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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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der Stadt, von einem Ende der Halbinsel zum anderen. Zweimal meldete er sich bei der Fahrzeuglokalisierungsfirma. »Wenn er sich bewegt, lassen wir es Sie wissen«, erklärte der Mann am anderen Ende der Leitung.
    Im grauen Licht des Morgens sagte Pylon zu Oumou: »Wenn er sich bis acht oder halb neun nicht von der Stelle bewegt hat, dann setzt die Lokalisierungsfirma ihren mobilen Scanner ein, um das Auto zu finden. Das Ganze wird nur ein paar Stunden dauern.«
    » Oui «, erwiderte sie. »Aber warum müssen wir warten? Das hätten sie schon früher machen können.«
    »Nein, hätten sie nicht«, widersprach Pylon. »Sie haben nur einen solchen Apparat. Der war während dieser Nacht woanders unterwegs. Sie haben mir versprochen, dass er bis halb neun wieder in der Firma sein wird. Wenn Mace bis dahin noch nicht aufgetaucht ist.«
    Oumou warf einen Blick auf die Küchenuhr: halb acht. »Wir verschwenden Zeit«, sagte sie. »Mace steckt in Schwierigkeiten.«
    Pylon wandte sich von ihr ab und dann wieder zu. »Was kann ich machen, Oumou? Ich weiß nicht, was ich noch machen kann, bevor sie mit dem Scanner kommen.«
    »Um halb neun ist es zu spät«, erwiderte sie.
    »Dann ruf du sie an, und sag ihnen das.«
    Das tat sie. Sie erklärten ihr, dass der andere Auftrag länger als gedacht gedauert hätte und dass sie den Scanner erst gegen zehn Uhr zurückerwarten würden.
    »Zu spät«, erklärte sie. »Sie müssen früher kommen.«
    »Lady«, sagte der Mann. »So lange dauert es, bis er hier bei uns ist. Der Fahrer ist bereits unterwegs. Schneller geht es nicht.«
    Oumou sah Pylon an. In ihren Augen standen keine Tränen, aber die Angst in ihnen tat ihm weh. »Bitte«, sagte sie. »Du musst ihn finden.«
    Als Pylon ins Büro kam, entdeckte er im Briefkasten eine CD . Ohne Umschlag, ohne Adresse, ohne Anweisungen. Auf dem Bildschirm seines Laptops öffnete sich ein kurzer Videofilm, auf dem man Mace vor einem weißen Hintergrund sah. Die Kamera war zu nahe auf Maces Gesicht gerichtet, als dass man irgendetwas anderes hätte erkennen können. Mace sagte etwas, doch es war kein Ton zu hören. Am Ende der Aufnahme sagte eine Stimme: »Wenn ihr ihn zurückwollt, können wir tauschen: Ich krieg die Diamanten, und ihr könnt ihn wiederhaben.«
    Es war keine lange Aufnahme, gerade lang genug, um Maces Lippenbewegungen zu sehen, aber nicht, um erkennen zu können, was er sagte. Die Stimme des Mannes war Pylon unbekannt. Kapstädter weißer Akzent, obwohl man auch Schwarze hörte, die einen solchen Akzent hatten – je nachdem, wo sie zur Schule gegangen waren. Was das Ganze auf ein paar hunderttausend Männer eingrenzte.
    Pylon hielt es für keine gute Idee, das Video Oumou zu zeigen. Zumindest nicht gleich. Wahrscheinlich war es das Beste, ihr nicht einmal davon zu erzählen. Vielleicht befanden sich Mace und sein Auto nicht am selben Ort. Das Auto konnte in irgendeiner Garage stehen. In dem Rasterblock, den die Lokalisierungsfirma genannt hatte, gab es allein vier Parkhäuser. Pylon rief die Firma an und schlug vor, dass sie mit den Parkhäusern beginnen sollten.
    »Sobald der Scanner hier eintrifft«, sagte der Mann am anderen Ende.
    Pylon erwiderte: »Ich will Sie wirklich nicht nerven. Ich kenne Ihr Problem, es ist nur ein Vorschlag.«
    Er legte auf und sah sich noch einmal die CD auf seinem Laptop an. »Wenn ihr ihn zurückwollt, können wir tauschen: Ich krieg die Diamanten, und ihr könnt ihn wiederhaben.« Pylon spielte diesen Satz immer und immer wieder ab.
    Das Interessante waren die Diamanten. Nur wenige wussten von der Geschichte. Er schrieb die Namen auf einen Notizblock: Mo Siq, Stones Mkize, Maces Finanzberater. So wie Finanzberater nun mal waren, konnte der natürlich etwas darüber verlauten lassen. Stones würde das nicht tun. Mo war tot. Pylon umkreiste Mos Namen, während er sich fragte, ob es eine Verbindung zwischen seiner Ermordung und Maces Verschwinden gab. Dann fiel ihm ein, dass noch jemand von dem Deal wusste: Sheemina February. Er erinnerte sich an den Anruf, den Mace erhalten hatte, ehe sie nach Angola abgeflogen waren. Während sie in der Abflughalle gewartet hatten. Ihm wurde sehr mulmig zumute. Er hatte die Art von Ahnung, die ihn dazu veranlasste, auf den verregneten Dunkley Square und die Ansammlung von leeren Autos hinauszuschauen, um sicherzustellen, dass ihn niemand heimlich beobachtete. Er überlegte, ob er jemanden holen sollte, der das Büro nach Wanzen durchsuchte. Ein Gedanke, den er

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