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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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gedruckten Briefkopf entgegen. »Hier ist unsere Adresse mit der Registrierungsnummer unseres Wohltätigkeitsverbands, Ma’am. Wenn Sie unseren Pastor anrufen möchten, wird er Ihnen unseren Auftrag gern bestätigen.«
    Sie warf kaum einen Blick auf das Blatt Papier. »Was wollen Sie?«
    »Gott segne Sie«, sagte Mikey.
    Val sagte: »Wir hoffen, dass Sie zwölf Kätzchen für uns haben, die ein neues glückliches Zuhause suchen. Wir möchten unseren Waisen ein paar Haustiere überantworten, um die sie sich kümmern können. Natürlich unter unserer ständigen Aufsicht.«
    »Im Namen des Herrn, des Allmächtigen«, fügte Mikey hinzu, »wollen wir unseren jungen Zöglingen die Möglichkeit geben, ein vernachlässigtes Tierchen ins Herz schließen und ihm ein echtes Zuhause bieten zu dürfen.«
    »Ach«, meinte die Frau. Der kleine Papagei auf ihrer Schulter pickte an ihren Haaren, und sie schüttelte den Kopf, um ihn davon abzubringen.
    »Wir müssten Sie allerdings bitten, dass Sie die Kätzchen unserer Kirche schenken, Ma’am, denn die Statuten unserer Kirche verlangen, dass wir unsere finanziellen Mittel ganz und gar dem Waisenhaus zugutekommen lassen.«
    »Tatsächlich?«, fragte die Frau und blickte von einem zum anderen, ehe ihre Augen an Vals Gesicht hängenblieben. »Na schön. Ich habe ein paar junge Katzen, die ich Ihnen geben kann. Sie müssen mir aber versprechen, sich wirklich um sie zu kümmern.«
    »So wahr uns Gott helfe«, erwiderte Mikey.
    »Wir sind Christenmenschen, Ma’am«, meinte Val.
    Sie folgten der Frau durch das düstere Haus, das nach Katzenurin roch, bis sie zu den Käfigen im hinteren Hof gelangten. Dort gab es reihenweise traurig wirkende Hunde, Katzen, die zusammengerollt in der Sonne schliefen, sowie Kätzchen in einem Holzverschlag, der bestialisch stank.
    »Sie sind aus zwei Würfen«, sagte die Frau. »Ich musste sie mit der Hand aufziehen, weil es ihre Mütter nicht tun.« Sie starrte die Männer an. »Sie wissen, wie man junge Katzen füttert?« Die beiden schüttelten den Kopf. Sie zeigte ihnen, was sie tun mussten, und erklärte, wie viel Futter jede der Katzen brauchte.
    »Kein Problem«, meinte Val. »Die Kinder sind sicher begeistert, wenn sie das übernehmen dürfen.«
    Die Frau holte zwei Kartons und setzte jeweils die gleiche Anzahl an Kätzchen hinein.
    »Gott möge es Ihnen vergelten«, sagte Mikey und nahm eine der Schachteln entgegen.
    Die Frau warf ihm einen Blick zu, als könnte sie nicht ganz glauben, was sie gerade gehört hatte. Dann zeigte sie den beiden einen Weg, der um das Haus herumführte, um so zu ihrem Wagen zurückzukehren.
    Die Männer stellten die Kartons mit den Kätzchen in den Kofferraum, und Val fuhr an der Küstenstraße unter dem Twelve Apostles Mountain vorbei. Er schaltete das Radio ein, wo gerade irgendein R-&-B-Song gespielt wurde. Trotzdem konnte man das leise Wimmern der Kätzchen hören.
    »Ich hasse Katzen«, sagte Mikey. »Hunde auch.«
    »Und was ist mit ihrem Vogel?«, fragte Val. »Der hat ständig auf ihren Pulli geschissen. Echt – manche Leute!«
    »Total krank.« Mikeys Hand klingelte: Abdul Abdul.
    »Ich hab Sheemina auf der anderen Leitung«, sagte Abdul. »Ich will ihr eine hübsche Geschichte erzählen können.«
    »Wir fahren gerade durch Camps Bay«, erwiderte Mikey. »Lauter scharfe Babes am Strand. Mamis mit ihren Babys unter Palmen.«
    »Lass den Scheiß«, entgegnete Abdul. »Wenn du Reiseleiter werden willst, können wir das gern arrangieren. Kriegst auch spezielle Konditionen für Querschnittsgelähmte.«
    Mikey tat so, als würde er das Handy aus dem Fenster schleudern. Sagte: »Gib uns eine halbe Stunde, dann sind wir so weit. Mikeys Tapeziertrupp im Einsatz.«
    Er hörte, wie Abdul seufzte: »Du kannst mich mal. Ich ruf den Tierschutz an.«
    Mikey legte auf. »Was ist mit dem los?«
    Val zuckte mit den Achseln und stellte sich vor, wie angenehm das Leben in einer Wohnung in Clifton wäre, mit dem Blick aufs Meer und auf die Berge. Eine Wohnung, wie sie Sheemina February hatte. Mitten unter den reichen Säcken.

4
    Oumou bedachte das Haus mit einem einzigen Blick und sagte: »Nein.«
    Fuhr in Französisch fort. Was er sich dabei gedacht habe? Hatte er denn ganz und gar den Verstand verloren? Wechselte wieder ins Englische, damit Mace sie auf keinen Fall missverstand. »Das ist eine Ruine. Wir werden in keinem kaputten Haus wohnen. Wir haben eine Tochter.« Sie gestikulierte in Richtung des überwucherten Gartens.

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