Paxson, Diana L.
mußte. So, wie March mich im Steinkreis erweckt hatte, mußte nun ich ihn wiedererwecken. Er hatte mich erhoben und zur Königin gemacht, doch wir konnten uns nicht vereinen, ehe ich ihm seine Kraft zurückgab. Irgendwie mußte es mir gelingen, diesen schmerzgequälten Mann zu heilen, der liebesunfähig in meinen Armen gelegen hatte, und ihn wieder zum König zu machen.
Ich strich die wirre Strähne ergrauenden Haares aus seiner Stirn und glättete die Falten, die das Leid ihm gezeichnet hatte. Wo Finger streichelten, konnten Lippen folgen. Sie wanderten von der Stirn zu den Lidern, die hageren Wangen hinunter zu den Lippen, die sich entspannten, als ich sie küßte, bis auch er meinen Mund suchte, wie ein Verdurstender Wasser in der Wüste.
»Deine Augen sind die Augen des Adlers«, wisperte ich. »Dein Hals ist ein mächtiger Turm. In deinem Mund ist Honig – laß mich seine Süße kosten…«
Die Macht, die mich erfüllte, hatte mich erwärmt. Ich schlüpfte aus meinem salzverkrusteten Wollgewand und dem Hemd. Die Frische des frühen Morgens erschien mir wie ein Segen auf meiner glühenden Haut.
Neben dem Bett standen eine Waschschüssel und eine Kanne. Ich goß Wasser in die Schüssel, tauchte ein Tuch hinein, damit wusch ich Marchs Gesicht und den Hals, schnürte seine Tunika und Untertunika auf, half ihm heraus. Dann wusch ich auch seine Brust und die Schultern, folgte dem Tuch mit den Lippen und küßte jede Narbe.
»Deine Brust ist die Brust des Schimmelhengstes, deine Muskeln sind glatt und glänzend unter meinen Händen…«
March lag ganz still, doch als mein Mund seine Brustwarzen berührten, erstarrte er kurz, und seine Finger schlossen sich um meine Arme.
»Branwen, ich weiß nicht…« Seine Augen waren stumpf, als hätte der Schlaf ihn noch nicht ganz freigegeben. Ich sank über ihn, daß mein Busen auf seine Brust drückte, und küßte wieder seinen Mund, damit er nicht widersprechen konnte.
»Aber ich weiß es!« sagte ich fest. »Sieh mich an, March von Kernow, und sage mir, wer ich bin!«
»Branwen…«, begann er. Dann richtete er den Blick auf mich. Ich erkannte, daß er sich fing und sich bereitmachte, die Herausforderung anzunehmen, die er in meinen Augen las. »Du bist meine Gemahlin und meine Königin…« Völlig wach stieß er den Atem aus und gestand mir das Recht zu, ihn auf diese Weise zu fordern.
Ja, er war nun völlig wach und staunte ein wenig, als hätte er nicht vermutet, daß ich von all dem wußte, was ich nun mit ihm machte. Ich streichelte seine Brust mit meinem Busen, beugte mich über ihn, um mit der Zunge über seine Brustwarzen zu streifen und erschauerte, als ich spürte, wie fest sie wurden und meine mit ihnen. Einige dieser Dinge hatte Keihirdyn mich gelehrt. Und seltsam, aus Liebe zu tun, was ich gegen meinen Willen gelernt hatte, heilte mich so sehr, wie es dem König neuen Mut machte.
Es wurde heller im Gemach, und mir schien, als glühe Marchs Haut, wo ich sie berührte. Am vergangenen Abend war er alt gewesen, doch nun erholte sich das Ödland seines Körpers. Die Haut wurde glatt und geschmeidig, die Muskeln strafften sich, die Linien, die der Schmerz in sein Gesicht gezogen hatte, verschwanden.
Langsam schnürte ich seinen Brôk auf und zog ihn herunter.
»Deine Beine sind starke Säulen, Liebster, die kräftigen Beine des Hirsches, der durch den Wald springt…« Ich küßte seine Zehen, dann wanderten meine Lippen allmählich höher. Ich knetete die Muskelstränge seiner Waden und Schenkel. Als ich daran vorbeistreifte, erzitterte seine Männlichkeit, und ich lächelte.
Vom Kopf bis Fuß segnete ich des Königs Körper, heilte ihn, liebkoste ihn, belebte ihn, beschwor den Gott in ihm, so, wie er einst die Göttin in mir beschworen hatte. Jeden Zoll seines Körpers nahm ich mit den Worten meines Mundes und der Zärtlichkeit meiner Lippen in Besitz, mit dem sanften, sicheren Druck meiner Hände und der süßen, gleitenden Berührung von Haut auf Haut. Ich liebkoste ihn, bis sich seine Hände in die Decke krallten und er stöhnte.
»Deine Männlichkeit ist die Säule des Herrn des Lebens, das Zepter des Königtums, der Stab der Macht…«
Als ich mich neben den König legte, vibrierte er wie ein gespannter Bogen. Er hatte die Hand auf meine Brust gelegt, und die Macht, die ich in ihm geweckt hatte, floß nun in Wellen erregenden Feuers durch mein Fleisch.
»Branwen…«, sagte er mit bebender Stimme. »Schenkst du mir ein Kind? Die Herrschaft
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