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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Oder was meinst du?«
    Pylon antwortete nicht.
    »Was ich in dem Artikel einen Beitrag zum urbanen Flair der Stadt nenne, könnte unter diesen Umständen eine zweite Bedeutung gewinnen.« Er drehte sich zu Pylon. »Wir reden hier in Wahrheit nicht über Knochen oder Asche, es geht vielmehr um Würde. Um Beachtung. Um Anerkennung.«
    »Wenn du fertig gebaut hast, könntest du in die PR-Branche wechseln«, sagte Pylon.
    Ducky strahlte. »Wär eine Möglichkeit.«
    Die Pressekonferenz war gut besucht. Ein Dutzend Journalisten von Zeitungen, Radiostationen, sogar vom Fernsehen. Pylon blieb am Eingang des Foyers stehen, denn hier hatte Ducky Donalds Sicherheit nicht die höchste Priorität. Vorne saßen Sheemina February, der Reverend, der Imam und einige PR-Typen an einem langen Tisch. Duckys Anwälte umringten ihren Mandanten und versuchten, dessen Kampfeslust zu zügeln.
    Pylon stand da und gab sich keine sonderliche Mühe, viel mitzubekommen. Trotzdem hörte er, wie sich Ducky verteidigte, während ihn der Imam und der Priester des Feuers wegen beschuldigten. Sheemina February blieb die ganze Zeit über wachsam und hart. Sie sprach davon, dass unter den Toten auch die Überreste ihrer Vorfahren sein könnten. Ihrer Sklavenvorfahren, die diese Stadt erbaut hatten. Pylons Handy klingelte: Oumou. Er ging hinaus, um den Anruf entgegenzunehmen.
    Draußen erklärte er Oumou, dass die Lokalisierungsfirma bereits vor einer Stunde mit der Suche begonnen hatte und dass er jeden Moment einen Rückruf erwarte.
    »Ich weiß«, sagte sie. »Ich habe dort angerufen. Vielleicht solltest du dabei sein.«
    »Ich kann nicht«, erwiderte Pylon. »Und das wird sie auch nicht schneller machen. Eines ist jedenfalls klar: Der Wagen wurde in keinem Parkhaus abgestellt. Er muss sich auf irgendeinem Privatgelände befinden.«
    »Das ist auch nicht besser«, meinte Oumou. »Dann hält ihn jemand gefangen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Pylon. »Ich weiß nicht, was los ist.« Er hörte, wie sie tief Luft holte und dann auflegte. Er rief Treasure an.
    »Sie ist in Ordnung«, erklärte ihm Treasure. »Wo bist du?«
    Er sagte, dass er vor der Sklavenhütte stehe, und sie erwiderte: »Dieses Warten, dieses Nichtwissen – kannst du gar nichts tun?«
    »Da versucht jemand durchzukommen«, erklärte er. »Ich muss auflegen.«
    Der Anruf kam von der Lokalisierungsfirma. Sie hatten das Haus gefunden. Ein Isuzu mit langem Radstand war in der Einfahrt geparkt, aber nirgendwo gab es einen Hinweis auf den Spider. Muss in der Garage sein, meinte der Techniker. Pylon notierte sich die Adresse. Dachte: Kommt mir irgendwie bekannt vor. Dachte: Mein Gott, das ist Maces alte Adresse. Das viktorianische Haus. Das Haus, das Sheemina February gekauft hatte. Er beobachtete einen Moment lang die Anwältin, wie sie vor den Journalisten ihre Rede schwang, und verließ dann die Sklavenhütte. Offenbar hatte niemand vor, Ducky der Brandstiftung zu bezichtigen. Der Kerl hatte mehr Glück, als gut für ihn war. Oder für die anderen. Pylon schickte ihm eine SMS und schlug vor, er solle sich von seinen Anwälten nach Hause fahren lassen.

15
    Mace fror. Er fühlte sich ausgetrocknet und musste dringend pinkeln. Was er auch in einer Ecke neben dem Fuß des Bettes tat. Es bildete sich eine Pfütze, die auf seine Füße zurann, woraufhin er zur Seite sprang. Scheiße, dachte er, das hier ist echte Scheiße. Die Chancen standen wirklich mies.
    Mikey Rheeder konnte nicht so dumm gewesen sein und den Spider nicht entsorgt haben. Wenn er es tatsächlich getan hatte, welche Hoffnung gab es dann noch?
    Um zu begreifen, dass Sheemina February ihren Handlanger auf diese Idee gebracht hatte, brauchte man kein Abitur. Die Zukunft bestand in Maces Augen nur noch aus Angst, Qualen und Tod. Wunderbar.
    Er zog den Reißverschluss seiner Hose zu und setzte sich ans Kopfende des Bettes, wo er sich die Arme rieb, um warm zu werden. Plötzlich spürte er etwas unter seinem Hintern. Etwas drückte gegen seine linke Pobacke. Er stand auf und hob die Schaumstoffmatratze an. Darunter befand sich eine winzige Double-Action Guardian von North American Arms. Eine Handtaschen-Automatik Kaliber 32 aus rostfreiem Stahl. Jemand hatte sie unter den Lattenrost geklebt. Er entfernte das Klebeband und nahm die Pistole in die Hand, in der sie fast verschwand. Ihr Lauf war nur so lang wie sein Zeigefinger.
    »Mann«, sagte er laut. »Was zum Teufel soll ich damit?« Wenn man das Federgewicht der Waffe bedachte,

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