payback: thriller (German Edition)
Gegensprechanlage ab. Rief: »Vittoria, Vittoria!« Dachte: kein Zweifel, ein Bulle. Er kennt meinen Namen, er kennt den von Ludovico. Er ist bestimmt auf der Suche nach Vittoria.
»Was ist los?«, fragte Vittoria und setzte sich auf. »Lass mich in Ruhe, okay?«
»Bullen«, sagte Paulo, was Vittoria blitzschnell ins Innere des Hauses und in den oberen Stock rennen ließ.
Paulo drückte auf den Sprechknopf. »Kommen Sie herein, Captain.«
Er ging dem Mann auf der Zufahrt entgegen.
»Captain, ich bin Paulo Cavedagno.« Schüttelte ihm die Hand und führte ihn dann auf die Eingangstür zu. Von dort aus geleitete er ihn ins Wohnzimmer.
»Hübscher Ort zum Urlaubmachen«, meinte Gonsalves und schaute sich um.
»Bisher ist es ein wunderbarer Urlaub gewesen«, antwortete Paulo.
»Der bald zu Ende geht?«
»Ja. Nächste Woche sind wir wieder in den Staaten. Aber Sie leben in einem tollen Land, Captain. Wir werden es garantiert noch einmal besuchen.«
Der Captain holte ein Notizbuch heraus und schlug die letzte Seite auf. »Wohnt eine gewisse Vittoria Corombona bei Ihnen und Mr. Ludovico?«
Paulo schüttelte den Kopf. »Hat sie mal. Sie kam über Weihnachten. Und flog vor einer Woche wieder nach Hause zurück.«
»Ist sie eine Freundin von Ihnen?«
»Eine Verwandte. Warum? Suchen Sie sie?«
»Ich glaube, sie könnte uns weiterhelfen«, erklärte Gonsalves. »Bei einer Ermittlung.«
23
Als Mace am Dienstagnachmittag, den 14. Januar, den Anruf von Isabella entgegennahm, wusste er nicht, ob er sich freuen sollte oder nicht. Die Aufregung und die Angst, die er in New York erlebt hatte … Jetzt hatte das Ganze einen anderen Beigeschmack: Isabella in derselben Stadt wie Oumou zu wissen, konnte er schwer ertragen. Die Frau war ein wandelndes Pulverfass. Trotzdem hatte er sich mit ihr zum Abendessen verabredet. Besser sie bei Laune halten, als ihr das Gefühl zu geben, verschmäht zu werden. Etwa eine Stunde später hatte Paulo die Details der Geldübergabe bestätigt. Seine Stimme klang weinerlich. Sein Versuch, sich besonders taff zu geben, amüsierte Mace.
Nachdem er aufgelegt hatte, stand Pylon unter der Tür zu seinem Büro und grinste darüber, wie die Unterhaltung beendet worden war.
»So ein Arschloch«, sagte Mace.
»Soll’s geben.« Pylon hörte nicht auf zu grinsen. »Hat dich ziemlich auf die Palme gebracht, was?«
»Vielleicht solltest du Mo anrufen, um ihm mitzuteilen, dass alles nach Plan läuft.«
»Vielleicht solltest du das tun.«
»Sei netter zu mir, okay?«
Pylon seufzte. »Manchmal muss man sich seinen Dämonen stellen.« Gleichzeitig klappte er sein Handy auf.
Mo Siq antwortete nach dem ersten Klingeln. »Ja oder Nein?«
»Ja«, sagte Pylon.
»Meine LKW s fahren um Mitternacht ab. Was ist mit dem Geld?«
»Sag ihm, Samstagvormittag um halb zwölf«, warf Mace ein. »Bei ihm.«
Pylon gab die Nachricht weiter.
»Und der Rest?«
»Am Montag.«
Mo stimmte knurrend zu und legte auf.
Pylon starrte auf sein Handy, sagte: »Auch Ihnen noch einen schönen Tag, Mr. Siq.« Klappte das Telefon zu. »Es ist wirklich eine Freude, mit diesem Mann ins Geschäft zu kommen.«
Mace lachte und schlug vor, eine Pause zu machen. Sie konnten doch eine Coke Float in dem Café in den Company Gardens trinken. Wäre das nicht eine gute Idee, um an einem langen und heißen Tag wie diesem ein wenig zu feiern? Vor allem da sie Samstag an einen Ort fliegen würden, wo es ein Monatsgehalt in harter US -Währung kosten würde, eine Coke Float zu bestellen. Wahrscheinlich würden sie auch gar keine bekommen.
Pylon sagte: »Erinnere mich bloß nicht daran.«
»Entspann dich«, meinte Mace. »Es ist nur ein kurzer Flug.«
»Ich fliege grundsätzlich nicht, wie du weißt.« Pylon steckte das Handy in die Hosentasche. »So lautete immer unsere Abmachung: Du fliegst, und ich bleibe unten auf dem Boden.«
»Diesmal ist es eben etwas anderes.«
»Ach, ehrlich?«
Sie schlossen das Büro ab und schlenderten die Barnet hoch, die Dunkley hinunter, überquerten die Hatfield und bogen schließlich in die Avenue hinter Commercial Gardens High ein. Die Schule war wegen Ferien geschlossen. Rechts gingen sie in die Paddock unter den Eichen. Hier gab es zwar etwas Schatten, was aber keine große Erleichterung bedeutete. Beide Männer begannen unter den Achseln zu schwitzen. Am Fischteich traten sie wieder aus dem Schatten in das grelle Sonnenlicht, dessen Strahlen sie trotz ihrer Sonnenbrillen blendeten. Das Laubdach der
Weitere Kostenlose Bücher