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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Schlafzimmern. Ein kurzer Weg von der Veranda über die Dünen zum Strand bis ins Meer hinein – lauwarm und salzig.
    Sie verbrachten einen Monat dort, warteten, spielten Backgammon. Warteten auf den Käufer, dass er seine Ware abholte. Niemand kam, tagein, tagaus. Manchmal segelte eine Dhau am Horizont vorbei. Das Licht gleißend grell. Zum Essen nur Fisch und Kokosnuss. Im Haus Antipersonenminen, eine Auswahl an Gewehren, kanadische Sterling- MP s, weitere Maschinenpistolen von MAT und Madsen, einige chinesische Neunundsiebziger. Schwitzen in der Hitze. Genügend Waffen, um einen afrikanischen Diktator zu entthronen. Alles ordentlich in den Zimmern verstaut, wo früher einmal die Kolonialherren ausgelassen ihr weißes Unheil angerichtet hatten.
    Mace und Pylon saßen in der Klemme. Sie hatten nichts mehr flüssig, da ihr Mittelsmann bar bezahlt werden wollte. Wenn der Deal schieflief, konnten sie das Zeug auch anderswo losschlagen – mit der Zeit. Und das mit der Zeit war das Problem. Jeder Tag erhöhte das Risiko, dass irgendwelche Gangster die Ware ohne Bezahlung an sich brachten. Sie schwitzten. Nachts dann der Eiertanz. Bis der Deal über die Bühne war und sie die Bezahlung in drei Koffern davontrugen. Wer es aussitzt, der sitzt es aus. Das erste Mal, dass sie eine fette Provision kassierten.
    Freetown 1986. Auf der Start- und Landebahn wurden die Waffen von einer Hercules in drei UNO -Laster geladen, um zu einem Warlord in den Hügeln gebracht zu werden. Bis ein besseres Angebot auftauchte. Kam vielmehr mit quietschenden Reifen in Gestalt eines Landrovers aus einem Zuckerrohrfeld geschossen: drei Soldaten, einer am Steuer, zwei auf der Rückbank, bewaffnet mit brasilianischen Urus. Und ein Mann in einem Smoking auf dem Beifahrersitz. Smoking legte sein Angebot in bar – US -Dollar – auf die Kühlerhaube des Landrovers. Mace zählte nach. Meinte zu Pylon: »Überlassen wir sie ihm.« Zum Glück würden sie ja tout de suite mit der Hercules davonfliegen. Pylon war unsicher. Sie plauderten. Pylon meinte, der Warlord sei jemand, den sie schon früher beliefert hätten. Einer, der ihnen wieder Ware abnehmen würde, wenn er am Leben blieb. Mace entgegnete, dass sie mit einem Anruf bei ihrer neuen Waffenlieferantin Isabella in zwei, maximal drei Tagen alles noch mal verkaufen könnten. Beide behielten währenddessen Smoking im Auge, der abseits stand und geduldig in die Ferne starrte, während sie abwägten. Entschieden sich schließlich fürs Bare. Smoking brauste davon, die Laster folgten. Hatte kein einziges Mal während der ganzen Transaktion gelächelt.
    In der Luft gab Mace dem Warlord durch, dass die Lieferung geraubt worden sei. Würden in zwei Tagen mit neuer Ware wiederkommen. Innerhalb von zwei Tagen war der Mann tot. Mace und Pylon veranstalteten einen weiteren Eiertanz, leiteten die neue Lieferung, von Isabella auf die Beine gestellt, nach Sierra Leone. Das übliche Mace-und-Pylon-Programm. Ein üppiger Batzen landete auf dem Cayman-Konto.
    »Wisst ihr, Jungs«, hatte Isabelle gesagt, »ohne mich wärt ihr jetzt tot. Oder Schlimmeres.« Mace gab es nur ungern zu, aber das entsprach der Wahrheit – trotz geschicktem Eiertanz.
    »Immer flexibel bleiben«, sagte er jetzt zu Pylon. »Vor allem wenn es um Ducky Donald geht. Ganz cool. Denk nicht zu sehr darüber nach, was er in der Hand hat.«
    »Wir könnten das Konto woanders eröffnen.«
    »Könnten wir. Für den Moment ist es aber das Beste, nach seiner Pfeife zu tanzen.«
    Pylon stimmte zu. Wollte wissen: »Kommst du heute eigentlich noch ins Büro?«, während Mace über die Harrington Street zum Parkplatz hinüberlief. Cuito schlenderte bereits auf ihn zu, grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Muss erst Oumou abholen, damit wir uns ein Haus ansehen. Dann noch Christa von der Schule. Vielleicht am Nachmittag. Falls nicht – um Viertel nach vier im Club Catastrophe. Könnte übrigens ein passender Ort für dich sein, Treasure zum Abtanzen einzuladen.«
    »Steht sicher ganz oben auf Treasures Liste.«
    »Puppen lieben diesen Beat.«
    »Wir reden hier von einer Mama mit ihrer Tochter, im selben Alter wie die deinen.«
    »Trotzdem ’ne Puppe.«
    »Treasure war noch nie ’ne Puppe.«
    Sie legten auf. Cuito grinste Mace an, während er die Schlüssel des Alfas aus der Tasche seiner Jacke fischte.
    »Die Leute, die Sie hier besucht haben – sind das die Muslime gewesen?«, fragte er.
    Mace schob seine Sonnenbrille nach unten, um den Angolaner über

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