payback: thriller (German Edition)
Kopf.
»Dann einen Smoothie?«
Sie nickte. Mace bemerkte, dass sich ihre Stimmung verändert hatte. »Stimmt etwas nicht?« Wieder schüttelte sie den Kopf, doch ganz offensichtlich stand sie kurz vorm Weinen. Also ließen sie den Smoothie sein und gingen stattdessen sofort zum Wagen.
Keiner der beiden bemerkte, dass Cupcake nicht mehr auf dem Armaturenbrett war, wo sie ihn zurückgelassen hatten, bis sie fast zu Hause angelangt waren.
»Wo ist Cupcake, Papa?« Christa zeigte auf das Armaturenbrett. »Jemand hat ihn mitgenommen.« Diesmal liefen die Tränen ungehindert.
Mace streckte die Hand aus, um Christa zu trösten. Dachte: Habe ich den Wagen abgesperrt oder nicht? Doch, das hatte er getan. Aber der Teddybär war verschwunden.
»Cupcake ist weg. Jemand hat ihn aus dem Auto gestohlen«, erzählte Christa weinend, als Mace sie in die Küche trug und vorsichtig auf einen Hocker neben die Kochinsel in der Mitte setzte, wo Oumou gerade, mit einem Glas Chardonnay in der Hand, einen Salat zubereitete.
» Ma puce «, sagte sie und nahm ihre Tochter in die Arme, während sie Mace ansah. »Das ist ja schrecklich. Vielleicht ist er rausgefallen.«
»Nein«, erwiderte Mace. »Ich muss das Auto offen gelassen haben.«
»Gab es denn keine Parkplatzwächter, die aufgepasst hätten?«
»Die waren schon alle nach Hause gegangen.«
»Oh, ma puce «, sagte Oumou und wischte die Tränen ihrer Tochter fort. »Das ist so traurig – noch dazu an einem Tag, an dem Maman etwas zu feiern hat.«
»Was denn?«, wollte Christa wissen.
»Was gibt es zu feiern?«, fragte auch Mace und nahm sich etwas von den Tintenfischstreifen und schwarzen Muscheln, die auf dem Gasherd vor sich hin köchelten. Er scheuchte Cat2 fort, die mit der Tatze nach seinem Bein schlug.
»Ihr könnt mir gratulieren.«
»Gratulieren, Maman ?« Cupcakes Verlust war für den Moment vergessen.
»Weil jemand meine ganze Ausstellung aufgekauft hat.«
»Wow!«, sagte Christa.
»He!«, meinte Mace. »Das ist ja fantastisch.«
»Und zwar heute«, erzählte Oumou. »Heute Nachmittag hat eine Touristin offenbar noch ziemlich spät alles gekauft, was bis dahin nicht weg war. Die Galerie hat mich angerufen, um mir mitzuteilen, dass sogar in bar bezahlt wurde.«
»Ein Totalausverkauf!«
»Das Tollste daran ist, dass die Ausstellung erst seit einer Woche läuft.« Sie fasste nach den Händen der beiden. »Es ist wunderbar! Das wird reichen, damit uns die Frau von der Bank eine Zeitlang in Ruhe lässt.«
Mace umarmte sie. Sagte: »Wir sollten das unbedingt feiern, aber leider kann ich heute nicht. So etwas Dummes.«
»Gehst du noch einmal aus?«
»Ach, Papa!«
»Ein Abendessen mit Kunden«, sagte er. »Ich muss mich um sie kümmern.« Er sah, dass das Lächeln aus Oumous Gesicht verschwand. Doch sie sagte nichts.
Mace und Isabella aßen im Hotel zu Abend.
»Ich bin müde«, hatte sie erklärt. »Ich will nicht die ganze Nacht ausgehen. Wir können doch ein anderes Mal in die Stadt, oder?«
»Klar, im Hotel ist es auch gut«, meinte Mace, wobei er sich fragte, ob es überhaupt ein anderes Mal geben würde. Es war sicher keine gute Idee, zwei Abende mit Isabella zu verbringen.
Zuerst tranken sie etwas an der Bar mit einem Kerl namens Ludovico, der Mace nicht im Gedächtnis geblieben war, als er dem Deal in New York zugestimmt hatte. Ludovico war wortkarg und wirkte abgelenkt, wie Mace fand, und in seinem bunten Hemd und der weißen Hose irgendwie auch ein wenig verklemmt.
»Der Aufpasser meines Bruders«, erinnerte ihn Isabella während des Abendessens. »Er soll alles Geschäftliche im Auge behalten.«
»Wie das Geld?«
»Das mit dem Geld wird kein Problem sein.«
Mace schob eine Gabel gegrillten Fisch in den Mund. Ehe er schluckte, sagte er: »Wann erfahre ich die Details? An wen wir zum Beispiel verkaufen.«
Isabella legte Gabel und Messer ordentlich nebeneinander auf den Teller. Eine graue Fischhaut war das Einzige, was von ihrem Essen übrig geblieben war.
»Kein schlechter Fisch«, sagte sie. »Brauchte aber die Sauce.« Sie nippte an ihrem Wein und tupfte sich dann die Lippen ab. »Wie nennt man den? Ist das eine Dorschart?«
»Kabeljau«, erwiderte Mace.
»Ohne Sauce wäre er etwas langweilig gewesen.« Sie lehnte sich zurück, damit der Kellner den Teller abräumen konnte. Als der Mann wieder fort war, meinte sie: »Es läuft folgendermaßen, Mace: Ein Mann namens John Webster wird dich kontaktieren. Wahrscheinlich in eurem Hotel. Ein
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