payback: thriller (German Edition)
meldete sich Mikey zu Wort. »Verdammt, wartet! Ich kann euch nicht helfen. Versteht ihr nicht? Hört mir zu. Hört zu. Ich hab nichts damit zu tun. Ihr habt den falschen Mann. Ich nütze euch nichts. Ich hab keine Ahnung. Es stimmt! He! Ich kann euch Vals Adresse geben. Wenn ihr wollt, kann ich euch die geben. Redet mit ihm. Er hat damit zu tun. Und wie. Total. Mit Abdul. Ihr wisst schon, die leiten das Ganze.«
»Schreib das auch auf, Mikey«, erwiderte Mace. »Wir wollen schließlich die Nachbarn nicht unnötig stören.«
Er legte die Ruger auf den Tisch, packte Mikey am Kopf und drückte beide Daumen in Mikeys Wangen, bis dieser den Mund öffnete. Pylon stopfte einen Schwamm hinein, den er in der Küchenspüle gefunden hatte, und wickelte Klebeband um Mikeys Schädel, um den Schwamm festzuhalten. Als er fertig war, vermochte Mikey seinen Kiefer nicht mehr zu bewegen.
Sie mussten seine Fußknöchel zu zweit an den Stuhlbeinen befestigen, da sich der Kerl äußerst unkooperativ zeigte. Als sie es geschafft hatten, stand Mace auf und klopfte sich langsam den Staub das Teppichbodens von den Knien seiner Jeans.
»Hast ziemlich Hummeln im Hintern, was, Mikey?«, sagte er. »Vielleicht nicht ganz die richtige Zeit dafür.« Er schob den Notizblock unter Mikeys rechte Hand und steckte den Kugelschreiber zwischen seine Finger. Mikey schleuderte ihn beiseite. »Das würde ich an deiner Stelle lassen«, meinte Mace. »Ich würde allmählich einsehen, dass ich besser mitmache. Wir möchten sehen, ob du schreiben kannst. Ist für dein Wohlergehen besser.«
Er nahm wieder den Kugelschreiber und steckte ihn erneut zwischen Mikeys Finger. Diesmal kritzelte Mikey »Fickt euch« auf den Block.
Pylon lachte. Mace lächelte traurig.
»Hier also die Frage: Wo finden wir meine Tochter Christa?«
Mikey wiederholte seine Antwort.
»Gut«, meinte Mace. »Und jetzt gehen wir das Ganze etwas anders an.« Er holte eine Münze aus seiner Hosentasche. Warf Pylon einen Blick zu. »Drei Versuche?«
Pylon zuckte mit den Achseln. »Wie du willst.«
Mace setzte auf Kopf und gewann. Beim zweiten Mal setzte Pylon auf Kopf und verlor. Mikey starrte sie mit einem panischen Ausdruck in den Augen an.
Mace schob das Schneidebrett unter Mikeys linke Hand. Mikeys Hand ballte sich zu einer harten Faust. Er hielt sie immer wieder hoch, so dass sie nicht flach auf dem Brett zu liegen kam.
»Das wird nichts nützen«, sagte Mace. Er hob den Fleischklopfer und schlug mit voller Wucht auf Mikeys Knöchel. Die Finger des Mannes spreizten sich. Mace verpasste daraufhin Mikeys Zeigefinger drei schnelle Hiebe, wobei schon beim zweiten die Knochensplitter weiß durch die breiig blutige Masse schimmerten.
Mikey schrie und rüttelte an seinem Stuhl. Er rollte den Kopf nach hinten, und einen Moment lang sah es so aus, als könnte er seine Arme von den Fesseln befreien. Dann fiel sein Kopf nach vorn.
»Das hat gewöhnlich gereicht«, meinte Pylon.
Mace holte eine Karaffe mit Wasser aus der Küche und schüttete es über Mikeys Kopf, was den großen Kerl wieder zu Bewusstsein brachte.
»Du musst uns nur die Antwort geben«, sagte Mace. »Wenn die stimmt, fahren wir dich zum Krankenhaus. Der Finger sieht übel aus.«
Mikey machte eine Bewegung mit dem Kopf, die sowohl Mace als auch Pylon als ein Nein verstanden.
»Scheint ein Held zu sein, unser Mikey«, meinte Pylon. Er hielt Mikeys gespreizte Finger auf das Brett und ließ diesmal den Fleischklopfer auf den kleinen Finger niedersausen. Der Schlag riss die Haut auf und verschob den Nagel. Mikey ruckte auf dem Stuhl hin und her, bis Mace beide Hände auf seine Schultern legte, um ihn ruhigzustellen. Als er wieder still dasaß, plättete Pylon den kleinen Finger erneut vier- oder fünfmal hintereinander. Mikey wurde beim dritten Schlag ohnmächtig.
Mace brachte ihn mit einer weiteren Karaffe Wasser erneut zu Bewusstsein und stellte ihm wieder die gleiche Frage. »Tu dir was Gutes«, sagte er. »Schreib es auf.«
Mikey atmete rasselnd durch die Nase, als würde er nicht genug Luft bekommen. Den Geräuschen nach zu urteilen, die er von sich gab, fragte sich Mace, ob er den Küchenschwamm heruntergeschluckt hatte. Der Kerl begann nun tatsächlich etwas auf den Notizblock zu kritzeln, was aber nicht zu entziffern war.
»Wir schneiden jetzt deinen Knebel auf«, erklärte Mace. »Dann kannst du es uns sagen.«
Pylon hielt Mikeys Hand weiterhin auf das Brett gepresst, während Mace aus dem schicken
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