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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Daliegen und sterben, weil Mikey mich so, wie das Sheemina February wollte, niederschießt. Sie wollte, dass wir beide gleichzeitig das Zeitliche segnen. Was zum Teufel reitet die Frau? Was will sie?«
    Pylon zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Wir könnten sie fragen. Nachdem du deinen ET-Anruf zu Hause gemacht hast.« Er ging die ersten Stufen nach oben, hielt dann aber inne. »Ach, noch was. Unser Gonz hat angerufen.«
    »Und was wollte er?«
    »Der Fall wurde erst mal auf Eis gelegt.«
    »Für wie lange?«
    »Keine Ahnung. Warum ist die Banane krumm?«
    »Ein guter Mann – Gonz.«
    Pylon kam wieder eine Stufe in den Keller hinunter. »Nur auf Eis gelegt, Mace. Verschoben. Solche Sachen kommen wieder.«
    Sheemina February willigte ein, sie in dem Café in den Gardens zu treffen. Sie fragte nicht nach Mikey Rheeder und klang auch nicht andeutungsweise überrascht, als sie Mace hörte.
    »Eiskalt, die Frau«, sagte Mace zu Pylon. »Kein Wunder, dass Mikey Rheeder vorhatte, sie dranzukriegen. Natürlich um einen Preis. Vermutlich hat er sich bereits im Besitz der Diamanten gesehen und gehofft, zusätzlich noch was von ihr zu bekommen. Idiot. Wahrscheinlich wusste sie von seinem Plan. Ihr war klar, was Mikey vorhatte, und sie dachte sich, das ist die Lösung.«
    Sheemina February wartete bereits, als sie hereinkamen. Vor ihr stand eine unberührte Tasse Filterkaffee.
    Mace und Pylon setzten sich und bestellten das Gleiche. Mace legte die kleine Pistole auf den Tisch. »Ist nicht so gelaufen, wie Sie das planten.«
    Sie zuckte mit den Achseln, wobei sie kaum die Schultern bewegte. »Sie haben trotzdem meine Erwartungen erfüllt: der Mann, der als Erster schießt. Wen ich überschätzt habe, war Mikey.«
    Pylon legte eine Serviette auf die Pistole und schob sie ihr zu.
    »Die können sie behalten«, erklärte sie. »Ein Andenken.«
    »Welches verdammte Spiel treiben Sie hier eigentlich?«
    Sheemina February trank einen Schluck Kaffee. Der Abdruck ihres Lippenstifts blieb am Rand der Tasse zurück. »Ich werde es Ihnen sagen, Mr. Bishop, auch wenn ich enttäuscht bin, dass Sie und Mr. Buso nicht selbst darauf gekommen sind. Aber vielleicht war das für Leute wie Sie ja alles nur Routine. Vielleicht haben Sie sich einfach nicht die Mühe gemacht. Vor allem Sie, Mr. Bishop. Sie haben mich gar nicht erkannt. So wenig hat Ihnen das bedeutet. Unwichtig. Nicht der Mühe wert, noch einmal hinzuschauen.« Sie lächelte sie an. Mace sah kein Amüsement in ihren hellen Augen.
    »Ihr Handlanger Mikey hat Mo umgebracht, nicht wahr? Sie haben ihn dazu veranlasst. Und dann wollten Sie, dass wir uns gegenseitig im Keller erschießen.«
    »Mr. Bishop, Sie haben mir eine Frage gestellt, die ich gerade zu beantworten versuche.«
    »Mein Gott«, sagte Pylon. »Was ist nur los mit Ihnen?«
    Sheemina February schob die Tasse Kaffee von sich. »Kann ich jetzt reden?«
    »Ja«, erwiderte Mace. »Reden Sie. Machen Sie uns das Vergnügen.«
    »Oh, es wird Ihnen bestimmt Vergnügen machen«, entgegnete Sheemina February. »Jedenfalls wenn Sie genug Fantasie haben.«
    Mace wollte erneut etwas erwidern, doch Pylon legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Danke, Mr. Buso«, sagte sie. Einen Moment lang hielt sie inne und blickte von einem zum anderen. »Es ist die Geschichte eines jungen Mädchens. Achtzehn Jahre alt, gerade frisch an der Uni eingeschrieben. Idealistisch. Eine Aktivistin. Zum ersten Mal hat sie ein Gefängnis von innen gesehen, als sie sechzehn war. An Tränengas gewöhnt. An das Werfen von Steinen. Sogar an das Geräusch von Geschützfeuer. Und an den Tod. Sie ist zu den Beerdigungen ihrer Freunde gegangen – Menschen genauso jung wie sie. Nun stellen Sie sich dieses junge Mädchen vor, wie es nach Norden fährt. Wie es von LKW -Fahrern mitgenommen wird und durch den Busch läuft, bis es endlich zu einem Lager kommt. Nach Membesh, in jenes Trainingslager, wo die Freiheitskämpfer ausgebildet werden. Sie will das Schießen lernen und dann zurück in den Krieg ziehen. Doch niemand glaubt ihr. Keiner glaubt, dass sie einen Monat lang unterwegs war. Mutterseelenallein. Dass sie in manchen Nächten in Straßengräben geschlafen hat und in anderen zu viel Angst hatte, um überhaupt zu schlafen. Ein junges Mädchen allein? Unmöglich. Der ganze Weg von Kapstadt nach Lusaka? Vergiss es. Man beschimpft sie als Spionin. Sie wird in einen Raum gesteckt, an einen Stuhl gebunden, die Hände flach auf den Tisch. Zwei junge Männer kommen herein.

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