und flackerten. In dem unsicheren Licht, das sie über die schlammigen Pfützen auf dem Hof warfen, sah ich die beiden Kämpfer, die sich im Kreis bewegten, ebenso wie das weiße Gewand von Esseilte, die von Mevennus' Armen aufrechtgehalten wurde, sowie den gebundenen Keihirdyn.
    So, wie die beiden Kämpfer sich bewegten, ging klar hervor, daß sie daran gewöhnt waren, sich mit dem Schild zu schützen. Immer wieder wandte der eine oder andere die linke Seite ab und schob das Schwert vor, wenn er sich daran erinnerte, daß es ihm nun nicht nur zum Angriff, sondern auch zur Verteidigung dienen mußte. Am meisten fiel mir auf, wie schwer sie im Regen zu unterscheiden waren. Sie waren von gleicher Größe, von gleichem Körperbau, durch die Nässe sah ihr Haar gleich dunkel aus, ja selbst die Kopfform war gleich.
    Doch während March sich mit gemessener Kraft bewegte, die einschüchternd wirkte, bewegte sich Drustan mit einer geschmeidigen Behendigkeit, die ihn mit offenbarer Mühelosigkeit des Königs Schlägen ausweichen ließ. Ich verkrampfte mich, als Marchs Schwert in einer Finte nach rechts stieß, der Drustans Klinge folgte, dann über dem Kopf wirbelte und wie der Blitz hinuntersauste, wo Drustans Schulter gewesen war. Wasser spritzte in glitzerndem Bogen hoch, als Drustan darunter wegglitt, sich fing und zur Seite sprang.
    »Er kämpft überhaupt nicht«, murmelte jemand in der Nähe. Ich biß auf die Lippe, denn mir wurde bewußt, daß das stimmte. Drustan setzte seine ganze Geschicklichkeit einzig und allein zur Verteidigung ein, während der König ihn grimmig angriff. Wieder hieb Marchs Schwert herab, zuckte Drustans hoch. Die beiden Klingen krachten aufeinander, hielten sich kurz, dann wand sich Drustan darunter hervor nach außen. Durch das plötzliche Nachlassen des Druckes verlor der König das Gleichgewicht und fiel in den Schlamm.
    Er rollte herum, kam geduckt auf die Beine, immer noch mit dem Schwert in der Hand. Wasser spritzte von der Klinge, als er ihren Schwung benutzte, um sich aufzurichten. Schwer atmend, doch reglos beobachtete ihn Drustan.
    »Du Schuft!« brüllte March. »Spielst du mit mir?« Sein Schwert wirbelte in wilden Hieben. Metall klirrte und krachte, und diesmal war es Drustan, der zu Boden ging. Er rollte mehrmals im Schlamm herum, ehe er wieder auf die Füße kam.
    Das ständige Trampeln hatte den Boden tiefer aufgeweicht. Beide Männer spürten es jetzt. Es kostete sie Mühe, die Füße zu heben, und wenn sie sie aufsetzten, rutschten sie aus. Es regnete nun auch wieder stärker. Eine Fackel ging aus, und zwei weitere waren zischelnd am Erlöschen.
    »Steh still, verdammt!« brüllte der König. Er stach nach dem Jüngeren, als dieser sich umdrehen wollte, und glitt aus; durch die Erschütterung schnellte sein Arm herum, und die Schwertspitze kratzte durch den Schlamm. Drustans Klinge schwang auf des Königs ungeschützte Brust zu.
    »Geliebte Herrin! Nein! Nein!« Ich war es, die schrie.
    Doch während Drustan sich weiterdrehte, zog er sein hochschwingendes Schwert zurück, so daß es nur leicht über des

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