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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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entgegnete Abdul.
    Mace trat einen Schritt in den Raum, trat zur Seite zu einer Reihe von Stockbetten – weg von der Stelle, wo die beiden an einem Tisch saßen. Auf dem Tisch eine Mikrowelle und ein Wasserkocher. Schmutzige Teller in einem rostigen Spülbecken.
    Er richtete seine Waffe auf Abduls Stirn. »Lass sie gehen.«
    Abdul schnaubte verächtlich. »Gott ist groß.«
    Mace kam einen Schritt näher.
    »Nein, mein Freund. Das würde ich sein lassen.« Er riss an Christa, und sie stöhnte auf.
    Mace blieb stehen.
    »Zurück. Und zwar sofort, mein Freund. Zurück, los.« Seine Stimme wurde schriller.
    Mace gehorchte.
    Abdul grinste ihn mit seinen spitzen Zähnen an. »Leg die Waffe auf das obere Bett. Sei ein braver Junge, und leg sie genau in die Ecke.«
    Mace rührte sich nicht von der Stelle.
    Abdul starrte ihn an und wartete. Er grinste noch immer.
    »Es ist deine Tochter«, sagte er und entsicherte die Waffe.
    »Okay, okay.« Mace legte die Waffe auf eines der oberen Stockbetten. »Lass sie los. Du kannst gehen. Ich kann dich nicht aufhalten.«
    »Natürlich nicht. Aber du sagst mir nicht, was ich zu tun habe.« Er zog die Waffe aus Christas Mund und wies in eine Ecke des Raums. »Leg dich hin. Auf den Bauch.«
    »Papa!« Christa schrie, ehe er ihren Schrei ersticken konnte.
    Mace hielt inne. »Es wird alles gut, C. Jetzt wird alles gut, Liebling. Er lässt dich gehen.«
    »Auf deinen verdammten Bauch!«, brüllte Abdul. »Los! Los!«
    Christa wimmerte. Mace konnte Schorf auf ihrem Schädel sehen, wo sie die Schermaschine geschnitten hatte. Frisches Blut lief aus einem Schnitt. Abdul drückte ihr Gesicht gegen seinen Oberkörper, die Pistole war jetzt auf ihren kahlen Kopf gerichtet.
    »Leg dich auf den Boden.«
    Mace ging in die Ecke. Kniete sich hin. Das Linoleum klebte an seinen Handflächen.
    »Flach auf den Boden«, brüllte Abdul. »Hör auf, rumzumachen.«
    Er war wütend. An seinem Hals pulsierte eine Schlagader. Er stand auf und zerrte Christa mit sich, während er Mace in den Rücken trat.
    »Arschloch.«
    Mace ging zu Boden. Schmerz durchschoss ihn, doch er stützte sich mit seinen Armen ab und trat nach hinten aus. Abdul verlor das Gleichgewicht. Er taumelte gegen die Wand, und Christa brüllte.
    Mace hörte einen Schuss.
    Hörte, wie sie aufschrie.
    Sprang hoch, als sie gegen ihn fiel.
    Abdul schoss noch einmal.

26
    Kurz nach Sonnenaufgang war der Sturm vorüber. Der Himmel zeigte sich als schmale blaue Linie über den Berggipfeln. Mace stand zwischen den Regenpfützen auf dem Parkplatz des Krankenhauses und wärmte sich die Hände an einem Styroporbecher mit heißem Kaffee. Er hatte Angst, dass Christa es nicht schaffen würde.
    Eine Möglichkeit, die undenkbar war.
    Er ging über den Parkplatz bis zum Zaun. Auf der anderen Seite der Straße durchsuchten Ibisse und Hagedasche mit ihren Schnäbeln ein aufgeweichtes Feld nach Fröschen. Er beobachtete die Vögel, ihr schnelles Picken. Der kleine Tod. Wenn Christa starb, würde er auch Oumou verlieren. Er würde es nicht ertragen, mit ihren Augen zu leben, braun und traurig. Anklagend. Und warum? Weil er nicht mit diesen Fanatikern gerechnet hatte. Mit ihrem Wahnsinn. Hatte nie angenommen, dass sich seine Familie in Gefahr befand. Oder dass Abdul Abdul kein Problem damit haben würde, ein Kind zu entführen.
    Er schloss die Augen. Sah, wie sich der Schmerz in Christas Gesicht ausbreitete. Sah Oumous tränenlose Qualen. Und dachte an Techipa. Urplötzlich hatte er sie wieder vor sich: die Mienen der drei MK-Guerillas. Verzerrt, heulend, blutig.
    Mace öffnete die Augen und blickte zum Constantiaberg hinüber, der sich im regenfeuchten Sonnenlicht klar vor ihm erhob. Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu verscheuchen.
    Aber die Männer waren noch da, lagen im Busch, im Sand, der Sand in ihren Wunden. Blut auf dem Boden.
    Er und Pylon waren von einem zum nächsten gegangen. Von einem angsterfüllten jungen Mann zum nächsten. Die Männer flehten sie um Hilfe an. Alle drei.
    Eine halbe Stunde zuvor hatten sie den Männern Waffen verkauft. AKs, russische und chinesische. Einige Makarovs, einige Handgranaten. Zwanzig Landminen. Sie hatten Bezahlung bei Lieferung vereinbart. Mace und Pylon kamen in ihrem Bedford, der MK-Kommandeur zahlte in Dollar. Zehn Männer seiner Einheit machten Ärger in den Bergen: Überfälle, verminten die Pfade, schalteten einige der Buren-Panzer aus. Von Angst keine Spur, nur Gelächter.
    Mace und Pylon waren noch

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