Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
würden ihre Kugeln wohl kaum eine größere Wirkung als ein Bienenstich bei einem Nashorn auslösen. Er nahm das Magazin heraus, das mit allen sechs Patronen geladen war. Mit Hohlspitzgeschossen. Zumindest würden diese Mikey Rheeder dazu bringen, ihm zuzuhören. Er setzte sich wieder, um zu überlegen. Was beabsichtigte Sheemina February?
    Sie musste es gewesen sein, die diese Waffe dort versteckt hatte. Kein Zweifel. Die einzig offensichtliche Erklärung: Sie wollte, dass er Mikey Rheeder erschoss. Und danach verhungerte und verdurstete. Falls es Mikey Rheeder nicht auch gelang, einen Schuss abzufeuern. Oder die beiden töteten sich bei einem Schusswechsel gegenseitig. So in etwa musste Sheemina Februarys Überlegung aussehen. Sie hatte vor, sie beide auf einmal aus dem Weg zu räumen. Merkwürdig. Mace hatte allerdings nichts dagegen, etwas Überzeugendes in der Hand zu haben, wenn er mit Mikey Rheeder verhandelte.
    Während er also dasaß und auf ihn wartete, fragte er sich, warum Mikey Rheeder eigentlich Sheemina February zu Fall bringen wollte. Sie war sein Boss – weshalb wollte er ihr etwas antun? Vielleicht ging es ihm ausschließlich um das Geld beziehungsweise die Diamanten. Eine Möglichkeit, die Maces Kopfschmerzen nicht gerade kleiner machten.
    Er legte sich mit der Waffe in der Hand aufs Bett und wartete auf Mikeys Rückkehr. Schloss die Augen, um nicht mehr vom Neonlicht geblendet zu werden. Zwischendurch döste er immer wieder kurz ein.
    Die Schritte von Turnschuhen auf der Treppe und das Kratzen des Schlüssels im Schloss ließen ihn augenblicklich hellwach werden. Die Tür wurde aufgestoßen. Mikey Rheeder stand auf der Schwelle – mit einem Küchenbrett und einem Holzhammer in der einen Hand und einem kleinen Revolver, einem Smith & Wesson L-Frame, in der anderen.
    »Zeit zum Weichklopfen«, sagte er.
    Mace erwiderte »Glaube ich weniger« und zog seine Guardian. »Jetzt hör mal zu.«
    Mikey rief: »He, was soll das?« Er wich zurück.
    Mace warnte: »Bleib stehen.« Er schoss ihm in den Oberkörper.
    Mikey taumelte, ließ Küchenbrett und Holzhammer fallen, hielt sich den Bauch und hob die Smith & Wesson.
    Offensichtlich war er fest entschlossen, sie auch zu benutzen – Hohlspitzgeschoss hin oder her.

16
    Pylon parkte hinter dem mobilen Scanner, kontrollierte seine Pistole und lud durch, ehe er zu den Technikern in den Transporter kletterte. Die zwei Männer im Inneren des Wagens verschwanden beinahe hinter einer Wand aus Zigarettenrauch. Der Qualm brachte Pylon derart heftig zum Husten, dass er noch einmal aussteigen musste, bis sich seine Lungen beruhigt hatten.
    »Das wird euch garantiert umbringen«, erklärte er den beiden.
    »Das oder was anderes«, erwiderte der eine und zündete sich an einer Kippe eine neue Marlboro an. »Kommen Sie doch aus dem Regen. Hier ist es schön trocken.«
    »Nein«, meinte Pylon. »Ich persönlich will lieber nicht so sterben.«
    »Wie Sie meinen«, sagte der Techniker und betätigte einen Schalter an dem Instrument vor ihm, woraufhin ein kreischender Ton zu hören war.
    »Wir haben einen Blick über die Mauer geworfen«, meinte der zweite Mann. »Auf der anderen Seite befindet sich eine Garage, wo der Wagen sein könnte. Bei einem so lauten Signal ist es sogar ziemlich wahrscheinlich.«
    »Niemand zu sehen?«
    »Wir haben jedenfalls niemanden bemerkt. Ein Pickup-Truck steht in der Einfahrt.«
    »Jetzt sind Sie dran«, sagte der erste Techniker. »Sollte Spaß machen.«
    Pylon wartete, bis die beiden weggefahren waren, ehe er klingelte. Er fragte sich, was er sagen würde, falls tatsächlich jemand öffnete. Aber niemand meldete sich. Er klingelte dreimal und schwang sich dann über das Tor. Landete auf der anderen Seite und ging in die Hocke. Keine Bewegung an den Fenstern. Keine Rufe, dass man ihn von der Straße aus gesehen hatte. Bei diesem Nieselregen befand sich kein Mensch draußen.
    Er spähte durch die Fenster des Isuzu. Vorne in der Fahrerkabine herrschte ein Chaos aus Süßigkeitenpapieren, KFC -Tüten und Styroporbechern. Hinten lagen ein Surfbrett und ein Neoprenanzug in einem Plastikeimer. Die Klappe der Ladefläche war heruntergelassen, doch die beiden Türen der Fahrerkabine hatte man gesichert. Am Armaturenbrett blinkte ein Alarmlicht.
    Pylon kontrollierte, ob die Haustür offen war. Sie war wie erwartet verriegelt, aber man musste schließlich auch das Offensichtliche probieren. Mit der Hand formte Pylon einen Trichter, um an einer der

Weitere Kostenlose Bücher