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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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war alles.«
    Gonsalves sagte: »Sie war Abduls Anwältin.«
    »Dann hat sie jetzt einen Klienten weniger.«
    Der Captain schloss die Tür seines alten Toyota Cressida auf. »Ich erwarte ihren Anruf. Wenn sie davon erfährt, wird sie sich sicher auf uns stürzen.« Er spuckte den Tabak in seine offene Hand und schnipste ihn unter die Büsche, die den Parkplatz umrahmten. Der Motor des Cressida stotterte einige Male, ehe er ansprang.
    Während Mace dem Auto des Polizisten hinterhersah, dachte er: Tepicha. Er hatte in die Gesichter der Männer geblickt und dort Angst und Hoffnung zugleich gesehen. War dann schnell von einem zum anderen gegangen. Verdammt, wieso musste er jetzt daran denken?
    Er kehrte ins Krankenhaus zurück und stieg die Treppe zur Intensivstation hinauf. Oben im ersten Stock klingelte sein Handy: Sheemina February.
    »Bin gerade gelandet«, sagte sie. »Wie ich gehört habe, wurde Ihre Tochter schwer verletzt.«
    Mace trat in eine Ecke, weg von einer Gruppe von Leuten, die mit leerem Blick in Schockstarre auf Stühlen hockten. Er sprach leise und beherrscht: »Dann wissen Sie sicher auch, dass Ihr Freund Abdul Abdul tot ist.«
    »Mein Klient, Mr. Bishop. Ich vertrete … habe ihn vertreten.«
    Mace schnaubte verächtlich. »Natürlich. Ganz die neutrale Anwältin. Nun, ich sehe das anders.«
    »Und wie sehen Sie es?«
    »Ich sehe es so, dass Sie irgendwo Ihre Finger mit im Spiel haben. Ich weiß noch nicht, wo. Aber irgendwo auf jeden Fall.«
    Sheemina February lachte. »Sehr schmeichelhaft, Mr. Bishop. Dass Sie annehmen, ich hätte eine solche Macht über Männer wie Abdul Abdul.«
    »Verschwinden Sie aus meinem Leben«, sagte Mace. »Aus meinem Leben und aus dem Leben meiner Familie.« Damit legte er auf. Dachte: Lass es gut sein, dreh dich um und geh – etwas, was er früher nicht getan hätte. Früher wäre er die Sache mit Sheemina February anders angegangen. Aber das war früher und in einem anderen Leben gewesen. Jetzt musste er es dabei bewenden lassen. Sie war zu bekannt. Hatte zu viele Verbindungen. Wenn man sie anfasste, verbrannte man sich die Finger. Das wollte Mace nicht. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. Er hatte beinahe Christa verloren und wollte nicht einmal daran denken, wie es wäre, Oumou zu verlieren. Er schob das Handy in seine Jackentasche und machte sich auf die Suche nach seiner Frau.
    Oumou saß auf einem Stuhl, einen Becher Tee neben sich, der schon lange kalt geworden war. Die Ärzte sind bei Christa, flüsterte sie. Mace setzte sich neben sie, hielt ihre Hand. Bis es diese Frau für ihn gegeben hatte, hatte er nie den Schmerz eines anderen Menschen kennengelernt. Bis es Christa gegeben hatte, war Angst etwas Unbekanntes für ihn gewesen. Die Angst, dass ein Leben verlorengehen könnte. Die Angst, ohne diese Menschen zu sein.
    Sie saßen eine Stunde lang da und beobachteten mit ausdruckslosen Mienen den Tross von Ärzten und Krankenschwestern, der sich in die Station begab und wieder herausquoll. Schließlich trat ein junger Arzt zu ihnen, der so angezogen war, als würde er gleich eine Runde Golf spielen gehen. Stellte sich als der Chirurg vor, der Christa operiert hatte.
    Er setzte sich ihnen gegenüber. »Ihre Tochter befindet sich in einem stabilen Zustand. Wir müssen sie noch einige Tage auf der Intensivstation behalten, um sie beobachten zu können. Die Kugel hat ihre Eingeweide durchschlagen, aber das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass sie dabei auch ihr Rückgrat gestreift hat. Dadurch wurden einige Nerven abgetrennt. Momentan, Mr. und Mrs. Bishop, ist Ihre Tochter von der Taille ab gelähmt.«
    Mace spürte, wie Oumou erstarrte.
    »In einigen Tagen werden wir noch einmal etwas ausprobieren, und vielleicht schaffen wir es, ein paar Dinge zu korrigieren. Ich kann nicht prophezeien, dass Ihre Tochter eines Tages wieder gehen wird. Ich kann nur sagen, dass wir unser Bestes tun werden.« Er stand auf. »Es tut mir leid, Ihnen solche Nachrichten überbringen zu müssen.«
    Es ist irgendwie seltsam, dachte Mace, wie die Dinge manchmal laufen. Gerade wenn man glaubte, sein Leben in den Griff zu bekommen, ging alles schief.

DER DEAL
    »… in dieser Stadt trifft sich die Welt zum Feiern
und zu illegalen Deals …«
    – anonymer Geschäftsmann

1
    »Ludovico«, stellte er sich der Dame am Empfang vor. »Für mich wurde ein Zimmer reserviert.« Er sprach Englisch und nicht Spanisch, obwohl sein Spanisch nicht schlecht war. Keine Frage, sondern eine

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