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Paxson, Diana L.

Titel: Paxson, Diana L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber von Erin
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falsch getan habe; denn Christus weiß, ich hätte gern mein Leben für das meines Herrn gegeben, und daß ich es nicht tat, geschah nur, weil er es mir verbot!«
    Königin Mairenn nickte, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Esseilte und ich blieben dicht hinter ihr stehen. Auch wir waren schwarzgewandet, und ich nehme an, wir mußten wie die dreifache Babh ausgesehen haben, krähengewandet wie sie, Rächerinnen, wie wir so dastanden.
    »Kaum hatten wir die Küste Erins verlassen, setzte ein Sturm ein, und in seinem Heulen war ich überzeugt, daß dies die größte Gefahr war, die ein Mensch nur erdulden konnte! Der Morholt jedoch lachte über unsere Furcht, er trieb den Steuermann an, und so kämpften wir uns weiter. Eine Woche segelten wir dieserart dahin. Wir froren und fühlten uns elend und fuhren auf der See hin und her, damit uns der Sturm nicht gegen die grausamen Klippen der britischen Küste schmettere.« Fergus schauderte und nahm einen tiefen Schluck Met, als könne er selbst jetzt der Festigkeit des Bodens nicht trauen oder der Wärme des Feuers.
    »Am achten Tag ließ der Wind nach, und als der Nebel sich allmählich auflöste, sahen wir eine Küste, die den Palisaden einer Festung glich, denn die braunen Klippen hoben sich wie Baumstämme steil aus dem Wasser. Seevögel kreischten um uns, wenn wir an den kleinen Felsennischen vorüberkamen, und ein paarmal sahen wir Robben. Unser Kapitän blickte zur Sonne und zur Küste und schätzte, daß der Sturm uns südwärts getrieben hatte, auf Gallien und die offene See zu. So wendeten wir und segelten nordwärts entlang der Küste von Kernow, obgleich es mir deuchte, daß wir in einem so kahlen Land wenig Gewinn finden würden.«
    »Und wenig Gewinn habt ihr gefunden…«, warf die Königin rauh ein. »Wie kam es zu des Morholts Ende?«
    »Zuerst sah es anders aus«, fiel Donal MacForgall in Verteidigung seines Freundes ein. Donal war klein und dunkel für einen Mann der Kriegerklasse. Jemand hatte einst zu ihm gesagt, er sehe aus wie Cuchulain, und er verbrachte die meiste Zeit mit wahnwitzigen Abenteuern, um diese Ähnlichkeit zu bekräftigen. »Die Klippenwände waren an manchen Stellen durchbrochen, und wo schmale Buchten das Meer einließen, überfielen wir die anliegenden Ortschaften und nahmen uns an Schätzen, was sie zu bieten hatten, sowie Lebensmittel und einige Sklaven. Vier solche Orte setzten wir in Brand, doch waren dies nur armselige Dörfer, und mein Herr wollte Tribut für den Hochkönig.«
    König Diarmaits Züge entspannten sich bei diesen Worten. Ich nehme an, daß jeder Herrscher mehr Gold brauchen kann, doch ich erkannte, daß er viel aus seiner eigenen Schatzkammer gegeben hätte, um dies zu verhindern. Es spielte keine Rolle, daß der Morholt selbst in sein Verderben gerannt war; Mairenn würde es dem König nicht verzeihen, daß er ihn hatte gehen lassen.
    »Deshalb segelten wir zu der Stadt Lan Wedenek, wo ihr König zu Besuch war, wie wir von unseren Gefangenen erfahren hatten. Wir kamen zur Ebbe über sie, als ihre Schiffe im Schlamm des inneren Hafens gestrandet waren. Mit Feuer und Schwert kamen wir über sie, denn wir hatten gehört, daß ihr König nur eine kleine Schar Krieger bei sich hatte, während die Gerüchte unsere Zahl hundertfach hatte anschwellen lassen. Es war ein guter Kampf…«, er grinste in Erinnerung, »…und der Morholt wütete unter ihnen wie der braune Stier von Cuailgne, während sie brüllten, der Teufel wäre unter sie gefahren. Doch war es etwas Schlimmeres – die Iren!«
    »Es war kein guter Kampf, wenn mein Bruder getötet wurde!« rief Mairenn heftig.
    »Nein – nicht in dieser Schlacht ereilte ihn sein Geschick, obgleich es mit ihr begann. Doch an diesem Tag gab es niemanden, der ihm hätte etwas anhaben können. Cuchulain selbst wäre an diesem Tag durch den Recken von Erin in Bedrängnis gekommen!«
    Stolz sprach aus ihm, und die Krieger um ihn murmelten befriedigt. Selbst in meiner Brust regte sich etwas, denn der Morholt war mein Vater gewesen, und so wenig er sich auch um mich gekümmert hatte, floß doch sein Heldenblut in meinen Adern. Da erinnerte ich mich, daß es in Kernow einen Mann gab, der letztendlich besser gewesen war als er.
    »Der König stellte sich uns mit seiner Leibgarde, und sie kämpften tapfer, doch wir gewannen die Oberhand. So waren sie zur Unterhandlung bereit, als der Morholt es vorschlug, denn ein toter König hätte keinen Tribut leisten können.«
    »Wie ist

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