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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Messerblock das Knochenmesser zog, damit unter das Panzerband fuhr und es aufschnitt. Mikey rang keuchend um Atem. Schluchzte vor Schmerzen. Aber er schaffte es, die Adresse zu nennen.
    »Älter und weiser geworden«, meinte Pylon und legte den Fleischklopfer beiseite.
    »Mikey ist unser Held, unser Mann«, sagte Mace. »Gut gemacht, Mikey.« Dann ließen sie ihn die Adresse noch einmal wiederholen, wobei sie sich zu seinem Mund herunterbeugten, um die kaum gehauchten Worte auch tatsächlich zu verstehen. Mace richtete sich auf. »Da sieht man mal, wie man sich irren kann. Ich hatte vermutet, es wäre irgendwo in einem der nördlichen Vororte. Das Paardeneiland-Fabrikgelände wäre mir nicht eingefallen.«

25
    »Tolle Wahl«, meinte Pylon, während der Regen gegen die Scheibe spritzte und der Wind sogar den großen Mercedes zum Schwanken brachte. In Section Street, einer einsam daliegenden Straße, kam das Auto nur noch kriechend voran. In den meisten Fabriken und Lagerhäusern war es dunkel. Nur einige Showroom-Auslagen waren hell erleuchtet.
    »Fahr weiter«, meinte Mace. Auf seinen Knien lag ein ausgebreiteter Stadtplan. An der Calcutta zeigte er nach rechts. Die Gebäude wurden spärlicher, es gab immer mehr leere Grundstücke. In der Bermuda bat er Pylon, allmählich langsamer zu werden.
    Nach rechts führte eine Einbahnstraße, die am Salt River Canal endete. Dort stand ein einstöckiges Gebäude, das zu beiden Seiten von leeren Grundstücken eingegrenzt war. Dahinter der Kanal. Es musste endlich die Adresse sein, die sie suchten.
    Bevor sie einbogen, fuhr Pylon seitlich heran und schaltete die Lichter aus.
    »Wie ist unser Plan?«
    »Keine Ahnung. Wir brechen die Tür auf und holen uns Christa.«
    Pylon machte die Scheibenwischer aus, und die Straße verschwamm vor ihren Augen. »Es wird einen Wachmann geben.«
    »Sicher.«
    Der Regen trommelte aufs Auto, während sie darauf warteten, dass der Wind etwas abflaute. Pylon wies mit dem Kopf nach hinten. »Und er?«
    Sie hatten Mikey zusammengeschnürt und geknebelt in den Kofferraum gehievt.
    Mace holte seine Ruger heraus, prüfte das Magazin und schob noch ein paar Patronen nach. »Könnte Komplikationen geben. Am besten geht er von hier aus zu Fuß. Je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Pylon sagte: »Okay.«
    Mace holte aus dem Handschuhfach zwei weitere volle Magazine. Steckte eines ein und gab Pylon das andere.
    »Gewehre wären besser gewesen«, meinte Pylon. »Zum Beispiel ein abgesägtes Kaliber zwölf.«
    Die Tür zu dem Gebäude war aus Holz, geschützt durch ein Scherengitter, das in den Beton eingelassen war.
    »Und so was nennt sich sicher«, murmelte Pylon.
    Er drückte das Gitter mit einem Montiereisen auf. Wendete dieselbe Methode mehr oder weniger auch für die Holztür an, nur dass es dadurch lauter wurde. Hinter der Tür befand sich ein kleines Büro, auf dessen gegenüberliegender Seite eine weitere Tür zu sehen war.
    Sie hielten inne, lauschten. Nichts außer dem Regen, der auf das Wellblechdach prasselte.
    Mace öffnete die Tür. Vor ihnen lag ein Raum, der früher einmal eine Werkstatt gewesen sein musste. Ein gespenstisches Licht fiel durch die Fenster zur Straße. Es reichte aus, um die Werkzeugregale an der Wand über einer Werkbank zu sehen, die Umrisse von Schraubenschlüsseln, Schraubenziehern, Bohrern. Vor einer Rolltür war ein kleiner Lieferwagen geparkt, an dessen Seite ›International Flowers‹ stand. Auf dem Boden Flecken von Motorenöl. Vor Mace war eine Metalltreppe, die nach oben führte.
    Wieder hielten sie inne. Das Prasseln des Regens. Das Rauschen des Windes auf dem Dach. Mace bedeutete Pylon, dass er nach oben gehen würde. Verschwand dann im Dunkel der Werkstatt.
    Auf jeder Stufe blieb er stehen. Das Metall knirschte unter seinem Gewicht. Oben am Ende der Treppe eine Tür. Er öffnete sie. Licht ging an.
    Abdul Abdul saß auf einem Stuhl und hielt Christa eng an seine Brust gedrückt. Der Revolver steckte in ihrem Mund. Christa zuckte heftig zusammen, als sie ihren Vater sah. Abdul hielt sie noch fester und schob den Lauf der Waffe tiefer in ihren Schlund.
    »Langsam, mein Freund«, sagte er. »Ganz langsam und vorsichtig.«
    Mace richtete die Pistole auf ihn. »Lass sie los.«
    Die Luft roch nach Zimt und etwas Süßerem: Haschisch. Der Rest eines Joints lag ausgedrückt auf einer Untertasse.
    »Nimm die Waffe aus ihrem Mund. Am besten richtest du sie auf mich.«
    »Am besten hältst du die Klappe«,

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